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0498 - Der Schatten des Killers

0498 - Der Schatten des Killers

Titel: 0498 - Der Schatten des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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werde diesem René mal kurz einen Besuch abstatten. Vorher laß ich mir schnell noch vom Richter einen Haftbefehl ausstellen.«
    »Nimm dir jemanden mit!« riet mir Phil.
    Ich schüttelte den Kopf. »Unnötig. René hat keine Ahnung, daß es ihm an den Kragen geht. Für diesen Job will ich nicht extra einen Kollegen aus dem Bett werfen. Ich rufe dich in einer Stunde an. Wenn ich bis dann noch nichts von mir habe hören lassen, weißt du ja, wo man mich suchen kann.«
    Phil nickte, obwohl er nicht sonderlich begeistert war von meinem Plan. Ich wies auf Rudy Rick. »Verhöre ihn weiter. Vielleicht kann er uns noch weitere wichtige Angaben machen.«
    Phil nickte. Rudy Rick grinste, als ich das Zimmer verließ. »He, Cotton, denken Sie daran, Louis René schießt von links.«
    »Danke«, sagte ich nur. Es war ziemlich seltsam, daß ich einen Tip von einem Killer bekam, wie ich einen anderen Killer fassen sollte. Na ja, in dieser Nacht schien so ziemlich nichts unmöglich zu sein.
    ***
    Mit der Aussage von Rudy Rick brauchte ich beim Richter nur knapp fünf Minuten, um den Haftbefehl gegen Louis René zu bekommen. Bereits fünfzehn Minuten später bremste ich meinen Jaguar vor dem Apartmenthaus Nr. 204 in der Beckerly Road.
    Ricks Angaben stimmten. Nach den Briefkastenschildern mußte René im sechsten Stock der Mietskaserne wohnen.
    Trotz der nächtlichen oder besser gesagt frühmorgendlichen Stunde herrschte in diesem Haus noch ein Verkehr wie in einem Bienenhaus.
    Ich wartete fünf Minuten auf den überlasteten Fahrstuhl. Dann entschloß ich mich, über die Nottreppe bis in den sechsten Stock zu klettern.
    Als ich endlich vor Renés Wohnungstür angelangt war, bewiesen mir die Schweißperlen auf meiner Stirn, was für eine prächtige Einrichtung so ein Fahrstuhl ist. Wenn er funktioniert und frei ist.
    Ich drückte entschlossen den Klingelknopf und tastete nach meiner Dienstwaffe.
    Irgendwo hinter der Tür ertönte als Klingel eine Big-Ben-Imitation. Dieser René schien auf vornehmen Stil zu halten. Es dauerte keine zwei Minuten, dann wurde die Tür geöffnet.
    Der Anblick, der sich mir bot, ließ meine Hand glatt vom Kolben der Dienstwaffe rutschen. Vor mir stand kein eiskalter Killer, sondern eine sündhaft schöne Rothaarige in einem reizenden Morgenrock, die alles andere als eiskalt wirkte.
    »Huch«, sagte sie erschrocken.
    »Nein, Cotton vom FBI«, gab ich freundlich zurück. »Ist Louis im Hause?«
    Sie starrte mich noch immer an wie eine Fata Morgana und deutete auf den Fahrstuhl. Anscheinend hatte sie nicht begriffen, von welchem Verein ich kam. Oder sie wußte einfach nichts von Renés Verbrechen.
    »Er ist im Keller. Holt gerade ein paar Flaschen Wein hoch. Wir wollen nämlich feiern. Wissen Sie, René hat bis vor einer halben Stunde noch gearbeitet.«
    »Das kann ich mir denken«, gab ich sarkastisch zurück. In diesem Augenblick leuchtete das Fahrstuhllämpchen auf. Es gibt noch Wunder — das Ding war tatsächlich frei.
    Mit einem Satz war ich beim Rufknopf. Gleichzeitig rauschte mir die ersehnte Kabine entgegen. Ich hatte die schöne Rothaarige schon ganz vergessen, als sie von der Wohnungstür säuselte: »Kommen Sie doch gleich noch einmal mit hinauf, Mr. Cotton.«
    Ich nickte ihr zu, während ich den Aufzug betrat. »Worauf Sie sich verlassen können«, sagte ich. Dann drückte ich den Knopf, der mich in den Keller bringen sollte.
    Der Aufzug war einer von der ganz modernen Sorte. Er hatte einen Schnellknopf, mit dessen Hilfe man eine bestimmte Anzahl von Stockwerken ohne Aufenthalt überschlagen kann, sofern man will. Diesen Knopf drückte ich jetzt.
    Der Aufzug beschleunigte so schnell nach unten, daß ich ein leichtes Druckgefühl im Magen verspürte. Im selben Augenblick war ich auch schon im Keller des Hochhauses angekommen. Die Tür der Kabine sprang auf, ich trat in einen neonerleuchteten rohverputzten Kellergang.
    Bereits nach zwei Schritten kam mir ein Mann entgegen, der in jeder Hand eine Weinflasche hielt. Er pfiff ein Lied vor sich hin. »Everybody loves somebody sometimes.«
    Anscheinend kannte die Bande Jack des Henkers kein anderes Lied als dieses. Kein Zweifel, bei dem Mann mit den Weinflaschen handelte es sich um Louis René.
    Mit einem Ruck zog ich den Smith and Wesson aus der Schulterhalfter und richtete ihn auf den Mann.
    »Louis René«, sagte ich laut und vernehmlich. »Kraft meines Amtes als Special Agent des FBI New York erkläre ich Sie hiermit für verhaftet.«
    Während ich

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