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0498 - Der Schatten des Killers

0498 - Der Schatten des Killers

Titel: 0498 - Der Schatten des Killers Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch eine ganze Reihe Untersuchungsergebnisse für die Frühschicht fertigzustellen. »Können Sie kurz mit dem Mann zu mir ins Ordinationszimmer kommen?«
    »Wir sind schon unterwegs«, gab ich zur Antwort und legte auf. Phil veranlaßte zwischenzeitlich, daß das Haus, in dem wir den Killer gefaßt hatten, von einem Einsatzkommando des Spurensicherungsdienstes auf den Kopf gestellt wurde. Vielleicht fanden wir dort noch wertvolle Hinweise.
    Ich wandte mich an Rudy Rick. »So, bevor du deinen nächsten Schreikrampf bekommst, gehen wir erst einmal zum Doktor. Der sagt uns genau, ob du uns etwas vorspielst oder wirklich fertig bist.«
    Rick warf mir einen giftigen Blick zu. »Der Arzt steckt ja doch niy mit euch unter einer Decke«, knurrte er.
    »Leg nicht deine Gangstermaßstäbe auf unseren Verein an«, brummte Phil nur und zog Rick vom Stuhl hoch. Wir brachten den Killer zum Arzt. Eine gute Viertelstunde später hatte Amboy seine gründliche Untersuchung beendet.
    Befund: Bei der Konstitution des Gangsters sah er keinen Grund, warum das Verhör unterbrochen werden sollte.
    Phil und ich waren zwar selber hundemüde, doch wir wußten ganz genau, daß wir nur dann etwas erreichen konnten, wenn wir jetzt weitermachten. Wir mußten die Spur nach dem Mann im Hintergrund aufnehmen, solange sie noch heiß war.
    Daß Rick nur ein kleiner bezahlter Killer war, der Mordaufträge gegen Geld ausführte, war uns klar. Ihn hatten wir jetzt. Nun mußten wir den Drahtzieher der Verbrechen finden.
    Wir führten den Killer in unser Office zurück. Phil drückte ihn auf den Stuhl. Dann zündeten wir uns eine Zigarette an. Ich sah den gierigen Blick des Killers und reichte ihm auch eine.
    Nach zwei, drei Zügen wurde er schon wieder frisch. »Ihr könnt mir nichts beweisen, G-men. Gar nichts! Morgen müßt ihr mich wieder laufenlassen.«
    »Wir haben einen Augenzeugen, der beschwört, dich kurz vor der Ermordung Isaac Bewins mit dem Toten zusammen gesehen zu haben. Er beeidet weiter, daß du und Bewin gemeinsam das Lokal ‘Last Chance’ verlassen habt.«
    »Das beweist gar nichts«, knurrte Rick. »Ich habe mich von Bewin schon an der Tür getrennt. Er hat einen ganz anderen Weg eingeschlagen als ich. Ihr könnt mich nicht einfach deswegen verurteilen, weil ein Mann ermordet wurde, der kurz vorher noch mit mir gesprochen hat.«
    Die Tür unseres Office ging auf. Unser Kollege Ben Harper vom Spurensicherungsdienst trat ein. Er reichte mir einen Karton und einen Zwischenbericht.
    »Die Sache ist eindeutig, Jerry«, meinte er noch und ließ uns wieder mit dem Killer allein.
    Ich überflog die Zeilen, die mir Harper gebracht hatte, und öffnete den kleinen Karton. Als ich mich wieder an den Killer wandte, wußte ich, daß unser Spiel gewonnen war.
    »Rick«, sagte ich langsam. »Deine Chancen sind gleich Null. Unsere Leute haben in deinem Zimmer die Pistole gefunden, mit der du Isaac Bewin erschossen hast. Auf der Waffe sind deine Fingerprints. Außerdem haben wir durch einen Kugelvergleich feststellen können, daß mit deiner Pistole zwei weitere Morde verübt worden sind. Das bringt dich mit Sicherheit lebenslänglich nach Sing-Sing!«
    Rudy Rick war bei meinen letzten Worten wie unter einem Peitschenhieb zusammengezuckt. Mit einem Male brach seine selbstsichere, zynische Fassade zusammen. Der kalte Anstrich von Gefühllosigkeit bröckelte von ihm ab wie der Verputz von einem uralten Haus. Seine Schultern sackten kraftlos nach vorn.
    »G-man«, keuchte er. »Du glaubst, daß ich verurteilt werde für immer?«
    »Das weiß ich nicht«, gab ich zu. »Aber ich will dir auch nichts vormachen. Die Chancen stehen sehr schlecht für dich. Du hast nachweislich drei Menschen ermordet. Wie viele es in Wirklichkeit mehr waren, weiß ich nicht.«
    »Aber…«
    Ich winkte ab. »Du brauchst mir nichts zu sagen, Rick. Ich habe dir nur ehrlich auf deine Frage geantwortet. Ich übrigen gehöre ich nicht zu den Geschworenen, noch bin ich dein Richter.«
    »Aber manche werden doch nur zu zwanzig Jahren oder so verurteilt«, stieß Rudy Rick hervor. An seiner Stimme konnte man hören, daß er sich verzweifelt an einen Strohhalm Hoffnüng zu klammern suchte.
    »Ja, das kommt vor«, nickte mein Freund Phil. »Doch das hängt von sehr vielen Kleinigkeiten ab. Dazu können wir nichts sagen.«
    »Würde es etwas am Urteil ausmachen, wenn ich jetzt alles sage, was ich weiß?« wandte sich der Killer wieder an mich.
    Ich zuckte die Achseln.
    »So gern ich dein

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