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0498 - Wenn Götter morden

0498 - Wenn Götter morden

Titel: 0498 - Wenn Götter morden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sagte er. »Sie sind doch schon mit ihr im Geschäft. Riker und der ERHABENE haben doch Verträge abgeschlossen. Es wäre sinnlos. Außerdem würden sie anders agieren. Sie würden Führungspersönlichkeiten einschleusen und aufbauen, so wie sie es damals beim Möbius-Konzern gemacht haben. Ausgerechnet der Vize des ›alten Eisenfressers‹ Stephan Möbius, Erik Skribent, war der ERHABENE der DYNASTIE DER EWIGEN persönlich!«
    »Vielleicht haben sie daraus gelernt«, sagte Nicole. »Und versuchen es jetzt auf eine andere Weise.«
    »Der Möbius-Konzern ist nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden«, sagte Tendyke. »Die T.I. gab’s schon beziehungsweise ihrer zahlreichen Unterfirmen. Was ist, wenn sie für diese Unterstützung aber nicht bezahlen können oder wollen? Dann übernehmen sie die ganze Firma, und alles bleibt in der Familie.«
    Tendyke zuckte zusammen. »Du bist ja verrückt!« entfuhr es ihm. »Warum sollten sie dann vorher erst Verhandlungen…?«
    »Weil vielleicht erst jetzt jemand nachgerechnet hat. Vergiß nicht, daß es einen neuen ERHABENEN gibt. Die Verträge wurden in der Interims-Phase von ein paar Alphas angeleiert. Eysenbeiß hat zwar unterschrieben, aber dieser Mann ist alles andere als dumm. Vielleicht hat er einen Rattenschwanz von Folgekosten entdeckt, den Riker den Alphas aufs Auge drückte, und möchte das jetzt ausmerzen. Wie auch immer - wir sollten diese Möglichkeit nicht außer acht lassen. Wenn Steel nicht total verrückt ist, dann ist das die einzige ernstzunehmende Alternative.«
    »Aber selbst ein Ewiger kontrolliert keine Götter«, sagte Zamorra. »Es sei denn, er benutzte einen Machtkristall. Dann könnte er vielleicht einigen Einfluß bekommen. Aber ob die Götter sich das gefallen lassen würden, ist eine andere Frage. Zudem wissen wir, daß Eysenbeiß nicht stark genug ist, einen Machtkristall zu benutzen. Selbst wenn er unrechtmäßig den Kristall von Sara Moon an sich gerissen hat.«
    Nicole seufzte. »Warum wollt ihr mir eigentlich nicht glauben? Wollt ihr unbedingt auf die Nase fallen?«
    »Wir wollen uns nur nicht verzetteln«, gab Tendyke zurück.
    »Deshalb sollten wir unsere Aktionen jetzt straffen«, sagte Zamorra »Ich denke, wir werden uns diesen Tempel bei Isna mal näher ansehen. Vielleicht kommen wir dem Kern der Sache dort auf die Spur.«
    »Ich sorge für ein Verkehrsmittel«, sagte Tendyke. »Vielleicht könnte es auch nützlich sein, Steel zu beobachten.«
    »Damit wird er rechnen. Also unternimmt er selbst nichts Verdächtiges oder er legt falsche Spuren, allein, um dich und um uns weiter zu irritieren. Ihn dagegen dürfte es irritieren, wenn wir uns überhaupt nicht um seine Person kümmern. Mich interessieren Krokodile und Flußpferde. Und was es sonst noch an Göttern gibt, die an dieser Erpressung beteiligt sind.«
    ***
    Abdallah fühlte sich von seinem Auftraggeber verraten. Auch in Gedanken nannte er ihn nicht mehr »Effendi«, also »Herr«, sondern nur noch Auftraggeber. Er war Abdallahs Fragen dermaßen plump ausgewichen, daß sein Ausweichen eine Bestätigung von Abdallahs Verdacht war.
    Der Ägypter hatte dem amerikanischen Journalisten anfangs geholfen, weil dieser ihn recht gut bezahlte, und die Absicht hegte, die alten Götter wiederzuerwecken. Das hatte Abdallah für eine hervorragende Idee gehalten, weil er sich für die alten Mythen und Kulte brennend interessierte. Außerdem fühlte er sich von Allah im Stich gelassen, der ihm Frau und zwei Kinder genommen hatte. Jung und schön und lieb waren sie gewesen, als der Betrunkene sie niedergefahren hatte. Und großspurig hatte er danach noch gelallt, Momhammed habe ja nur den Wein verboten, nicht aber den Cognac, weil er den ja gar nicht kennen konnte. Und es gäbe doch schöne Frauen wie Sand am Meer, unter denen Abdallah sich eine neue wählen könne…
    Soviel Zynismus seines trunkenen, irregeleiteten Glaubensbruders hätte Abdallah damals beinahe eine Anklage wegen Totschlags im Affekt eingebracht. Aber die Polizisten hatten ihn festgehalten. Und der Betrunkene war mit einer milden Geldstrafe davongekommen, weil er gute Beziehungen zum Innenministerium hatte. Damals hatte Abdallah zu zweifeln begonnen. Vielleicht waren die alten Götter doch besser.
    Schon als der Journalist sie zum Leben erweckt hatte, war seine Methode dem Ägypter reichlich obskur erschienen. Daß dafür zwei Menschen sterben mußten, berührte ihn dabei nicht. Seit dem Tod seiner Frau und seiner Kinder war er

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