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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zugreifen!«
    »Hypnose«, warf Nicole ein.
    »Sicher, Hypnose!« nahm Zamorra den Faden auf. »Aber zum einen bin ich nicht zu hypnotisieren. Und zum anderen hätte es dann höchstens Verletzungen an meinem Körper geben können, hervorgerufen durch den überstarken hypnossuggestiven Zwang. Ich hätte mir eingebildet, in dieser Form angegriffen und verletzt worden zu sein. Es gibt ja das berühmte Beispiel des Delinquenten, der mit Schußwunden am Körper starb, weil man ihm in Hypnose vorgaukelte, von einem Erschießungskommando hingerichtet zu werden, obgleich in der Realität kein einziger Schuß auf ihn abgefeuert wurde. Aber hier ist es genau umgekehrt. Dieses Wesen, das mich angegriffen hat, war keine Halluzination meines Unterbewußtseins. Es hat den Stoff zerfetzt, nicht ich! Du siehst die Risse doch auch, Nicole, und du warst nicht dabei und bist nicht magisch oder hypnotisch beeinflußt.«
    »Es sei denn, Assi spielt uns einen Strich«, bemerkte Nicole. »Aber wie du schon sagtest: Du bist nicht zu hypnotisieren. Es wäre ihm nicht gelungen. Also, Sid: Zamorra hat recht. Du mußt dich irren.«
    »Ja«, brummte Sid Amos. »Natürlich muß ich mich irren, weil die Fakten nicht in Euer Weltbild passen. Mit dem gleichen Argument haben ernstzunehmende Wissenschaftler früher behauptet, eine Geschwindigkeit von mehr als zwanzig Kilometern pro Stunde sei für den menschlichen Organismus tödlich und die Erde sei eine Scheibe. Und daß Fliegen mit einer Geschwindigkeit schneller als Licht unmöglich sei, behaupten sie noch immer steif und fest, obgleich die DYNASTIE DER EWIGEN und die Meeghs und Chibb und wie sie alle heißen mögen ihre Raumschiffe schon seit Hunderttausenden und teilweise Millionen von Jahren überlichtschnell von Stern zu Stern schicken. Aber was diese Projektionen in der Stonehenge-Basis angeht, da habt ihr mich wohl beide gründlich mißverstanden? Ich sprach von einer künstlichen Animation dieser Projektionen! Sie sind eine Energieform, die künstlich belebt wird.«
    »Also doch Leben«, erwiderte Nicole.
    »Beim Knurrschweif der Panzerhornschrexe!« explodierte Amos. »Wollt ihr mich nicht verstehen, oder seid ihr zu blöd dazu? Jemand hat dieser Ansammlung von Elektrizität oder Magie oder sonstwas einen künstlichen Lebensfunken eingeblasen, der zwar zu unecht ist, um auf Dauer Bestand zu haben, weil ihm das Göttliche fehlt. .« Er verschluckte sich, bekam einen Hustenkrampf, fuhr aber zwischendurch stockend fort: »Aber es reicht, um Leben vorzugaukeln! Solange man nicht die Zusammenhänge durchschaut!« Abermals hustete er. Es dauerte fast zehn Minuten, bis er sich wieder erholt hatte. Er war totenblaß geworden. »Ich fürchte«, ächzte er, »ich muß mit der Wahl meiner Worte doch vorsichtiger sein. Das leichtsinnige Aussprechen dieses Begriffes… ich hatte gedacht, ich könnte es mittlerweile.«
    »Armer Teufel«, murmelte Nicole.
    Amos sah sie durchdringend an. »Den Spott kannst du dir sparen«, gab er scharf zurück.
    »Kein Spott, Assi«, wehrte sie ab.
    »Es war eine Floskel, die mir einfach so rausrutschte.«
    »Gibt es eine Erklärung für diese… künstliche Animation?« fragte Zamorra. »Wer könnte dafür verantwortlich sein? Der MÄCHTIGE, der damals die Rolle des falschen, negativen Merlins einnahm und mit seinen Gehirndieben, den mordreds, versuchte, auch mich umzubringen, existiert nicht mehr.«
    »Sara Moon muß zwischendurch noch einmal in der Basis gewesen sein«, überlegte Amos. »Ich bin davon überzeugt. Sie muß diesen Projektionen das künstliche, falsche Leben eingepflanzt haben. Vermutlich wollte sie den Eindruck erwecken, daß die unterirdische Welt immer noch in voller Aktion ist. Warum, weiß ich nicht. Aber ich denke, daß damals, als der MÄCHTIGE fliehen mußte, alles Leben erlosch.«
    Zamorra nickte. »Es hat ein gehöriges Durcheinander gegeben. Eine kleine Katastrophe. Kerr und ich haben gründlich aufgeräumt. Selbst wenn ich jetzt akzeptieren muß, daß die Goldene Burg entgegen meiner Erinnerung doch noch existiert, hat es damals doch einen gewaltigen Schlag gegeben, der alles andere auslöschte. Du glaubst also, daß Sara danach diese Kreaturen als Projektionen erschuf und…?«
    Amos nickte.
    »Aber das bedarf eines gigantischen magischen Potentials!« entfuhr es Nicole. »Das ist ja fast schon…« Sie verstummte, um Amos nicht mit dem Begriff »göttlicher Schöpfungsakt« erneut einen Hustenkrampf zu bescheren. Aber er wußte auch so,

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