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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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normal, nur daß ihre Augen in einem seltsamen Rot schimmerten. Aber dem maß Zamorra in diesem Moment keine Bedeutung bei. Es konnte am Licht liegen, das in der Goldenen Burg jeden Raum schattenlos ausleuchtete. Vielleicht verschob dieses Licht bestimmt Farben in ihrem Frequenzgang.
    Am Ende drehte sich die Katze dreimal um sich selbst wie ein in rasender Ekstase tanzender Derwisch. Staub wurde aufgewirbelt. Dann verschwand das Tier einfach.
    Zamorra fühlte sich stark an die Art erinnert, die Sid Amos beziehungsweise Asmodis an den Tag legte, wenn er an einem Ort verschwand, um im nächsten Moment an einem anderen wieder aufzutauchen. Doch hatte Amos nicht, als sie Melplash verließen, angedeutet, daß die Stonehenge-Basis auf diesem Weg nicht zu erreichen war? War anschließend nicht der Begriff Para-Spur gefallen?
    Aber diese Katze war verschwunden, wie Dämonen verschwinden, die sich in den sieben Kreisen der Hölle zu Hause fühlen!
    Zamorra folgte der Spur jetzt nicht nur in der Zeit, sondern auch in der Wirklichkeit rückwärts, um die Katze nicht zu verlieren. Er bewegte sich nur langsam. Solange er auf die Zeitspur konzentriert war, liefen andere Denkprozesse natürlich nur nebenher und deshalb zähflüssig und langsam ab. Immerhin konnte er seine Bewegungen in normalem Tempo steuern. Er sah Sid Amos nicht, hoffte aber, daß der Ex-Teufel begriffen hatte, was vor sich ging, und in seiner Nähe blieb - allein, um Zamorra dadurch vor jenen mörderischen Bestien zu schützen, die in der Goldenen Burg scheinbar ihr Unwesen trieben.
    Zamorra gab es auf, sich zu wundern, wieso eine Katze Menschenspuren hinterlassen konnte. Was ihn noch mehr verblüffte, war, daß das Amulett die offensichtliche Illusion nicht durchschaute, sondern ihm dieses verwirrende Bild zeigte. Dabei konnte Zamorra nicht sagen, ob die Katze ein Trugbild war oder die Fußspuren! Narrten diese vielleicht auch Sid Amos?
    Dann erreichte er die Stelle, wo Sid und er in der Burg auf die Spur gestoßen waren. Er folgte ihr weiter. Offenbar hatte die Katze eine recht weiträumige Runde durch die ganze Burganlage gezogen, sich hier und da für etwas interessiert - und dann tauchte plötzlich eine ganze Vielfalt von Spuren auf. Im nächsten Moment waren da auch unheimliche Wesen, eine ganze Schar von bissig aussehenden Ungeheuern in unterschiedlicher Größe und Gestalt, zwischen die die Katze sich mischte. Plötzlich verlor Zamorra sie aus den Augen.
    Das gibt’s doch nicht! durchfuhr es ihn. In der Zeitspur war es unmöglich, ein verfolgtes Objekt aus den Augen zu verlieren. Geriet es aus dem Blickfeld, konnte der Verfolger den Moment einfrieren und sich so lange hin und her bewegen, bis er das Objekt wiederfand, um ihm dann weiter zu folgen.
    Hier aber funktionierte das nicht!
    Zamorra fand die Katze nicht wieder! Von einem Moment zum anderen war sie spurlos verschwunden, aber er konnte nicht sagen,, wie das geschehen war. Sie mußte damals förmlich aus dem Nichts aufgetaucht sein.
    Er kehrte in die Gegenwart zurück. Er schüttelte die leichte Benommenheit ab, die ihn überkam, als er die Halb trance mit einem posthypnotischen Schaltwort löschte, und wunderte sich, wie frisch er noch war. Er konnte zwar nicht sagen, wie weit er in seinem Schnelldurchlauf in die Vergangenheit vorgestoßen war, aber es mußten viele Tage gewesen sein, vielleicht sogar Wochen. Dabei hatte er bisher seine Grenze immer dann gefunden, wenn etwas über 36 Stunden zurücklag.
    Diesmal fühlte er sich aber nicht erschöpft!
    Neben ihm stand Sid Amos. Der Ex-Teufel lächelte. »Wie fühlst du dich?«
    »Blendend«, mußte Zamorra ihm gestehen. »Du hast mir also Kraft geschenkt?«
    »Alle Kraft, die du brauchtest«, gestand Amos. »Ich fand, daß ich dir das schuldig bin. Schließlich ist es meine Neugier, die du befriedigen sollst. Da hielt ich es für fair, deine Reserven nicht anzutasten. Seltsam, diese Katze!«
    »Du hast sie gesehen?«
    Amos nickte und spreizte wieder seine Finger. »Damit. Ich habe mich angekoppelt und brauchte dir deshalb nicht mal über die Schulter zu sehen, um zu erkennen, was sich auf deinem Mini-Monitor abzeichnete. Eine Katze, die Spuren eines Menschen hinterläßt, ist auch mir neu. Das paßt nicht einmal zu Wer-Geschöpfen, denn die hinterlassen auch immer nur die Spuren, die zu ihrer jeweiligen körperlichen Erscheinung passen.«
    »Du kannst dir also auch keinen Reim darauf machen?«
    Amos schüttelte den Kopf. »Ich habe gesehen, was du

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