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0499 - Die Hexe von Stonehenge

0499 - Die Hexe von Stonehenge

Titel: 0499 - Die Hexe von Stonehenge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gesehen hast, und weiß auch nicht weiter. Das plötzliche Auftauchen der Katze aus dem Nichts irritiert mich noch mehr. In diesem Spurengewusel läßt sich nicht einmal jetzt, in der Gegenwart, etwas nachkonstruieren. Aber da, wo die Katze später verschwand und du deine Zeitschau begonnen hast, glaube ich noch etwas anderes gesehen zu haben. Vielleicht sollten wir dort noch einmal den Hebel ansetzen und uns etwâs weiträumiger umsehen. Ich glaube einen Schatten gesehen zu haben.«
    Zamorra war alarmiert. »Schatten?«
    »Denkst du an Meeghs? Ich nicht! Die gibt’s doch schon lange nicht mehr«, wehrte Amos ab.
    Zamorra hob die Hand. »Durch Merlins mißlungenes Zeitexperiment mit dem Silbermond sind sie doch zeitweilig wieder in die Existenz zurückgekehrt und haben uns zu schaffen gemacht«, versetzte er. »Vielleicht hat sich auch hier etwas von diesem Zeitparadoxon verfestigt. Könnte es daher nicht sein, daß du doch einen Meegh gesehen hast?«
    Meeghs, jene unheimlichen, mörderischen Helfer der MÄCHTIGEN aus den Tiefen von Zeit und Raum, hatten sich immer als dreidimensionale Schatten gezeigt, die ihrerseits Schatten auf den Boden und auf Wände warfen! Daß es sich um Spinnenwesen handelte, die sich mit Magie tarnten und sich den Menschen als aufrechtgehende Schattenrisse ihrer selbst zeigten, hatte Zamorra erst herausgefunden, als dieses gesamte Volk mit einem Schlag ausgelöscht worden war. Aber immer noch reichte allein der Gedanke an diese mörderischen, spkrupellosen Wesen aus, nacktes Entsetzen hervorzurufen. Und das nicht nur bei Professor Zamorra.
    Sie kehrten zum Staubwirbel zurück.
    Abermals versenkte Zamorra sich geistig in die Vergangenheit und kehrte zu dem Teleportationszeitpunkt zurück. Jetzt aber begann er, um den Ort Kreise zu ziehen. Amos beobachtete; zwischen seinen Fingern sah er, was Zamorra im Drudenfuß seines Amuletts sah.
    »Da!« stieß er hervor.
    Da war es, was er vorhin schon zu sehen geglaubt hatte. Jetzt bemerkte es auch Zamorra.
    Eine unsichtbare Person, die keine Fußabdrücke im Staub hinterließ, warf einen Schatten!
    Und das in einem Raum, der an sich schattenlos ausgeleuchtet war!
    Es war der Schatten einer unsichtbaren Frauengestalt.
    Was sich hier zeigte, war schlicht und ergreifend UNMÖGLICH!
    ***
    Jemand ist in die Goldene Burg eingedrungen, wurde Shyreena von der Katze geweckt. Verwirrt sah sich die Hexe um und entdeckte dann die roten Augen Luciferas unmittelbar vor sich in der Dunkelheit. Die Katze wiederholte ihre Worte.
    »Wie ist das möglich?« entfuhr es der Rothaarigen. »Und - woher weißt du das?«
    Ich habe es gespürt, teilte die Katze ihr mit. Der Eindringling kennt und beherrscht die Para-Spur. Er benutzt sehr starke Magie, mit der er in die Vergangenheit schauen kann. So hat er mich entdeckt.
    »Wer ist es? Mensch oder Dämon?«
    Ich kann es nicht mit Sicherheit sagen, erwiderte die Katze. Ich empfange beiderlei Ausstrahlungen. Ah -jetzt ist es weg. Der Eindringling hat die Goldene Burg verlassen.
    Shyreena starrte an den roten Augen vorbei in die Dunkelheit. »Wir müssen herausfinden, wer er ist. Er könnte eine Gefahr für uns bedeuten. Hast du nichts Besonderes an ihm spüren können?«
    Er benutzte sehr starke Magie. Es könnte sich um einen Erzdämon handeln. Aber dann würde er keine Gefahr bedeuten, und ich wäre nicht so beunruhigt. Wenn ich nur wüßte, wer oder was er ist
    »Wir werden es herausfinden«, sagte Shyreena. »Versuche, daran zu arbeiten. Mich aber laß jetzt weiterschlafen. Du weißt, daß ich den Schlaf benötige, um neue Kraft zu schöpfen.«
    Die Katze miaute so, daß es wie ein spöttisches Lachen klang.
    Du solltest es so machen wie ich, empfahl sie spöttisch. Gute Nacht, Shyreena!
    Aber in den letzten Stunden der Dunkelheit konnte Shyreena nicht mehr gut schlafen. Zu sehr machte ihr der Gedanke an den unbekannten Eindringling zu schaffen. Wer, bei Put Satanachias Ziegengehörn, interessierte sich nach so langer Zeit plötzlich für die Goldene Burg unter der Welt ?
    ***
    Nicole Duval hatte die Zeit genutzt, im Beaminster-Cottage ein wenig aufzuräumen. Nur den gröbsten Dreck schaffte sie beiseite; die Feinarbeit konnten professionelle Raumpfleger übernehmen, die sie morgen beauftragen wollte. Auch das sollten die Möbius-Anwälte der Restaurationsfirma nachträglich von der Rechnung wieder abfordern, weil die Arbeiter auch drinnen herzlich wenig vom Aufräumen gehalten hatten. Immerhin hatten sie erstklassige

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