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0499 - Entscheidung in der Plutobahn

Titel: 0499 - Entscheidung in der Plutobahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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musterte ihn eingehend. Es war seinem Gesicht nicht anzusehen, welche Regungen Vascalo beherrschten. Er war es gewohnt, Schwierigkeiten oder Gegner, die sich ihm in den Weg stellten, zur Seite zu schieben, und, wenn sie sich nicht wegschieben ließen, mit ‘Gewalt zu beseitigen. Diesmal schien er milde gestimmt zu sein. Er sagte: „Sie haben Angst?"
    „Jawohl. Vor der Urmutter und ihrem Fundamentalprogramm.
    Wir haben mitgehört, was sie den verdammten Terranern mitgeteilt hat. Ich habe Angst vor dem, was dieser Robot unternehmen wird."
    Vascalo erwiderte leise: „Scheren Sie sich aus meinen Augen! Ich brauche mutige Männer!"
    In seiner Stimme schwang eine derart unverhüllte Drohung mit, daß Anagash noch mehr Furcht zu spüren begann und eilig den Raum verließ.
    Nachdem sich Vascalo wieder seinen Schaltungen zuwenden konnte, spürte auch er, daß Veränderungen eingetreten waren.
    Er wollte eine Hundertschaft von Vasallen schalten und dazu bringen, Bulls Flaggschiff anzugreifen und sich dabei nötigenfalls selbst zu zerstören.
    Die Vasallen rührten sich nicht von der Stelle.
    „Verdammter Roboter!" fluchte Vascalo.
    Er wurde unsicher, führte eine Fehlschaltung durch, wodurch sich die Vasallen in Bewegung setzten. Aber nur einige hundert Meter.
    Dann zogen sie sich wieder auf ihre alten Positionen zurück.
    Die Vasallen gehorchten ihm nicht mehr.
    Jetzt fühlte auch Vascalo, den sie den Krummen nannten, etwas von der Furcht, die Eriget so deutlich gezeigt hatte.
    War die Final-Blockschaltung unwirksam geworden?
    Merkwürdig, denn sein mondgroßer Sammler gehorchte seinen Befehlen wie immer.
    Er versuchte es ein zweites Mal.
    „Die Vasallen rühren sich nicht!" stellte er fest und sah sich ratlos um. Dann schrie er laut: „Anagash!"
    Der Takerer stand einige Augenblicke später zitternd vor ihm und fragte: „Was wünschen Sie?"
    Vascalo bekannte nun seinerseits: „Ich habe Angst, Anagash!"
    Dann versuchte er ein drittes Mal, die Vasallen zum Angriff auf Reginald Bulls INTERSOLAR zu bewegen.
     
    *
     
    Die Pfeife, die Hachin jetzt rauchte, schien ihm wieder zu schmecken. Merkwürdigerweise hustete auch Motaen nicht mehr. Die THESEUS war bereit, die zweihundert Männer aus Terrania City aufzunehmen und sie blitzschnell zur Urmutter abzustrahlen. Welches der dort draußen treibenden Metallstücke war jene Urmutter?
    Sie hatten anhand des starken Senders nur eine Konzentration von Sammlern genau orten können und ließen sie nicht aus den Linsen.
    Aber welcher von ihnen war jene Urmutter?
    „Roter Bruder...", begann Motaen. Hachin winkte ab.
    „Hören Sie mit diesem Unfug auf, weißer Mann!" sagte er.
    „Kommen Sie lieber mit mir hinunter in den Transmitterraum.
    Kennen Sie Rapyrosa?"
    Der Nachrichtenoffizier erwiderte: „Wer kennt Rapyrosa nicht?"
    Hachin erwiderte gutgelaunt: „Ich kenne ihn nicht."
    „Ich leider auch nicht", antwortete Motaen und verließ an der Seite des Kommandanten die Zentrale. Der Kampf war zum Stillstand gekommen.
    Wie eine riesige Wolke hing die annähernd runde Formation der Sammler - oder der Urmutter - über einem schmalen Ausschnitt der Plutobahn. Es sah aus, als würden sich alle anderen Schiffsansammlungen davor fürchten. Während die beiden Männer durch die schmalen Korridore gingen, begannen sich in dem Bild verschiedene Punkte zu bewegen.
    Einer der Nachrichtenmänner studierte fachmännisch diesen Vorgang und meinte dann: „Die Punkte entsprechen akonischen Schiffen. Sie ziehen sich langsam aus den terranischen Verbänden zurück."
    „Typisch!" sagte ein anderer. „Sie fliehen, obwohl sie sich bisher tadellos geschlagen haben."
    Offensichtlich schien dies ein erstes Zeichen gewesen zu sein, denn in den folgenden Stunden formierten sich auch Teile anderer Flotten und verließen die gemeinsame Verteidigungslinie. .
    Motaen und Hachin standen vor den leuchtenden Säulen des Transmitters. Vordem Schaltpult arbeiteten die Kontrolloffiziere, aber sie überprüften nur ihre Einstellungen. Ein Bildschirm verband sie mit dem Bunker in Terrania City. Auf dem Schirm war eine lange Doppelreihe von Männern in schweren Kampfanzügen zu sehen, die ihre Helme geschlossen hatten.
    Der Kommandant meinte: „Wer ist davon Rapyrosa?"
    „Derjenige, dessen Anzug vorn und hinten je eine große Eins trägt, müßte eigentlich der Anführer sein."
    Die Kontrollposten verständigten sich.
    Dann betraten die ersten Männer den Transmitter ...
    ... und waren sofort im

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