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05 - Denn bitter ist der Tod

05 - Denn bitter ist der Tod

Titel: 05 - Denn bitter ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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glaube, das fehlt mir am meisten. Ein bißchen Ruhe. Stille. Und ein bißchen Zeit für mich selbst. Alleinsein. Ungestört.« Pen begann wieder zu weinen. Sie wandte sich zum Nachttisch und zog eine Schachtel Kleenex zu sich heran. »Entschuldige. Ich bin total am Ende. Ich bin für alle nur eine Last.«
    »Sag so was nicht. Bitte. Du weißt, daß es nicht wahr ist.«
    »Schau mich doch an. Los, Helen, schau mich an. Ich bin zu nichts nütze. Ich kann nicht einmal meinen Kindern eine richtige Mutter sein. Ich bin eine totale Niete.«
    »Das ist die Depression, Pen. Das weißt du doch. Das gleiche hast du nach der Geburt der Zwillinge durchgemacht. Erinnerst du dich...«
    »Ist doch nicht wahr. Damals ging es mir glänzend.«
    »Du hast vergessen, wie es war. Du hast es hinter dir gelassen. Und diese Depression wirst du genauso vergessen.«
    Penelope wandte sich ab. »Harry übernachtet wieder im Emmanuel, nicht wahr?« Sie hob das tränennasse Gesicht und sah ihre Schwester an. »Schon gut. Du brauchst gar nichts zu sagen. Ich weiß Bescheid.«
    Es war das erste Mal in diesen neun Tagen, daß Penelope Bereitschaft zu einem Gespräch zeigte. Helen setzte sich zu ihr aufs Bett. »Was läuft hier eigentlich ab, Pen?«
    »Er hat bekommen, was er wollte. Warum soll er jetzt bleiben und den Schaden besichtigen?«
    »Ich verstehe nicht. Ist eine andere Frau im Spiel?«
    Pen lachte bitter, unterdrückte ein Schluchzen und wechselte abrupt das Thema. »Du weißt doch, warum er hergekommen ist, Helen. Spiel nicht die Naive. Du weißt, was er will, und daß er entschlossen ist, es sich zu holen. Das ist doch die typische Lynley-Methode. Ohne Umwege zum Ziel.«
    Helen sagte nichts. Sie legte das Kind neben ihrer Schwester auf dem Bett nieder und sah lächelnd auf das strampelnde kleine Bündel hinunter. Sie küßte das runde Gesichtchen und lachte.
    »Der will doch was ganz anderes hier als irgendeinen Mord aufklären, Helen. Aber mach das ja nicht mit. Sag nein.«
    »Das ist doch längst nicht mehr aktuell.«
    »Helen! Sei nicht dumm.« Penelope beugte sich vor und faßte sie beschwörend am Handgelenk. »Du hast jetzt alles, was man sich wünschen kann. Gib es nicht eines Mannes wegen auf. Mach Schluß mit ihm. Er will dich für sich haben. Er ist entschlossen, dich zu erobern. Und er wird nicht aufgeben, solange du ihm nicht klipp und klar sagst, daß es keinen Sinn hat. Also tu's.«
    Helen lächelte, liebevoll, wie sie hoffte, und legte ihre Hand auf die ihrer Schwester. »Pen, wir leben doch nicht im viktorianischen Zeitalter. Tommy hat es nicht auf meine Unschuld abgesehen. Wenn es so wäre, dann ist er leider...« Sie lachte vergnügt. »Warte, laß mich rechnen - ja, ungefähr fünfzehn Jahre zu spät dran. Weihnachten sind es genau fünfzehn Jahre. Soll ich dir's erzählen?«
    Penelope entzog ihr ihre Hand. »Da gibt's nichts zu lachen.«
    Helen sah hilflos und erstaunt, wie ihre Schwester von neuem zu weinen anfing. »Pen...«
    »Nein! Du lebst in einer Traumwelt. Rosen und Champagner und seidene Kissen. Babys, die der Klapperstorch bringt. Brave kleine Mädchen und Jungen, die ihre Mama vergöttern. Keine schmutzigen Windeln, kein Krach, keine Unordnung. Ich kann dir nur raten, sieh dich hier gut um, wenn du die Absicht haben solltest zu heiraten.«
    »Tommy ist nicht nach Cambridge gekommen, um mir einen Heiratsantrag zu machen.«
    »Sieh dich gründlich um. Das Leben ist nämlich ausgesprochen beschissen. Es ist nichts als Todesangst. Aber daran denkst du nicht. Du denkst an gar nichts.«
    »Pen, du bist unfair.«
    »Oh, ich kann verstehen, daß du gern mit ihm schlafen würdest. Darauf hast du doch gehofft, als er heute abend kam, nicht? Wirklich, ich kann's verstehen. Er soll ja ein toller Liebhaber sein. Ich kenne mindestens ein Dutzend Frauen in London, die das mit Vergnügen bestätigen werden. Tu also, was du willst. Schlaf mit ihm. Heirate ihn. Ich hoffe nur, du bist nicht so blöd zu glauben, daß er dir die Treue halten wird. Oder sonst irgend etwas.«
    »Wir sind Freunde, Pen. Das ist alles.«
    »Vielleicht möchtest du ja auch nur die Häuser und Autos und Angestellten und das Geld haben. Und den Titel natürlich. Den dürfen wir nicht vergessen. Gräfin Asherton. Eine glänzende Partie. Dann kann Daddy wenigstens auf eine von uns stolz sein.« Sie drehte sich auf die Seite und schaltete die Nachttischlampe aus. »Ich will jetzt schlafen. Bring die Kleine in ihr Bett.«
    »Pen...«
    »Nein, ich will

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