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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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kommt! Ich habe nicht mit diesem Mann gesprochen. Wir haben uns nicht berührt - das wissen Sie genau. Was man mir in Washington gesagt hat, war, daß ihr Clowns zu gerne Amerikaner mit euren lächerlichen Spielen in Verlegenheit bringt.»
Watutin hörte sich das gelassen an, merkte aber bei dem Wort «schwanger» auf. Von der Putzfrau wußte er, daß die Foleyewa Schwangerschaftstests machte. Ein spektakulärer Zwischenfall mußte vermieden werden. Wieder erhob der Drache der Politik sein Haupt. Hier hatte Gerasimow zu entscheiden.
«Mein Mann wartet auf mich.»
«Wir werden ihm sagen, daß Sie festgenommen sind. Man wird Sie bitten, ein paar Fragen zu beantworten, Sie aber nicht mißhandeln.»
Das wußte Mary Pat bereits. Stolz dämpfte ihr Entsetzen über den Vorfall. Sie hatte sich prächtig gehalten und wußte das auch. Als Diplomatengattin konnte ihr im Grunde nichts passieren. Man mochte sie ein, zwei Tage festhalten, aber jede Mißhandlung würde zur Ausweisung von sechs russischen Diplomaten aus den USA führen. Außerdem war sie nicht schwanger.
Aber darauf kam es nun nicht an. Entscheidend war, daß ihr wichtigster Agent enttarnt war und mit ihm hochwichtige Informationen. Ihr war zum Heulen zumute, aber sie wollte den Kerlen die Genugtuung nicht geben. Heulen konnte sie auf dem Flug zurück in die Staaten.
    Es sagt allerhand über den Mann aus, daß er als erstes zur Botschaft fuhr und das Telex absetzte», meinte Ritter endlich. «Der Botschafter lieferte seinen Protest beim Außenministerium ab, noch ehe sie die Verhaftung wegen mit dem Diplomatenstatus unvereinbarem Verhalten bekanntgeben konnten.»
    «Schöner Trost», merkte Greer bedrückt an.
«In einem Tag sollten wir sie zurückhaben», fuhr Ritter fort. «Die beiden sind schon zu personae non gratae erklärt und verlassen mit der nächsten PanAm-Maschine das Land.»
Ryan rutschte auf seinem Sitz herum. Und KARDINAL? fragte er sich. Himmel noch mal, erst erzählt man mir von diesem Superagenten, doch eine Woche später... Und da drüben gibt's kein Oberstes Bundesgericht, das Exekutionen erschwert.
«Wie stehen die Chancen für einen Austausch?» fragte Jack.
«Sie scherzen wohl.» Ritter stand auf und ging ans Fenster. Es war drei Uhr früh, und auf dem CIA-Parkplatz standen nur wenige Autos zwischen den Schneehaufen. «Wir haben noch nicht einmal jemanden, der wichtig genug ist für einen Austausch gegen ein milderes Urteil. Den lassen sie nicht raus, nicht mal gegen einen Bürochef, den wir nicht haben.»
«Er ist also praktisch tot, und die Daten sind verloren.»
«So sieht es aus», stimmte Judge Moore zu.
»Hilfe von unseren Alliierten?» fragte Ryan. «Vielleicht hat Sir Basil etwas brodeln.»
«Ryan, wir können den Mann nicht retten.» Ritter fuhr herum, um seinen Zorn am nächstverfügbaren Objekt auszulassen. «Er ist tot - gut, er atmet noch -, aber tot ist er trotzdem. In ein paar Monaten wird die Hinrichtung bekanntgegeben, und dann können wir bloß noch eine Flasche aufmachen und einen auf ihn trinken.»
«Und Dallas?» fragte Greer.
«Wie bitte?» Ryan fuhr herum.
«Darüber brauchen Sie nichts zu wissen.» Ritter war dankbar, nun ein
Ziel zu haben. «Zurück an die Navy.»
«Gut.» Greer nickte. «Das wird ernste Konsequenzen haben.» Diese Bemerkung trug dem Admiral einen bösen Blick von Judge Moore ein, der nun zum Präsidenten mußte.
«Wie schätzen Sie die Lage ein, Ryan?»
Jack zuckte die Achseln. «Die Auswirkungen auf die Abrüstungsverhandlungen sind schwer abzuschätzen. Kommt darauf an, wie die Sowjets mit der Sache umgehen. Sie haben eine Menge Optionen, und jeder, der behauptet, etwas voraussagen zu können, ist ein Lügner.»
«Es geht doch nichts über die Meinung eines Experten», warf Ritter gallig ein.
«Sir Basil glaubt, Gerasimow wolle versuchen, sich an die Spitze zu setzen, und könne diesen Vorfall ausnutzen», meinte Ryan kühl, «aber ich glaube, daß Narmonows politische Schlagkraft zu groß ist, seit er einen vierten Mann im Politbüro hat. Er ist nun in der Lage, auf das Abrustungsabkommen hinzuarbeiten und damit der Partei seine Macht zu demonstrieren. Sollte er aber politisch verwundbarer sein, als ich annehme, kann er die Partei fester in den Griff bekommen, indem er uns als unversöhnliche Feinde des Sozialismus geißelt. Das sind aber alles Spekulationen. Ich möchte den sehen, der aufgrund dieser Daten eine vernünftige Prophezeiung fertigbringt.»
«Setzen Sie sich daran», befahl Moore. «Der

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