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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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bereits auf sechzig Meter Höhe gegangen. Er griff nach einem Schalter und ließ die Positionslampen des Boots dreimal blinken: ÜBERNAHME ERFOLGT. Auf der Stelle senkte der Hubschrauber die Nase und flog zurück zur deutschen Küste.
«Gehen Sie unter Deck.» Bert Mancuso lachte. «Ausgucke nach unten, Brücke klar.» Er wartete, bis seine Männer durch das Turmluk verschwunden waren, schaltete die Instrumentenbeleuchtung aus und kletterte nach einer letzten Prüfung selbst nach unten. Eine Minute später stand er in der Angriffszentrale.
«Navigator?»
«Alle Systeme klar zum Tauchen, Sir», meldete der Navigator. Mancuso drehte sich automatisch nach den Anzeigetafeln um.
«Auf hundert Fuß gehen, Kurs null-sieben-eins, ein Drittel.» Dann wandte er sich an den Neuankömmling. «Willkommen an Bord, Kapitän.» Ramius umarmte Mancuso stürmisch und küßte ihn auf die Wange. Dann nahm er seinen Rucksack ab. «Können wir reden?»
«Kommen Sie mit nach vorne.»
«Zum ersten Mal bin ich auf Ihrem U-Boot», bemerkte Ramius. Einen Augenblick darauf schaute jemand aus dem Sonarraum.
«Kapitän Ramius! Hab ich doch Ihre Stimme erkannt!» rief Jones und schaute dann Mancuso an. «Verzeihung, wir haben gerade einen Kontakt bekommen, in null-acht-eins. Hört sich an wie ein Frachter. Eine Schraube, langsam drehender Diesel. Wahrscheinlich ein gutes Stück weit weg. Wird gerade dem WO gemeldet, Sir.»
«Danke, Jones.» Mancuso ging mit Jones in seine Kajüte und machte die Tür zu.
«Und was war das?» sagte ein junger Sonarmann einen Augenblick später zu Jones.
«Wir haben gerade Gesellschaft bekommen.»
«Sprach der Mann nicht mit einem Akzent?»
«Klang so.» Jones wies aufs Sonardisplay. «Und dieser Kontakt da hat auch einen. Mal sehen, wie rasch Sie rausfinden, was das für ein Frachter ist.»
*
    Eine heikle Sache, dachte der Bogenschütze, aber schließlich ist das ganze Leben gefährlich. Die sowjetisch-afghanische Grenze markierte hier ein Gletscherbach, der sich durch tiefe Schluchten wand. Die Grenze war schwer bewacht; gut also, daß seine Männer weiße Winteruniformen im sowjetischen Stil trugen. Hier mußten sie geduldig sein. Der Bogenschütze lag auf einem Grat und suchte mit einem russischen Militärfernglas das Terrain ab; wenige Meter hinter und unter ihm ruhten sich seine Männer aus. Er hätte eine örtliche Guerillagruppe um Hilfe bitten können, doch es ging die Rede, im Norden kollaborierten einige Stämme mit den Russen, und er war schon zu weit gekommen, um jetzt noch ein Risiko einzugehen.
    Sechs Kilometer links von ihm befand sich auf einem Berg ein russischer Grenzschutzposten. Die Grenze selbst war durch einen Stacheldrahtzaun und Minenfelder gesichert. Die Russen liebten Minenfelder, aber Minen funktionierten im hartgefrorenen Boden oft nicht oder gingen von allein los, wenn der Frost das Erdreich arbeiten ließ.
Er hatte die Stelle mit Bedacht gewählt. Hier sah die Grenze unpassierbar aus - auf der Landkarte. Schmuggler aber hatten diese Route seit Jahrhunderten genommen. Jenseits des Baches schlängelte sich ein im Lauf der Jahre vom Schmelzwasser gegrabener steiler und glitschiger Pfad, eine Art winzige Klamm, in der man nur direkt von oben auszumachen war. Diese Klamm war aber auch eine Todesfalle, sofern die Russen sie bewachten. Das war dann Allahs Wille, sagte er sich und fügte sich in sein Schicksal. Die Zeit war gekommen.
    Erst sah er die Blitze. Zehn Mann mit einem schweren MG und einem seiner kostbaren Mörser. Ein paar gelbe Leuchtspurgeschosse fegten über die Grenze hinweg in das russische Lager. Einige Kugeln prallten von Felsen ab und jagten ziellos in den samtschwarzen Nachthimmel. Dann erwiderten die Russen das Feuer. Kurz darauf drang der Schall zu ihnen hinüber. Der Bogenschütze hoffte, daß seine Männer entkommen würden; dann winkte er seine Gruppe vorwärts.
    Ohne um ihre Sicherheit bedacht zu sein, stürmten sie den Hang hinunter. Günstig war nur, daß der Wind den Schnee vom Fels geweht hatte, so daß ihre Füße einigermaßen Halt fanden. Der Bogenschütze führte sie hinunter zum Bach. Dort war der Stacheldraht.
    Ein junger Mann mit einer langen Drahtschere schnitt ihnen einen Weg frei, den der Bogenschütze als erster nahm. Seine Augen waren an die Dunkelheit gewöhnt, und er schritt nun langsamer, achtete auf verräterische Bodenerhöhungen, die auf Minen hinweisen. Denen, die ihm folgten, brauchte er nicht erst zu sagen, im Gänsemarsch und nach Möglichkeit

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