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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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waren die Amerikaner in diesem Punkt hart. Wie verläßlich sind Ihre Informationen?»
«Der Informant ist zwar hoch plaziert, aber die Nachricht konnte bisher noch nicht hinreichend bestätigt werden. Bis zum Wochenende werden wir mehr wissen.»
Rundum wurde genickt. Die US-Delegation sollte am Samstag eintreffen ; der Beginn der Verhandlungen war für Montag angesetzt.
«Diese Information ist für mein Verhandlungsteam natürlich sehr wichtig, aber angesichts dessen, was uns hier über Heller Stern und sein amerikanisches Pendant vorgetragen worden ist, finde ich sie höchst erstaunlich.»
«Es besteht Grund zu der Annahme, daß die Amerikaner von Heller Stern erfahren haben», erwiderte Gerasimow glatt. «Unsere Fortschritte haben wohl eine ernüchternde Wirkung gehabt.»
«Heller Stern soll infiltriert sein?» fragte ein anderes Mitglied entsetzt.
«Genau können wir das nicht sagen, ermitteln aber», erwiderte Gerasimow und war bemüht, nicht in Jasows Richtung zu schauen. Jetzt bist du am Zug, Genosse Verteidigungsminister.
«Die Einstellung unseres Programms ist den Amerikanern also wichtiger als die Fortsetzung ihres eigenen», merkte Alexandrow an.
«Und sie glauben, daß wir in die entgegengesetzte Richtung arbeiten.» Der Außenminister grunzte. «Es wäre schön, wenn ich meinen Leuten sagen könnte, was überhaupt zur Debatte steht!»
«Marschall Jasow?» sagte Narmonow und ahnte nicht, daß er seinen eigenen Mann in die Enge trieb. Gerasimow lag auf der Lauer.
«Die Schwierigkeiten mit der Laserleistung sind überwunden. Nun bleibt nur noch das Problem der Computersteuerung, und auf diesem Gebiet liegen wir weit hinter den Amerikanern zurück. Erst vergangene Woche lieferte uns Genosse Gerasimow einen Teil des amerikanischen Steuerprogramms, aber noch ehe wir mit dessen Untersuchungen beginnen konnten, erfuhren wir, daß es inzwischen überholt ist. Das soll natürlich keine Kritik an der Arbeit des KGB bedeuten -»
Jawohl, dachte Gerasimow. Jasow unternahm den Versuch, sich auf seine Seite zu schlagen -, und das Beste war, daß keiner im Raum das ahnte, noch nicht einmal Alexandrow.
«- sondern illustriert sehr deutlich die technischen Probleme. Technische Probleme aber lassen sich lösen, Genossen. Meiner Auffassung nach sind wir den Amerikanern voraus. Bislang war es unsere Verhandlungsposition, nur gegen raumgestützte und nicht gegen bodengestützte Programme Einwände zu erheben, weil wir wußten, daß unsere Bodensysteme vielversprechender sind.
Möglicherweise bestätigt das die Änderung der amerikanischen Verhandlungsposition. Wenn das der Fall ist, würde ich Heller Stern gegen nichts eintauschen.»
«Eine sehr haltbare Position», kommentierte Gerasimow einen Moment später. «Dimitri Timofejewitsch hat einen wichtigen Denkanstoß gegeben.» Rundum nickte man wissend - ohne zu ahnen, wie schief man lag. Inzwischen besiegelten der Vorsitzende des Staatssicherheitskomitees und der Verteidigungsminister ihr Bündnis mit einem kurzen Blick.
Die Diskussion ging weiter. Gerasimow schaute zum Kopfende des Tisches. Generalsekretär Narmonow lauschte der Debatte mit Interesse, machte sich Notizen und bemerkte den Blick seines KGB-Vorsitzenden nicht.
    Selbst beim 89. Lufttransportgeschwader nahm man es mit der Sicherheit genau, wie Ryan feststellte. Die Wachposten des «Präsidentengeschwaders» auf dem Luftstützpunkt Andrews hatten ernste Mienen aufgesetzt und trugen geladene Gewehre, um die «hochgestellten Gäste» zu beeindrucken. Die Kombination aus bewaffneten Soldaten und dem üblichen Flughafenzirkus stellte sicher, daß niemand das Flugzeug entführen konnte... nach Moskau zum Beispiel.
    Vorm Fliegen hatte Ryan immer den gleichen Gedanken: LASST JEDE HOFFNUNG FAHREN, WENN IHR EINTRETET! Seine Angst vorm Fliegen hatte er gerade einigermaßen überwunden und hatte nun wegen einer ganz anderen Sache ein ungutes Gefühl - versuchte er sich einzureden. Nutzlos: Ängste können gut nebeneinander existieren, erkannte er beim Verlassen des Gebäudes.
    Draußen stand eine Maschine mit der Nummer 86971 am Seitenruder; eine 707, die 1958 bei Boeing in Seattle vom Fließband gerollt und zur Version VC-137 umgebaut worden war. Das Flugzeug war bequemer als die VC-135 und hatte Fenster, was für Ryan, der fensterlose Maschinen haßte, besonders wichtig war.
    Der Vogel wurde über eine altmodische Fahrleiter bestiegen. Sein Inneres bot einen seltsamen Kontrast aus Gewohntem und Exotischem. Die vordere

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