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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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tun, was aus dem Rahmen fiel. Alles mußte ganz normal wirken.
Auf dem Flugdeck kam der Pilot zum Ende der Checkliste.
«Alles an Bord?»
«Ja, Sir. Bereit zum Türenschließen.»
«Behalten Sie die Kontrolleuchte für die Crewtür im Auge. Die macht Mätzchen», schärfte von Eich dem Bordingenieur ein.
«Probleme?» fragte der sowjetische Pilot vom Notsitz her. Plötzlichen Druckabfall nimmt jeder Flieger ernst.
«Jedesmal, wenn wir die Tür prüfen, ist sie in Ordnung. Liegt wohl an einem defekten Relais hinter der Konsole, das wir noch nicht gefunden haben. Die Türdichtung habe ich persönlich inspiziert», versicherte er dem Russen. «Es muß an der Elektrik liegen.»
«Startbereit», sagte der Bordingenieur.
«Okay.» Der Pilot überzeugte sich mit einem Blick nach draußen, daß die Fluggasttreppen weggeschoben worden waren; die Crew setzte Kopfhörer auf. «Links alles klar.»
«Rechts alles klar», sagte der Kopilot.
«Start eins.» Knöpfe wurden gedrückt, Schalter umgelegt, und das Schaufelrad der linken äußeren Turbine begann sich zu drehen. Die Nadeln mehrerer Instrumente zuckten und pendelten sich bald in normalen Leerlaufstellungen ein. Der mobile Generator wurde weggezogen.
«Start vier», sagte der Pilot und schaltete sein Mikrophon in die Bordsprechanlage ein. «Meine Damen und Herren, hier spricht Colonel von Eich. Wir lassen nun die Triebwerke an und werden in fünf Minuten losrollen. Bitte, schnallen Sie sich an und stellen Sie das Rauchen ein.»
Ryan hätte für eine Zigarette einen Mord begangen. Der Chief warf ihm einen Blick zu und lächelte. Siehst so aus, als würdest du mit der Sache fertig, dachte Ryan. Der Chief Master Sergeant ging zwar auf die fünfzig zu, hatte aber die Statur eines Football-Verteidigers.
«Alles klar?» fragte Jack. Es bestand keine Gefahr, daß jemand mithörte. Der Lärm der Triebwerke war hier hinten fast unerträglich.
«Auf Ihr Zeichen hin bereit.»
«Sie werden schon merken, wenn es soweit ist.»
«Hm, noch nicht da», murrte Gerasimow. Die Frachthalle war geschlossen und lag von den Sicherheitsflutlichtern abgesehen dunkel da.
«Soll ich mal durchrufen?» fragte der Fahrer.
«Nein, keine Eile. Was -» Ein Wächter in Uniform hielt sie an. Einen Kontrollpunkt hatten sie bereits passiert. «Ach ja, die Amerikaner fliegen ab. Deshalb die Umstände.»
Der Posten trat ans Fahrerfenster und verlangte Passierscheine. Der Fahrer machte nur eine Geste zum Fond.
«Guten Abend, Gefreiter», sagte Gerasimow und hielt seinen Ausweis hoch. Der junge Mann stand stramm. «In wenigen Minuten kommt eine Maschine für mich. Sie muß wegen der Amerikaner aufgehalten worden sein. Sind alle Sicherheitskräfte im Einsatz?»
«Jawohl, Genosse Vorsitzender!»
«Da ich schon hier bin, könnte ich gleich eine kurze Inspektion vornehmen. Wer ist Ihr Kommandeur?»
«Major Sarudin, Gen -»
«Was geht denn hier -» Ein Leutnant kam herüber, trat neben den Gefreiten und sah dann, wer im Auto saß.
«Leutnant, wo ist Major Sarudin?»
«Auf dem Turm, Genosse Vorsitzender. Das ist der beste Platz -»
«Teilen Sie ihm über Funk mit, daß ich den Sicherheitskordon zu inspizieren beabsichtige und ihm später meine Meinung mitteilen werde. Weiter», befahl er dem Chauffeur. «Nach rechts.»
«Scheremetjewo Tower, hier 971. Erbitte Genehmigung, an Startbahn 25R zu rollen», sagte von Eich in sein Mikrophon.
«971 Genehmigung erteilt. Nach links auf Rollbahn eins einbiegen. Wind aus zwo-acht-eins, vierzig Kilometer.»
«Verstanden. Ende», sagte der Pilot.
«Na, dann setzen wir den Vogel mal in Bewegung.»
    Der Kopilot drückte die Schubregler nach vorne, das Flugzeug begann zu rollen. Ein Mann mit zwei Leuchtstäben wies ihnen den Weg. Das kleine Steuerrad für die Bugräder war wie üblich schwergängig, und die von einem äußeren Triebwerk bewegte Maschine beschrieb eine träge Kurve. Von Eich verhielt sich vorsichtig; die Rollbahnen waren so holprig, daß er befürchtete, etwas zu beschädigen. Schließlich bog er nach rechts auf Rollbahn fünf ein.
«Die Männer scheinen wachsam zu sein», bemerkte Wassili, als sie Startbahn 25 L überquerten. Der Fahrer hatte das Licht ausgeschaltet und hielt sich am Rand. Es rollte eine Maschine an, und sowohl Fahrer als auch Leibwächter behielten diese Gefahr im Auge. Daß Gerasimow den Schlüssel aus seiner Tasche nahm und dem verdutzten Filitow die Handschellen öffnete, sahen sie nicht. Dann holte der Vorsitzende eine automatische Pistole unter dem

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