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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Interkontinentalraketentest überwachen sollte. Der russische Vogel - eine SS-25 - explodierte, aber der Missionskommandant beschloß, in der Luft zu bleiben und mit seinen Geräten zu spielen. Und dabei sah er das da.»
Der General nahm die Fernbedienung des Videorekorders und drückte auf PLAY.
«Das ist Kosmos 1810», erklärte Art Graham und reichte Gregory ein Foto.
«Ein Aufklärungssatellit, der versagte.»
«Das ist ein Infrarotbild auf dem Schirm, oder?» fragte Gregory und trank einen Schluck Coke. «Himmel!»
Was ein winziger Lichtpunkt gewesen war, explodierte wie eine Sonne in einem Science-fiction-Film. Das Bild veränderte sich; das computerisierte Imaging-System versuchte, mit dem jähen Energieausbruch Schritt zu halten.
Am unteren Bildrand erschien ein Digitaldisplay, das die Temperatur des glühenden Satelliten anzeigte. Nach wenigen Sekunden verblaßte das Bild, und der Computer mußte wieder kompensieren, um Kosmos im Auge zu behalten.
Eine Sekunde Störungen auf dem Schirm, dann begann sich ein neues Bild zu formen.
«Das ist nun neunzig Minuten alt. Wenige Umläufe später flog der Satellit über Hawaii», sagte Graham.
«Dort haben wir Kameras, die russische Satelliten aufnehmen. Sehen Sie sich mal das Bild an, das ich Ihnen gegeben habe.»
«Ah, und , stimmt's?»
Gregorys Blick huschte von einem Bild zum anderen.
«Sonnenzellen total weg... ist ja heftig. Aus was ist der Satellitenkörper?»
«Vorwiegend aus Aluminium», erwiderte Graham. «Die Russen bauen massiver als wir. Das Gerippe könnte aus Stahl sein, besteht aber wahrscheinlich aus Titan oder Magnesium.»
«Das liefert uns einen Höchstwert für den Energietransfer», sagte Gregory.
«Man hat den Vogel also abgeschossen, weit genug erhitzt, um die Sonnenzellen zu verkokeln und wahrscheinlich die elektrischen Schaltungen innen zu ruinieren. Wie hoch war der Satellit?»
«Hundertachtzig Kilometer.»
«Kam der Strahl von Sari Schagan oder von der neuen Anlage, die Mr. Ryan mir gezeigt hat?»
«Von Duschanbe», antwortete Ryan. «Der neuen Installation.»
«Die neuen Hochspannungsleitungen sind aber noch nicht fertig.»
«Tja», merkte Graham an, «sie können also die Leistung, die wir gerade demonstriert gesehen haben, mindestens verdoppeln.»
Er klang wie jemand, der gerade bei einem Familienmitglied eine unheilbare Krankheit festgestellt hat.
«Darf ich die erste Sequenz noch einmal sehen?» fragte Gregory, und das klang fast wie ein Befehl. Jack stellte fest, daß General Parks sofort auf die Bitte reagierte.
Fünfzehn Minuten lang stand Gregory keinen Meter vom Bildschirm entfernt, trank sein Coke und starrte. Bei den letzten drei Durchläufen wurde das Band im Einzelbild-Modus abgespielt, und der junge Major machte sich Notizen.
«In einer halben Stunde kann ich Ihnen eine Vorstellung von der Leistung geben, aber im Augenblick habe ich das Gefühl, daß die Russen da Probleme haben», sagte er schließlich.
«Thermisches Ausblühen», meinte General Parks.
«Und Schwierigkeiten beim Zielen, Sir. So sieht es zumindest aus. Ich brauche etwas Zeit zum Arbeiten und einen guten Taschenrechner. Meinen habe ich nämlich daheim vergessen», gestand er zerknirscht.
«Und die Leistung?» fragte Ryan.
«Ich brauche etwas Zeit, bis ich Ihnen einen verläßlichen Wert liefern kann», versetzte Gregory, als spräche er zu einem zurückgebliebenen Kind.
«Im Augenblick stellen die Russen mindestens achtmal soviel wie wir auf die Beine. So, ich brauche jetzt einen Platz, an dem ich in Ruhe arbeiten kann. Darf ich mich ins Frühstückszimmer setzen?» fragte er Parks. Nachdem dieser genickt hatte, entfernte sich Gregory.
«Achtmal soviel», meinte Art Graham. «Verdammt, da könnten sie unsere Aufklärer ausräuchern. Fest steht, daß sie jeden beliebigen Fernmeldesatelliten ruinieren können.
Nun ja, es gibt ja Mittel, die zu härten...»
«Drei Jahre», flüsterte General Parks und goß sich Kaffee ein. «Sie sind uns mindestens um drei Jahre voraus.»
«Nur bei der Leistungsabgabe», sagte Graham.
Jack schaute von einem zum anderen und verstand zwar die Bedeutung dessen, was ihnen Kummer bereitete, nicht aber die Substanz. Nach zwanzig Minuten kam Gregory zurück.
«Ich schätze die Spitzenleistung auf fünfundzwanzig bis dreißig Millionen Watt», verkündete er.
«Wenn wir bei der Senderkonfiguration von sechs Lasern ausgehen, dann reicht das leicht. Nur eine Frage, genug zusammenzustellen und ihre Strahlen auf ein Ziel zu

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