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05 - Der Kardinal im Kreml

05 - Der Kardinal im Kreml

Titel: 05 - Der Kardinal im Kreml Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Sergeant den Raum betrat.
«Major, Sie werden am Telefon verlangt.»
«Ich bin beschäftigt. Kann das nicht warten?»
«Es ist General Parks, Sir.»
«Die Stimme seines Herrn», murrte Al Gregory, warf dem Nächststehenden die Kreide zu und ging hinaus. Eine Minute später war er am Telefon.
«Ein Hubschrauber ist unterwegs, um Sie abzuholen», sagte der General ohne Umschweife.
«Sir, wir versuchen gerade, etwas in den Griff zu kriegen -»
«In Kirtland steht ein Learjet für Sie bereit. Nicht genug Zeit für eine Zivilmaschine. Packen können Sie vergessen. Und jetzt los, Major!»
«Jawohl, Sir!»
«Was ist da schiefgegangen?» fragte Morosow. Der Ingenieur starrte zornig auf die Konsole.
«Thermisches Ausblühen! Verdammt, ich dachte, das hätten wir inzwischen hinter uns.»
Auf der anderen Seite des Raumes erzeugte der Laser mit schwacher Leistung ein monochromes, bräunliches Bild. Ein Techniker ließ zum Vergleich auf der linken Bildschirmhälfte den Zustand des Satelliten vor dem Schuß erscheinen.
«Keine Löcher», merkte Pokryschkin säuerlich an.
«Na und?» fragte Bondarenko überrascht. «Mann, Sie haben das Ding glatt zerschmolzen!» Und so sah der Satellit auch aus. Ehemals glatte Flächen waren nun gewellt von der Hitze, die immer noch abgestrahlt wurde. Die Sonnenzellen am Satellitenkörper schienen ganz weggebrannt zu sein. Bei näherem Hinsehen erkannte man, daß sich der gesamte Satellitenkörper bei der Energieaufnahme verzogen hatte.
Pokryschkin nickte, aber seine Miene blieb unverändert. «Eigentlich hätten wir ein Loch durch das Ding brennen sollen. Wäre uns das gelungen, sähe es so aus, als wäre der Satellit von einem Stück Raumschrott getroffen worden. Das ist die Art von Energie, die wir brauchen.»
«Aber jetzt können Sie jeden beliebigen amerikanischen Satelliten zerstören!»
«Heller Stern wurde nicht zur Zerstörung von Satelliten gebaut, Oberst. Das können wir schon jetzt mit Leichtigkeit.»
Nun verstand Bondarenko. Heller Stern war als ASat-Einrichtung ausgelegt worden, aber der Durchbruch bei der Leistungsausbeute hatte die Erwartungen um ein Vierfaches gesteigert, so daß Pokryschkin zwei Sprünge auf einmal tun wollte: eine ASat-Fähigkeit demonstrieren und ein System, das auch für die Abwehr von ballistischen Raketen geeignet war.
Bondarenko verdrängte diesen Gedanken und dachte über das Gesehene nach. Was war schiefgegangen? Dieses thermische Ausblühen wohl. Beim Durchbohren der Atmosphäre gaben die Laserstrahlen einen winzigen Teil ihrer Leistung in Form von Wärme ab. Diese hatte zu Turbulenzen in der Luft geführt, den Strahlengang gestört und den Strahl breiter als geplant gestreut.
Aber trotz allem noch immer kraftvoll genug, um aus über hundertachtzig Kilometer Entfernung Metall zu schmelzen, sagte sich der Oberst. Als Fehlschlag konnte man das nicht bezeichnen, eher als gewaltigen Sprung in eine völlig neue Technologie.
«Irgendwelche Schäden am System?» fragte der General den Direktor des Projekts.
«Nein, denn sonst hätten wir kein Nachfolgebild bekommen. Es hat den Anschein, als reichten unsere Maßnahmen zur Kompensation atmosphärischer Störungen für den Abtaststrahl aus, nicht aber für die Hochleistungstransmission. Ein halber Erfolg, Genosse General.»
«Tja.» Pokryschkin rieb sich die Augen und sprach dann fester. «Genossen, wir haben heute einen großen Fortschritt demonstriert, aber wir haben auch noch viel Arbeit vor uns.»
«Und dafür bin ich zuständig», sagte Morosows Nachbar. «Dieses Problem lösen wir auch noch!»
«Brauchen Sie noch einen Mann für Ihr Team?»
«Wir beschäftigen uns teils mit Spiegeln, teils mit Computern. Verstehen Sie davon etwas?»
«Das müssen Sie entscheiden. Wann fangen wir an?»
«Morgen. Es wird zwölf Stunden dauern, bis die Telemetrieleute ihre Daten sortiert haben. So, ich nehme jetzt den Bus, fahre in meine Wohnung und trinke einen. Meine Familie ist noch eine Woche verreist. Haben Sie Lust, mir Gesellschaft zu leisten?»
    «Was war denn das?» fragte der Bogenschütze.
Sie hatten gerade einen Kamm erklommen, als der Meteor erschien.
Zumindest hatte es erst so ausgesehen, als zöge ein Meteor seine feurige
Bahn über den Himmel. Doch die schmale goldene Linie war hängengeblieben und hatte sich sogar nach oben verlängert - sehr rasch zwar, doch
wahrnehmbar.
Ein dünner goldener Strich, dachte der Bogenschütze. Die Luft hatte
geglüht. Wie kam das? Er vergaß nun, wo er war und was er war,

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