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05 - Spiel der Intrigen

05 - Spiel der Intrigen

Titel: 05 - Spiel der Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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sagt Fitz.
    »Kann ich ein Glas Champagner haben,
Rainbird?« fragte Emily.
    »Ich möchte auch ein Glas«, sagte
Mrs. Middleton.
    »Ich denke, wir setzen uns«,
erklärte Mr. Goodenough. »Was meinen Sie, meine Herren? Wird unser neuer
Prinzregent jetzt etwas zur Ruhe kommen, wo er endlich die Regentschaft angetreten
hat?«
    Fitz nahm an Mr. Goodenoughs Seite
Platz, und sie begannen sich zu unterhalten. Emily nahm sich ein Glas Champagner
und lächelte den Earl schüchtern an. »Ich würde ganz gerne ein bisschen auf und
ab gehen«, sagte sie.
    Emily promenierte in dem kleinen
Zimmer mit dem Earl auf und ab, während Mrs. Middleton hinter ihnen herging und
darauf bedacht war, irgendwelche sprachlichen Ausrutscher sofort zu verbessern,
sollte es nötig sein. Aber es war schwierig, sich bescheiden im Hintergrund zu
halten, weil das Zimmer so klein war. Kaum war Mrs. Middleton hinter Emily und
dem Earl, da drehten sich die beiden schon um und stießen beinahe mit ihr
zusammen. Mrs. Middleton beschloss deshalb, dass Emily ihre Sache sehr gut
machte und zog sich in eine Ecke zurück, wo sie sich hinsetzte.
    Mr. Goodenough wurde geradezu
lebhaft, während er über seinen Helden, den Prince of Wales, sprach, der gerade
erst Prinzregent geworden war. Fitz ließ Mr. Goodenough seinen Willen und hörte
sich das begeisterte Urteil über den Fürsten höflich an, auch wenn er im
stillen voller Verachtung und der Meinung war, dass der ausschweifende und
gierige Prinny solche überschwänglichen Lobpreisungen nicht verdiente. Außerdem
war Fitz in Gedanken mit der Frage beschäftigt, was der Earl wohl zu Emily
sagte.
    »Sie scheinen Glück mit Ihrem Koch
zu haben«, sagte der Earl zu Emily, als sie sich umdrehten, um das Zimmer zum
sechsten Mal zu durchqueren. »Aus der Küche kommen ganz köstliche Gerüche.«
    »Er ist wirklich ausgezeichnet«,
stimmte Emily ihm zu. »Nicht nur was französische Gerichte betrifft, sondern
auch unsere traditionellen englischen gelingen ihm gut. An seinem Rinderbraten
könnte ich mich dumm und dämlich fressen.«
    »Ach, wirklich!« sagte der Earl
überrascht von dem gewöhnlichen Ausdruck, der Miss Emily so selbstverständlich
über die rosa Lippen gekommen war.
    Rainbird ging mit einem Tablett mit
Champagnergläsern vorbei. Emily stellte ihr leeres Glas auf das Tablett, nahm
ein volles und stürzte es in einem Zug hinab. »Ich war sehr durstig«, sagte
sie entschuldigend, als ihr zu spät einfiel, dass sie nur daran hätte nippen
dürfen.
    »Es ist schwierig, einen echten
französischen Koch zu finden«, sagte der Earl. »Viele behaupten, Franzosen zu
sein, und sind nie über Dover hinausgekommen.«
    »MacGregor, der Koch, ist Schotte«,
sagte Emily, »aber ein wirklicher Schatz und gibt dabei nicht an wie ein Sack
voll Affen. Ich meine«, erklärte sie, über und über errötend, »dass er
wirklich ein guter Koch ist und dabei kein...«
    »Schaumschläger«, sagte der Earl,
ihren Satz vollendend. »Ich bin in Slang gut bewandert, Miss Goodenough, aber
ich bin überrascht, dass Sie sich so gut darin auskennen. Haben Sie vor, ihn in
Mode zu bringen?«
    Emily holte tief Atem und beschloss
zu lügen. Sie spielte ja schon die ganze Zeit ein falsches Spiel. Was machte da
eine weitere Lüge schon aus?
    »Sie müssen mir verzeihen, Mylord«,
sagte sie. »Englisch ist nicht meine Muttersprache.«
    Während sie das sagte, schaute sie
ihm in die Augen und sah kleine böse Kobolde darin aufblitzen, als er ihren
Blick erwiderte.
    »Sie haben Glück, Miss Goodenough«,
sagte der Earl, »ich spreche viele Fremdsprachen. In welcher würden Sie sich
denn gerne unterhalten?«
    Emily sah ihn verzweifelt an und
fragte sich, was sie sagen sollte, aber in diesem Moment wurde sie durch
Rainbird gerettet, der die Türe zum vorderen Salon aufstieß und neue Gäste
    ankündigte. Sie kamen in Scharen,
schoben und drängelten sich herein und entschuldigten sich dafür, dass sie zu
spät kamen, wobei die Damen lispelten und girrten und die Herren sich
verbeugten, mit ihren Spitzentaschentüchern wedelten und kleine
Schnupftabaksdosen aufspringen ließen.
    Der Earl trat zurück, als Emily von
der eifrigen und neugierigen Londoner Gesellschaft umringt wurde.
    Emily stellte fest, dass man nicht
von ihr erwartete, dass sie etwas zur Unterhaltung beitrug, sie brauchte nur
zuzuhören und zu lächeln.
    Josephs muntere Weisen belebten das
schmale Haus, das sich langsam randvoll mit Leuten füllte.
    Der Earl gab Fitz mit den Augen

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