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05 - Spiel der Intrigen

05 - Spiel der Intrigen

Titel: 05 - Spiel der Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Chesney
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Aufenthaltsraum versammelten, um sich
kurz auszuruhen und ihre Meinungen auszutauschen, bevor sie wieder in ihre
Arbeitskleidung schlüpften, schüttete Rainbird den Inhalt des Beutels, den ihm
der Earl gegeben hatte, aus. Zweihundert Goldmünzen rollten über den Tisch.
    »Wir sind frei!« sagte Rainbird mit
Ehrfurcht in der Stimme. »Endlich frei. Wir können ein Gasthaus kaufen und an
Palmer Vergeltung üben.« Sie freuten sich alle laut und übermütig, aber als das
Freudengeschrei abgeebbt war, sagte Lizzie leise: »Da klopft jemand an die
Haustür.«
    Rainbird schoß die Stufen hinauf.
    Er riss die Türe in der Erwartung
auf, einen der Hochzeitsgäste zu sehen, der etwas vergessen hatte, und fand
sich Jonas Palmer, dem Verwalter des Duke of Pelham, gegenüber.
    »Ich möchte die Mieter sehen«, stieß
Palmer mürrisch hervor.
    »Da sind Sie zu spät dran«, sagte
Rainbird. »Sie sind vermutlich der einzige Mensch in London, der die Neuigkeit
noch nicht gehört hat. Miss Emily hat den Earl of Fleetwood geheiratet, und
sie und Mr. Goodenough sind gerade aufs Land gereist. Das sollte Sie jedoch
nicht bekümmern, da sie ja im voraus gezahlt hat. Und jetzt habe ich Ihnen
etwas zu sagen ...«
    »Auch ich habe Ihnen etwas zu
sagen«, unterbrach ihn Jonas Palmer, drängte sich an Rainbird vorbei und ging
in den vorderen Salon, wo die Reste des Hochzeitsfrühstücks herumstanden. Er
nahm eine Weinkaraffe, goss sich ein Glas Portwein ein und stürzte es in einem
Zug hinunter. »Jetzt geht's mir besser«, seufzte er. »Nichts als Plackerei
habe ich. Ich habe einen neuen Mieter für Sie.«
    »Wir brauchen keinen neuen Mieter«,
sagte Rainbird. Aber Palmer hörte ihm nicht zu.
    »Der Duke of Pelham ist aus dem
Krieg heimgekehrt und lässt sein Stadthaus am Grosvenor Square renovieren. Er
will deshalb für den Rest der Saison hier wohnen. Es ist bloß gut, dass diese
habgierige, unersättliche Person, diese Goodenough, weg ist, obwohl es mir
gefallen hätte, sie vor die Tür zu setzen. Aber lassen Sie es sich ja nicht
einfallen, irgend etwas über Ihre Löhne zu Pelham zu sagen, das möchte ich
Ihnen geraten haben!«
    »Warum nicht?« fragte Rainbird.
»Wir werden schändlich schlecht bezahlt.«
    »Wenn Sie ihm sagen, was Sie
kriegen, dann werde ich ihm erzählen, dass Sie aus Lord Trumpingtons Haushalt
entlassen
    wurden, weil Sie Lady Trumpington
verführt haben, und ich werde ihm auch sagen, dass der Bischof Joseph beim
Stehlen ertappt hat.«
    »Ich habe Ihnen immer wieder
gesagt«, erwiderte Rainbird grimmig, »dass wir nicht getan haben, was man uns
vorwarf.«
    »Aber der Duke wird auf mich hören,
nicht auf Sie, und ich werde zu Trumpington gehen, damit er auch seine Meinung dazu
sagt.«
    Rainbird öffnete schon den Mund, um
Palmer zu sagen, dass keiner von ihnen es nötig hatte, noch einen Augenblick
länger
    in Nummer 67 zu bleiben, da kam ihm
plötzlich ein Gedanke: Was für ein wunderbarer Abschluss der Knechtschaft würde
es sein, Palmer als Schikaneur, Betrüger und Lügner bloßzustellen. Sie hatten
das Geld für ihr Gasthaus; sie mussten nur noch einmal zwei Monate auf ihre
Freiheit warten.
    »Wann können wir Seine Gnaden
erwarten?« fragte er. »Nächste Woche«, sagte Palmer kurz angebunden. »Für einen
gemieteten Butler sehen Sie sehr vornehm aus.«
    »Der Earl of Fleetwood hat uns alle
als Gäste zu seiner Hochzeit eingeladen.«
    Palmer wandte Rainbird abrupt sein
fleischiges Gesicht zu. »Dass Sie sich nur ja nichts einbilden, was Ihnen nicht
zusteht«, knurrte er. »Vergessen Sie nicht, Sie sind nur Diener, und ich sorge
dafür, dass Sie alle hier bleiben.« Er ballte die Fäuste.
    »Wenn Sie fertig sind«, sagte
Rainbird eisig, »dann schlage ich vor, Sie überlassen uns unserer Arbeit.«
    Palmer musterte gierig die Reste der
Tafel, aber er fürchtete, der Duke könnte verlangen, sofort die
Wirtschaftsbücher einzusehen, und deshalb wollte er sie noch einmal
durchgehen, um sich davon zu überzeugen, dass keine Fehler darin waren. Er
hatte den Duke viele Jahre nicht gesehen und alle Mitteilungen von ihm
brieflich erhalten. Er hatte ihn als schlanken, recht hübschen jungen Mann in
Erinnerung. Eigentlich sollte es keine Probleme mit ihm geben, aber es war ganz
gut, auf Nummer Sicher zu gehen. Er machte sich auf den Weg, und Rainbird
kehrte mit der Neuigkeit in den Aufenthaltsraum der Diener zurück. Angus,
Joseph und sogar Dave waren begeistert über die Aussicht, Palmer die Maske vom
Gesicht reißen zu

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