05 - Spiel der Intrigen
können. Aber die Frauen hatten Angst. Was konnten sie, wo sie
doch nur Dienstboten waren, tun, um den allmächtigen Palmer aus dem Sattel zu
heben?
Doch während sie sich unterhielten
und Pläne schmiedeten, hellten sich auch die Züge der Frauen auf. Sie trösteten
sich mit dem Gedanken, dass Palmer ihnen jetzt eigentlich nichts mehr anhaben
konnte. Ein Diener, dessen schlechter Ruf vom Verwalter eines Herzogs in ganz
London verbreitet wurde, konnte niemals hoffen, je eine andere Stellung zu
finden; Damen und Herren mit Vermögen dagegen, wie sie es bald waren, konnte
man keinen Schaden zufügen.
Schließlich musste Rainbird sie
daran erinnern, dass sie im Augenblick immer noch Diener waren. Sie zogen sich
um und machten sich an die Arbeit, wobei ein jeder seinen Gedanken darüber
nachhing, was für ein Mensch der Duke of Pelham wohl war.
Ein paar Tage später streckte die
Countess of Fleetwood sich wohlig im Bett aus und legte ihren Kopf auf die
nackte Schulter ihres Gatten.
»Ich fürchte, du bist kein sehr
gewissenhafter Gutsherr, Peter«, murmelte sie. »Wir verbringen die meiste Zeit
im Bett.«
»Das ist der angenehmste Ort auf der
Welt«, sagte er schläfrig. »Du bist wunderbar, meine Liebe, eine echte
Countess. Man könnte denken, du wärst dazu geboren.«
»Hast du von mir erwartet, dass ich
mich wie eine Dienstmagd benehme?«
»Nein. Aber ich freue mich darüber, dass
du meinen Haushalt führst, ohne von deiner Leibgarde abhängig zu sein.« »Von
welcher Leibgarde?«
»Von den Dienern der Clarges
Street.«
Emily lachte. »Immerhin haben sie
deine Einstellung gegenüber der dienenden Klasse geändert.«
»Nicht ganz. Sie sind keine
richtigen Diener. Vielleicht ist das Haus doch kein gewöhnliches Haus.
Vielleicht hat es die Dienerschaft in eine kleine, hochintelligente Streitmacht
verwandelt.«
»Vielleicht«, sagte Emily und
gähnte. »Ich, mein Lieber, werde dir jetzt mit gutem Beispiel vorangehen und
aufstehen.« Sie warf die Decken zurück und schwang die Beine aus dem Bett.
Der Earl setzte sich auf, griff zu
ihr hinüber und legte seine Hände über ihre nackten Brüste; dann begann er sie
im Nacken zu küssen.
»0 Peter«, seufzte Emily und lehnte
sich genüsslich an ihn. »Ich fürchte, in mancher Beziehung bin ich gar keine
Lady!«
- ENDE -
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