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05

05

Titel: 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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dieses Haus vor so langer Zeit mit Möbeln bestückt hatten, schienen dabei an die Haarpracht ihrer Frauen gedacht zu haben.
    Ich klopfte an die halb geschlossene Tür und trat ein, nachdem sie „Herein!"
    gerufen hatte.
    Dass sie im Bett strickte, war neu. Gewöhnlich kam sie mit ihrem Beutel Wolle in die Küche oder ging runter in den Keller zu Garrett oder nahm ihn mit in ihren Handarbeitskurs. Aber Marc hatte uns erklärt, dass sie erschöpft war und dass sie nach dem Aufstehen länger brauchte, bis der Kreislauf in Schwung kam.
    „Hast du eine Minute?", fragte ich.
    „Klar."
    „Ich kann nicht erkennen, wo der Bettüberwurf endet und wo die Decke, an der du gerade arbeitest, anfängt", grinste ich. Das stimmte sogar: Sie lag auf einer dunkelblauen Wolldecke und strickte an einer, die ebenfalls dunkelblau war.

    „Na ja, du ist ja auch ein Dummbatz", grinste sie zurück.
    „Mh", machte ich und hätte die Beleidigung fast überhört. Ich setzte mich auf die Bettkante, stand dann wieder auf und lungerte am Fußende des Bettes herum. „Hör zu, Jess, ich habe in letzter Zeit viel nachgedacht. Wirklich viel."
    „Brauchst du eine Kopfschmerztablette?"
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    „Ich meine es ernst!" Fast schrie ich sie an. „Hör zu, es fällt mir schwer, mit dir darüber zu reden ..." „Nein", sagte sie. „Was?"
    „Nein. Du darfst mich nicht beißen. Du darfst mich nicht in einen Vampir wandeln. Das werde ich nicht erlauben."
    Meine lange geprobte Ansprache verpuffte in einer Wolke der Erleichterung und der Empörung. „Was? Woher weißt du das? Oh, diese blöden Plaudertaschen!"
    „Ja, das wären die ersten Worte, die auch mir zu Tina und Sinclair einfallen würden. Betsy, niemand hat es mir sagen müssen. Es war so offensichtlich.
    Nicht nur, weil du heimlich das Gespräch mit erfahrenen Vampiren suchst, sondern auch, weil du mich jedes Mal ansiehst wie ein Hund ein rohes Steak."
    „Oh."
    .Ja."
    „Tut mir leid, dass ich dich so ansehe, aber ich habe mich ein bisschen kundig gemacht, und die Risiken . ."
    „Sind viel höher, wenn du mich beißt, als wenn ich meinen Krebs behandeln lasse."
    Ich öffnete den Mund.
    „Du kannst es schönreden, wie du willst, am Ende läuft es doch darauf hinaus, dass du mich tötest, oder?"
    Ich schloss den Mund, und sie fuhr fort, in einem netten, aber entschiedenen Ton. „Selbst wenn ich danach wieder auferstehen würde. Und falls ich auferstehe, gibt es keine Garantie, dass ich noch ich selber sein werde, oder?
    Tatsächlich hört es sich eher so an, als würde ich ein hirnloser, blutsaugender Automat sein -zumindest in den ersten paar Jahren. Nein, danke."
    „In Verbindung mit hirnlos und blutsaugend hört sich alles schlecht an." Ich ließ mich auf das Fußende des Bettes fallen. „Oh Mann, wenn man bedenkt, dass ich tagelang darüber nach
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    gedacht habe, jeden ausgequetscht habe und meinen ganzen Mut zusammennehmen musste, um mit dir darüber zu reden, und jetzt sagst du einfach, dass du es hast kommen sehen und dass du nicht einverstanden bist
    ..."
    „Es ist nicht meine Schuld, dass es bemitleidenswert einfach ist, deine beschränkten Gedanken zu lesen."

    Ich warf ihr einen bösen Blick zu. „Ich nehme an, jetzt ist es an der Zeit, dass ich sage: Du gehörst zu mir, oh ja, und du sagst darauf: Igitt, lass mich los! Ich würde lieber sterben, als dir auf deinem unheiligen Kreuzzug zu folgen."
    „Nein, das war letzten Winter, als du wolltest, dass ich Anfang Oktober mit dir die Weihnachtseinkäufe erledige."
    „Weinachtseinkäufe im Oktober sind nur wirtschaftlich."
    „Das ist mal wieder typisch", sie lächelte spöttisch, „dass du absurd und wirtschaftlich verwechselst."
    „Warum will ich dich retten und dich für alle Ewigkeit um mich haben?"
    Sie zuckte mit den Achseln. „Keine Ahnung."
    Ich blickte hoch zur Decke, weil ich sie nicht ansehen wollte. Ich wollte mich nicht fragen müssen, ob sie blass aussah oder Gewicht verloren hatte. „Jessica, diese Krankheit wird dich viel eicht umbringen."
    „Und das ist deine Lösung - mich umbringen?"
    „Es ist eine Chance auf eine andere Art von Leben. Ein Leben, in dem deine beste Freundin die Königin ist. So schlecht kann das doch nicht sein."
    Sie stupste mich mit dem Zeh an. „Du verschweigst all das, was schiefgehen kann."
    „Genau wie du!"
    „Es ist noch Zeit. Genug Zeit, den Kampf aufzunehmen. Es tut mir leid, und ich weiß, es ist schwer für dich. Aber es ist typisch für dich, Betsy, dass du annimmst, es

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