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will ihren menschlichen Freund wandeln, ich habe in ein paar Tagen Geburtstag und trinke kein Blut mehr, mein Großvater ist krank und zieht ein paar Häuser weiter ein, mir wurde mit Weihwasser in die Brust geschossen von einem Farm Boy, der in mich verknallt ist, und ein vielversprechender neuer 89
Herbsttitel erzählt meine Lebensgeschichte. Als wenn das nicht genug wäre, habe ich noch nichts für meine Hochzeit vorbereitet, die demnächst stattfinden wird. Es - wie sagen Sie in Europa so schön? - passt mir jetzt gerade schlecht]"
Carolina war zurückgewichen und stand jetzt mit dem Rücken fest gegen die Tür gepresst. „Tut mir leid, wenn ich störe", sagte sie.
Ich trat einen Schritt vor, die kleine Baby-und-Kacke-Bombe sanft in meinem Arm haltend. Mein Mund begann zu schmerzen. „Manchmal fühle ich mich, als würde ich jeden Moment ausflippen. Wissen Sie, was ich meine? Können Sie sich das vorstellen?"
„Ja, Majestät."
„Wirklich, das können Sie? Weil ich mir nämlich vorstellen könnte, dass das ganz schön spektakulär sein könnte, wenn eine Vampirkönigin richtig wütend werden würde. Einfach so, von null auf hundert. Wenn sie ihrem Zorn freien Laufließe und mal die Zähne zeigte. Haben Sie das schon einmal miterlebt?"
„Das kann ich nicht von mir behaupten, Eure Majestät."
Ich ließ meine Zunge über die scharfen Kanten meiner Zähne gleiten. Sie duftete fantastisch. Sie war in jungen Jahren gewandelt worden, und auch die Jahrhunderte voller Übeltaten hatten eine gewisse göttliche Unschuld nicht trüben können. „Würden Sie es gerne erleben? Sssie und ich, wir könnten unsss in einen Raum einsssließen, und ich könnte mich in aller Ruhe mit Ihnen und Ihrer besssonderen Sssituatsssion befasssen und dann sssauen wir, wer den Raum ein paar Ssstunden ssspäter wieder verlässst. Hm?"
„Ich werde jetzt gehen. Seht Ihr? Ich mache keine hastigen Bewegungen."
Langsam drehte sie sich um und streckte die Hand nach der Türklinke aus.
Mit der Mechanik des 19. Jahrhunderts kam sie viel besser zurecht als Deik, und schnell hatte
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sie sich ins Freie und in Sicherheit gebracht. „Guten . . Abend Majestät."
Die Tür schlug zu.
„Ich glaube", hörte ich Sinclairs sanfte Stimme hinter mir, „langsam hast du den Dreh raus, mein Schatz."
Während meine Fangzähne langsam kleiner wurden, dachte ich darüber nach, ob ich ihm danken oder die Baby-Bombe nach ihm werfen sollte.
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„Laura, es tut mir ja so leid, dass ich dir das noch einmal antun muss."
„Betsy, das ist schon okay. Ich freue mich, wenn ich dir helfen kann." Sie drückte das Baby. „Und ich freue mich .. duzziduz-ziduuuu . . den Süßen hier wiederzusehen! Ja, wo ist denn mein kleiner Süßer? Wo isser denn?"
„Wirklich, es tut mir sehr, sehr leid. Aber ich habe heute etwas vor und, ehrlich gesagt, wenn ich es jetzt nicht tue, werde ich mich nie mehr dazu überwinden können."
Sie wuchtete das ganze Babyzeugs (und Baby Jon) in die Eingangshalle.
„Betsy, bitte hör auf, dich zu entschuldigen. Es ist mir ein Vergnügen, dir zu helfen. Sagst du das seiner Mutter?"
„Na ja, sie wird nicht gerade begeistert davon sein, dass ich Baby Jon auf dich abgeschoben habe. Erinnere sie zu deiner eigenen Sicherheit daran, dass sie nicht den Boten der Nachricht bestrafen soll."
Laura lachte und schüttelte sich das blonde Haar aus dem Gesicht. „Ach du meine Güte! Ich bin sicher, sie wird es überleben. Weißt du, Betsy, Mrs. Taylor ist gar nicht so schlimm, wie du .. "
Okay, wenn ich jetzt die „Gib deiner Stiefmutter eine Chance"-Predigt von jemandem zu hören bekam, der nicht mit ihr aufgewachsen war, würde ich einen Anfall bekommen. „Tja, na dann, vielen Dank, ich schulde dir was.
Tschüss." Ich gab ihr einen aufmunternden Schubs.
Dann schloss ich die große Eingangstür und lehnte mich da 90
gegen. So, das wäre geschafft. Baby Jon abschieben: abgehakt. Sinclair irgendwo mit Tina unterwegs: abgehakt. Keine Überraschungsgäste -
zumindest keine, von denen ich wusste: abgehakt. Antonia und Garrett streunten im Freien herum - er, um zu fressen, und sie zum Spaß: abgehakt.
(Ich nahm mir vor, sie daran zu erinnern, dass sie sich beide nur an bösen Jungs vergriffen.) Cathie, der Geist, nirgendwo in Sicht: abgehakt. Jessica strickend in ihrem Zimmer: abgehakt.
Jessica bewohnte ein großes Zimmer im zweiten Stock, mit blau-goldenen Tapeten und antikem Mobiliar aus hellem Holz. Die skandinavischen Schreiner, die
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