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05

05

Titel: 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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Regenbogendrink, wenn man ihn braucht?"
    „Marc schläft", sagte sie, „und das kannst du ihm nicht verübeln. Da hat er endlich einen Tag frei und verbringt ihn damit, seine Mitbewohner zu verarzten."
    „Endlich zahlt es sich mal aus, einen Arzt im Haus zu haben."
    „Mir geht es wieder besser. Und dir?"
    „Mir geht's prima." Und das stimmte sogar. Als ich am Nachmittag aufgestanden war, hatte ich mich gefühlt, als wenn nichts gewesen wäre.
    Wenn nicht das zerrissene T-Shirt und der BH im Müll gewesen wären, hätte ich gedacht, nichts wäre passiert.
    85
    Sinclair hatte sich persönlich davon überzeugt, dass es mir gut ging. Sofort nachdem wir das Schlafzimmer betreten hatten, hatte er mir den BH
    ausgezogen und meine Brust und meinen Rücken einer ausgedehnten Untersuchung unterzogen. Dann hatte er meinem Schoß die gleiche Behandlung zukommen lassen - so oft es nötig war. Der Abend nahm dann einen so herrlichen Verlauf, dass fast alles wieder ..
    Nein, das meine ich nicht so. Das war es nicht wert gewesen, ganz egal, wie viel Sex ich hatte. Mir machte es wenig aus, angeschossen zu werden, dafür aber umso mehr, wenn Jessica und Deik verletzt wurden.
    Dann dachte ich, oh Mann, an Deiks Gesichtsausdruck in der Küche, als ihm langsam dämmerte, was passiert war. Die Erinnerung an diesen Anblick würde ich mit ins Grab nehmen.
    „Deik kommt wieder", versuchte Jessica mich aufzuheitern. Offenbar konnte sie meine Gedanken lesen.
    „Ja, das weiß ich. Das ist es ja, was mich beunruhigt."

    Das Telefon klingelte, und ich warf dem Apparat einen bösen Blick zu.
    Wieder klingelte es. Jessica stand auf und sagte: „Ich weiß, du bist nicht da.
    Vielleicht geht es um den Transfer deines Großvaters . . Hallo?"
    Ich rührte in meinem Tee, innerlich genauso erhitzt wie eben-dieser. Wie Korben Dallas in Das Fünfte Element war ich davon überzeugt, dass jede Form von Kommunikation letztendlich auf schlechte Nachrichten hinauslief. Und die konnte mir auch Jessica überbringen, statt dass ich sie mir selbst anhörte.
    „Äh ...", machte Jessica gerade. „Ich weiß nicht, ob ... äh ... ja ... ja, aber ...
    Hören Sie, ich weiß nur nicht, ob . . Lassen Sie mich sie fragen, okay? Sie ist gerade ... Hallo?"
    Jessica legte auf und sah mich an.
    „Ein paar Stunden später oder einen ganzen Tag?"
    „Deine Stiefmutter wird das Baby erst in zwei Stunden abholen können."
    Jessica warf einen Blick auf die Wanduhr. „Es ist noch früh. Ich schätze, sie hat einfach die Zeit vergessen . . Das beweist nicht, dass deine blöde Theorie über das Telefon richtig ist, okay?"
    Ich hörte, wie Baby Jons ärgerliches Gequieke näher und näher kam. Dann wurde die Küchentür geöffnet, und Sinclair steckte seinen Kopf hinein. „Das Baby verlangt nach dir", sagte er, und die Tür schwang zu. Dann sah ich, als sie sich noch einmal öffnete, dass Sinclair das Reisebettchen im Arm hielt.
    Komplett auseinandergeklappt war es zu breit, um durch die Tür zu passen, also drückte Sinclair ein bisschen, und es glitt durch den Rahmen.
    Ich sprang auf die Füße, während Jessica laut loslachte. „Du hast das komplette Reisebettchen runtergetragen? Stell ihn sofort ab, du faltest ihn da drinnen zusammen!"
    „Er hat genug Platz an allen Seiten", sagte Sinclair mit erhobener Stimme, um Baby Jons anschwellendes Wehgeschrei zu übertönen.
    „Nimm ihn doch einfach auf den Arm! Oder lass ihn dort und komm und hol mich." Ich nahm den Kleinen hoch, und er beruhigte sich. „Kein Wunder, dass du weinst. Ja, ja, Onkel Sinclair ist ein altes Kackgesicht, nicht wahr?"
    „Ich bin nicht sein Onkel", gab er zurück und steuerte die Bar auf direktem Weg an. „Und wenn ich es wäre, hieße es Onkel Eric."
    „Wohl eher Onkel Vollidiot, mein Freund! Unglaublich, dass du das ganze Ding hier mit dem Baby heruntergeschleppt hast!"
    „Ihm geht's doch gut", sagte Sinclair und gab einen Schuss Brandy in eine leere Teetasse, die er dann mit heißem Wasser aus dem Kessel füllte.
    „Wir haben keinen English-Breakfast-Tee mehr, so!"
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    „Ich komme schon zurecht." Er warf mir einen Blick zu. „Deine Stiefmutter kommt doch jeden Augenblick, oder?" „Sie wird sich ein wenig verspäten."
    „Stunden später? Oder einen Tag?"

    Wie gut sie Ant doch alle mittlerweile kannten! Fast kamen mir die Tränen.
    Nein, das lag wohl eher an dem Geruch, der mir aus Baby Jons Windeln um die Nase wehte. „Stunden", sagte ich, nach Luft schnappend.
    „Ich glaube, das

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