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05

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Titel: 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nur über meine Leiche
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würde, nur um der Fortsetzung des Gesprächs aus dem Weg zu gehen.
    „Okay", sagte sie schließlich. „Ich sage es dir und du kommst runter, kehrst zurück zu deinem Leben und hörst auf, auf Dächern rumzuhängen."
    „Abgemacht", sagte Bev sofort. „Also, warum fährst du nach Minnesota?"
    „Das Rudel will, dass ich bei ihm bleibe, weil ich ihnen oft ganz gute Tipps geben kann, verstehst du?"
    „Das kann ich mir vorstellen", sagte Bev beeindruckt.
    „Aber ich glaube, dass ein paar von ihnen Angst vor mir haben. Und die, die keine haben, mögen mich nicht."
    „Das kann ich mir auch vor .. äh, erzähl weiter."
    „Also, da ist diese Sache mit dem Gefährten."
    „Du meinst, du musst einen Ehemann finden?"
    „Genau. Für uns ist das lebenswichtig, weil es nur so wenige von uns gibt.
    Und das Problem ist, dass es niemanden gibt, der mich zur Gefährtin haben will. Sie fragen sich, ob ihre Kinder womöglich so wie ich werden. Und dabei habe ich echt versucht, nett zu den Typen zu sein. Aber vor einem Typen, den ich erst austricksen muss, damit er mein Gefährte wird, würde ich sowieso keinen Respekt haben. Außerdem ist es ganz egal, ob ich nett oder ätzend bin.
    Niemand will das Risiko eingehen, einen abartigen Nachkommen zu bekommen."
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    „Oh, das hört sich aber wirklich nicht besonders nett an." Bev tat die schöne Frau, die an der Brüstung lehnte, leid. Wenn jemand, der so hübsch und schlank ist, schon keinen Ehemann findet, dann ist die Lage für den Rest von uns wirklich hoffnungslos, dachte sie düster. „Kann es sein, dass du jemanden in Minnesota triffst?"
    „Naja, alle meine .. meine Visionen, so würdest du sie wahrscheinlich nennen, alle meine Bilder von der Zukunft - und es ist wirklich so, als wäre in meinem Kopf eine Art göttliche Kamera, und die Bilder, die sie aufnimmt, irren niemals - wie dem auch sei, die Bilder handeln immer von jemand anders. Michael, deine zukünftige Frau wird an dem und dem Tag im dritten Stock deines Hauses sein. Derik, du musst die Welt retten. Mom, wenn du dich bei diesem Wetter ins Auto setzt, kommst du nicht zurück. Aber sie handeln nie von mir, verstehst du?"
    „Klar."
    „Jetzt bin ich fünfundzwanzig Jahre alt. Das ist alt für eine ungebundene Wölfin. Und es gibt in ganz Massachusetts, vielleicht sogar in der ganzen Welt, keinen Werwolf, der will, dass ich seine Jungen austrage. Also habe ich mich letzte Woche hingesetzt und lange nachgedacht. Ich habe versucht, eine Vision zu erzwingen, zum ersten Mal in meinem Leben."
    „Und, hat es geklappt?"
    „Natürlich hat es geklappt, Dumpfbacke. Ich bin doch hier."
    „Oh, das klingt schon eher nach dir. Gut, wenn du mir leid tust, ist es schwerer für mich."
    „Spar dir dein Mitleid, Affe. Auf einmal denke ich: Hilf der Königin und du bekommst, was du brauchst."
    „Und?"
    „Das ist alles. Na ja, fast alles . . Gleich danach habe ist mir eine Adresse in den Kopf gekommen. Und dann habe ich mich auf den Weg gemacht."
    124
    „Um der Königin zu helfen und das zu bekommen, was du brauchst", wiederholte Bev nachdenklich. Jep-"
    „Warum fliegst du nicht? Weil du ab und an Halt machen musst, um einen Affen davon abzuhalten, etwas Dummes zu tun?"
    „Bild dir bloß nichts darauf ein. Fliegen? Mich in eine Blechbüchse zwängen, die mit einer Billion Stundenkilometer durch den Raum rast, in tausend Meilen Höhe? Recycelte Affenfürze einatmen und Erdnüsse runterwürgen?"
    Antonia schüttelte sich. „Nein, nein, nein, nein, nein."
    „Kann es sein, dass Werwölfe klaustrophobisch sind?", vermutete Bev.
    „Und der Hauptgewinn geht an den Affen!" Antonia wuschelte durch Bevs kurze rote Locken. „Braver, braver Affe!"
    Bev schlug ihre Hand fort. „Lass das. Ich kann auch nichts dafür, dass ich auf einer niedrigeren Entwicklungsstufe stehe als du."
    „Das stimmt", sagte Antonia aufgeräumt. „Dafür kannst du nichts."
    „Hast du deswegen so ein großes Problem mit Menschen? Weil wir hohe Gebäude nicht mit einem Satz überspringen können?"
    „Kaum. Obwohl das ein guter Grund wäre." „Warum also?"
    „So war das nicht abgemacht."
    „Ja, aber . ." Bev lächelte sie an und Antonia erbleichte. „Du willst nichts lieber, als es mir zu sagen. Du kannst es gar nicht erwarten. Also, spuck es aus."
    „Okay, du hast es so gewollt. Nicht nur, dass du auf einer niedrigeren Entwicklungsstufe stehst-wofür du zugegebenermaßen nichts kannst -, sondern du gehörst auch der

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