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050 - Das Kind der Hexe

050 - Das Kind der Hexe

Titel: 050 - Das Kind der Hexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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kennen gelernt hatte. »Ich weiß gar nicht, wie er sein Bett verlassen konnte. Aber Sie können sicher sein, Mr. Hunter, ich werde Schwester Margarita zur Rede stellen.«
    »Sparen Sie sich Ihre Entschuldigungen!«
    Franks Hände tasteten suchend über den Körper des Mannes, der ihn stützte. Wie zufällig glitt seine bandagierte Hand in seine Manteltasche. Er fühlte kaltes Metall durch den Verband und schloss seine Finger darum.
    »Hier hinein, bitte, Mr. Hunter …«
    Frank fühlte sich in waagrechter Lage gebracht. Seine flache metallene Beute hatte er bereits unter dem Verband versteckt.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte Dorian.
    »Besser – viel besser«, murmelte Frank mit einem Seufzer der Erleichterung. »Nur etwas trocken – im Mund. Ich habe Durst …«
    »Schwester Nancy wird sich um Sie kümmern.«
    »Aber ich soll Sie doch durch die Geburtsstation führen …«
    »Nicht nötig. Wir haben genug gesehen. Es ist alles zu unserer vollsten Zufriedenheit. Es bleibt dabei – Miss Zamis kommt am siebenundzwanzigsten Oktober in die Klinik …«
    Frank sah durch die schmalen Augenschlitze die Schwangere in der Tür. Sie wirkte irgendwie verloren … Und das war sie wohl auch. Der Mann ging. Schwester Nancy brachte Frank ein Glas Wasser. Er trank das kühle Nass gierig.
    Endlich war er wieder allein. Er holte seine Beute unter dem Verband hervor und betrachtete sie etwas enttäuscht. Es war nur ein Feuerzeug. Aus Silber. Er ließ den Deckel aufschnappen. Auf der Innenseite stand eingraviert: Für Rian von Lilian.

    »Hast du den Blumenstrauß neben dem Bett des Patienten gesehen?«, fragte Dorian, als er für Coco den Beifahrersitz des Mini-Cooper öffnete.
    »Von wegen Blumen!«, antwortete Coco, nachdem er um den Wagen herumgegangen war und hinter dem Lenkrad Platz genommen hatte.
    »Eben«, meinte Dorian und suchte in seinen Taschen nach seinem Feuerzeug. Er war sicher, es eingesteckt zu haben, konnte es aber nicht finden. »Wer stellt einem Kranken schon Unkraut ans Bett! Das gefällt mir nicht.«
    »Mir hat noch einiges andere stutzig gemacht«, erwiderte Coco gleichmütig. Schließlich startete Dorian den Wagen und fuhr los. Er hatte die Suche nach seinem Feuerzeug aufgegeben.
    Coco fuhr nachdenklich fort: »War es Zufall, dass Professor Marlowe plötzlich fort musste? Und warum hat sich uns sein Stellvertreter nicht gezeigt? Etwa, weil er etwas vor uns zu verbergen hat?«
    »Jeff hat damit bestimmt nichts zu tun«, sagte Dorian. Er hielt den Mini beim Portierhäuschen an der Ausfahrt an und reichte dem Torwächter den Passierschein. Der Schlagbalken wurde geöffnet, und Dorian fuhr hinaus.
    »Natürlich hat Jeff von all dem keine Ahnung«, stimmte Coco zu.
    Dorian blickte sie von der Seite an. »Wenn du ein schlechtes Gefühl hast, dann disponieren wir einfach um. Dann gehst du eben einfach in ein anderes Hospital, ohne dich in der Webber-Klinik abzumelden.«
    »Und du meinst, dieses Täuschungsmanöver würde nicht entdeckt werden?«, fragte sie mit leichtem Spott. »Wenn meine Befürchtung stimmt und Olivaro dahintersteckt, dann hat das alles keinen Sinn.«
    »Du resignierst doch nicht?« Dorian ergriff ihre Hand, die sie kraftlos im Schoß liegen hatte.
    »Nein.« Sie lächelte ihm tapfer zu. »Ich meine nur, dass wir unseren ursprünglichen Plan nicht ändern sollten. Wir müssen Olivaro in Sicherheit wiegen. Deshalb werde ich in die Webber-Klinik gehen. Er – oder seine Handlanger – sollen glauben, dass wir keinen Verdacht geschöpft haben.«
    »Aber in der Webber-Klinik bist du in größter Gefahr!«
    »Mir geht es in erster Linie um das Kind. An ihm ist Olivaro hauptsächlich interessiert. Aber er wird es nicht bekommen. Dafür sorge ich.«
    Dorian schwieg eine Weile und konzentrierte sich auf den Straßenverkehr. Dann sagte er: »Coco, ich werde das Gefühl nicht los, dass du mir etwas verschweigst.«
    »Sei kein Narr, Liebling«, erwiderte sie, aber es klang nicht ganz aufrichtig. »Ich halte mich an unseren Plan, wie wir ihn gemeinsam besprochen haben. Und ich bin sicher, dass nichts schief gehen kann, wenn ich mich zur verabredeten Zeit in der Webber-Klinik einfinde. Und davon hängt alles ab. Ich muss in die Webber-Klinik. Bitte, jetzt kein Wort mehr darüber.«
    Eine Ampel zeigte Rot. Dorian bremste etwas zu abrupt, so dass Cocos Oberkörper nach vorn geschleudert wurde. Er tätschelte ihre Hand. Er wusste, was Coco durchmachte. Selbst wenn sie sich scheinbar so unbefangen

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