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050 - Die Blutsauger

050 - Die Blutsauger

Titel: 050 - Die Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Barton
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Thompson in eine Unfallklinik gebracht und auf Verletzungen untersucht, die er sich bei dem Zusammenprall zugezogen haben könnte. Offensichtlich hatte die Polizei bereits mit der Klinik telefoniert.
    »Ich habe es ja gesagt, daß es mir ausgezeichnet geht!« sagte Thompson. »Also lassen Sie mich jetzt gehen.«
    Eine Schwester, die eben ihren Dienst antrat, kam vorbei. Sie trug ihren Umhang und huschte lautlos den Gang entlang.
    »Vampire!« schrie Leroy hysterisch. »Vampire! Lassen Sie sie nicht an mich herankommen!«
    Der Doktor nickte einem Krankenpfleger zu. Und in Sekundenschnelle befand sich Leroy Thompson auf dem Weg in eine andere Klinik. Diesmal fuhr die Ambulanz durch ein hohes, schmiedeeisernes Tor in einer hohen Mauer. Auf der Mauer lag Stacheldraht, und das Gebäude selbst sah drohend und kalt aus.
    Leroy sank in sich zusammen, und Angst stieg in ihm auf.
    Henry Fosters Worte kamen ihm in Erinnerung. Vampirsyndrom, dachte er. Sie glauben, ich sei verrückt!
    Er wandte sich an den Pfleger und versuchte, seiner Stimme einen möglichst ruhigen Klang zu geben.
    »Sie glauben, ich bin verrückt, nicht wahr?« fragte er. »Das ist ein Irrenhaus, oder?«
    »Nein, Mr. Thompson«, sagte der Krankenpfleger. »Dies ist eine Klinik. Es wird Ihnen hier bestens gehen, glauben Sie mir.«
    »Sie wollen mich bei Laune halten«, sagte Leroy bitter. »Aber ich will nicht in die Klinik. Haben Sie gehört? Ich will sofort hinaus!«
    Er versuchte sich zu befreien, aber sofort kamen zwei weitere Krankenpfleger ihrem Kollegen zu Hilfe, und Leroy wurde wieder festgebunden.
    Er landete in einer Gummizelle, und lautlos schloß sich die Tür hinter ihm.
     

     

Er warf sich auf das Bett und weinte wie ein Kind.
    Nach einer Weile hatte er sich soweit erholt, daß er aufstand und zu einem der Fenster ging, das aussah, als wäre es aus unzerbrechlichem Glas. Er sah hinaus; bald würde der Morgen grauen.
    Am Horizont erblickte er die Umrisse eines Gebäudes. Er sah genauer hin und erkannte die Silhouette einer Burg. Der Burg! Also war das Irrenhaus tatsächlich nicht weit entfernt von der Straße. Aber es lag auf der anderen Seite, halb hinter einem Hügel, und er erkannte, weshalb er es damals, als ihm das Benzin ausgegangen war und er nach einem Gebäude Ausschau gehalten hatte, nicht sehen konnte.
    Versuchsweise klopfte er gegen die Glasscheiben. Sie schienen sehr dick zu sein, außerdem befand sich das Zimmer in den oberen Stockwerken.
    Er warf einen Blick nach oben. Irgend etwas tanzte vor seinen Augen …
    Er holte tief Atem, und seine Augen öffneten sich weit vor Entsetzen.
    Er zog sich von dem Fenster zurück; die Zeit schien stillzustehen. Dann hörte er ein Geräusch am Fenster und ging schnell wieder hin, gedrängt von einer Macht, die stärker war als sein eigener Wille, stärker als seine Furcht.
    Langes, schwarzglänzendes Haar wehte gegen das Fenster, und sogar durch die starken Scheiben drang ein süßlicher Geruch in seine Nase.
    »Lilette!« rief er.
    Ihr Gesicht erschien hinter dem Fenster, umgeben von Finsternis und Stille.
    »Leroy, mein Liebling! Was haben sie mit dir getan?« Obwohl sie fast schreien mußte, damit er sie hören konnte, war ihre Stimme glatt und süß wie Honig.
    »Du bist ein Vampir, Lilette!« rief er anklagend. »Du bist ein Vampir, eine der Untoten! Deshalb wirfst du keinen Schatten, und deshalb hast du kein Spiegelbild!«
    »Leroy, Liebling – macht das etwas?«
    »Ob es etwas macht?« rief er verdutzt. »Ob es etwas macht?«
    »Du könntest einer der Unsrigen werden, Liebling. Dann würdest du ewig leben!«
    »Aber du lebst doch nicht! Du bist tot!«
    »Sehe ich so tot aus?«
    Plötzlich erkannte er den Grund, weshalb ihr Parfüm so stark war: es sollte den Leichengeruch überlagern.
    »Geh weg!« schrie er.
    »Leroy, Liebling! Ich möchte dich küssen! Ich möchte, daß du zu mir kommst!«
    »Ich kann nicht hinaus. Und ich will auch nicht.«
    Sie sah zum Himmel, der heller wurde. »Ich muß gehen, und zwar schnell. Aber ich werde wieder zu dir kommen, mein Liebling, und ich werde dir helfen zu fliehen!«
    Sein Geist war verwirrt von gegensätzlichen Empfindungen; er halte Angst vor ihr, aber trotzdem sehnte er sich mit allen Fasern seines Körpers danach, bei ihr zu sein. Sie hatte eine unerklärliche Anziehungskraft.
    Der dunkle Schatten draußen erhob sich in die Wolken.
    Dann sah er. wie der Schatten in der Burg verschwand, während am Horizont der Morgen heraufdämmerte.
    Und

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