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050 - Die Blutsauger

050 - Die Blutsauger

Titel: 050 - Die Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Barton
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jemanden einzusperren oder jemanden hinaus zusperren! Er versuchte die schwere Tür zu bewegen. Sie kratzte widerwillig über den staubigen Steinfußboden, und der Klang hallte durch die kahlen Gänge der Burg.
    Er hielt seinen Atem an.
    »Er ist im Verlies«, hörte er Lilettes Vater sagen.
    »Laß uns hinunterfliegen!« forderte das Mädchen.
    Durch die Dunkelheit näherte sich das Flattern ledriger Flügel. Nun war es zu spät, um vorsichtig zu sein, dachte Leroy. Mit seiner ganzen Kraft zog er an der Tür der Zelle, in der er Schutz suchen wollte. Und endlich schloß sich die Tür hinter ihm.
    »Dort ist er!« rief die unheimliche Stimme von Lilettes Vater. »In der Quetschzelle!«
    Leroy suchte in der Dunkelheit verzweifelt nach etwas, das er gegen die Tür stemmen konnte, aber er fand nichts. Also versuchte er, mit einem kräftigen Ruck die Tür wieder zu öffnen, aber sie ließ sich nicht bewegen.
    Plötzlich packte ihn Todesangst, er riß wie wild an der Tür, aber sie öffnete sich nicht einen Finger breit.
    »Hilfe!« schrie er.
    »Fürchte dich nicht, Liebling«, flüsterte Lilette, »wir sind ja hier!«
    »Geht weg!« brüllte er. »Bleibt mir vom Leib!«
    »Aber liebst du mich denn gar nicht mehr?« fragte Lilette traurig.
    »Ich liebe die Frau, die du vor langer, langer Zeit einmal gewesen bist! Aber das, was du jetzt bist, kann ich nicht lieben!«
    »Wir müssen ihn herausbekommen!« forderte der männliche Vampir. »Ich bin durstig.«
    »Ich bin es auch«, jammerte Lilette. »Gib mir ein bißchen Blut, mein Liebling!«
    »Nein, niemals!« schrie er. »Da bringe ich mich eher um!«
    »Wir müssen die Tür aufbrechen!« erklärte Lilettes Vater.
    »Da gibt es eine bessere Möglichkeit zu seinem Blut zu kommen«, antwortete Lilette. »Außerdem will ich ihn dafür bestrafen, daß er mich zurückgewiesen hat!«
    Er hörte sie miteinander flüstern. Dann blieb es still.
    Die Stille wurde erst durch ein Drehgeräusch über seinem Kopf unterbrochen. Instinktiv blickte er hinauf, aber die Dunkelheit verbarg alles.
    Trotzdem begriff er schreckerfüllt, was geschah: Die Decke der Zeile bewegte sich unaufhaltsam nach unten, auf ihn zu …
     

     

»Ich gebe es ungern zu, aber es sieht so aus, als ob Sie und der arme, alte Thompson mit dieser Vampirgeschichte recht hatten«, sagte Foster. »Und was mich noch mehr beunruhigt ist, daß es so aussieht, als hätte sich Thompson zum Feind geschlagen!«
    »Wenn er zum Feind übergelaufen ist, weshalb hat er dann um Hilfe gerufen?« fragte Chalmers.
    »Das weiß ich auch nicht«, sagte Foster.
    »Vielleicht hat er damit versucht, uns in irgendwelche Fallen oder Hinterhalte zu locken«, meinte Jenkins.
    »Glauben Sie, daß es für ihn noch Hilfe gibt?« fragte Foster, an Chalmers gewandt.
    »Ich meine, daß es in jeder Situation ein gewisses Maß an Hilfe und Hoffnung gibt«, sagte Chalmers ruhig. »Wäre ich sonst Arzt geworden?«
    »Wir sollten zu der Tür zurück, durch die Mr. Thompson verschwunden ist, und versuchen, die Füllung einzudrücken!« schlug Jenkins vor.
    »Wir haben es erst nicht geschafft, die Tür aufzubrechen. Was veranlaßt Sie zu glauben, daß wir es jetzt können?« fragte Chalmers sarkastisch.
    »Nichts, Sir«, sagte Jenkins kleinlaut. »Aber wir sind jetzt in diesem verdammten Gebäude so lange im Kreis gelaufen, daß es nun an der Zeit ist, einen echten Ausgangspunkt zu suchen.«
    »Na, ich weiß nicht …«, meinte Chalmers skeptisch.
    »Der springende Punkt hier ist«, sagte Foster, »daß es offensichtlich ein inneres Netz von Gängen gibt, zu dem wir keine Verbindung finden können. Es ist so, wie bei Bahngleisen, die nebeneinander herlaufen, zwischen denen es aber keine effektive Verbindung gibt. Wir wollen hineinkommen, tun aber nichts anderes, als ziellos im äußeren Netz im Kreis zu laufen. Aber irgendwo muß es einen Weg geben, oder eine Kreuzung.«
    »Ich bin sicher, daß diese Tür im Nordturm solch eine Verbindung ist!« sagte Jenkins.
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung, Jenkins!« rief Chalmers. »Aber dieses Wissen ist doch völlig nutzlos, wenn wir die Tür nicht öffnen können!«
    »Vielleicht haben sie unsere ersten Versuche ein wenig gelockert!« meinte Jenkins optimistisch.
    »Muß aber nicht sein«, sagte Foster.
    »Wir können es ja noch einmal versuchen, bevor wir die Suche aufgeben«, sagte Chalmers.
    »Na gut«, seufzte Foster.
    »Kommen Sie, Sir«, sagte Jenkins.
    Er leuchtete mit seiner Taschenlampe, und sie machten

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