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050 - Die Blutsauger

050 - Die Blutsauger

Titel: 050 - Die Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Barton
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Steinzelle eingeschlossen war, und die Monster waren außerhalb der Zelle. Sie lachten und flüsterten miteinander. Dann hörte ich ein Drehgeräusch und sah, daß sich die Decke der Zelle senkte.«
    »Entsetzlich!« rief Chalmers.
    »Das hört sich an, als handelte es sich um eine mittelalterliche Quetschzelle …« murmelte Foster.
    »Und? Wie ging der Traum weiter, Miß?« fragte Mardell.
    »Ich schrie und wachte auf«, sagte Mabel bedrückt.
    »Haben Sie bei den Verliesen auch eine Quetschzelle eingezeichnet?« wandte Mardell sich an Chalmers.
    »Keine Spur«, sagte Chalmers und studierte sorgfältig seine Pläne, die vor ihm ausgebreitet lagen.
    Der Wind heulte weiterhin um die Mauern der Burg, und die Äste der Bäume draußen knarrten.
    »Glauben Sie, daß wir hier sicher sind, wenn ein Sturm losbricht, Sir?« fragte Jenkins.
    »Vermutlich nicht«, entgegnete Chalmers.
    »Sollten wir vielleicht in die Klinik zurückkehren?« schlug Foster vor.
    »Und was ist mit Leroy?« fragte Mabel.
    »Er muß die Burg bereits verlassen haben, ohne uns etwas davon zu sagen«, meinte Foster.
    »Wir haben alles sehr sorgfältig abgesucht, Miß«, sagte Mardell.
    »Ich glaube, nicht mal eine Fliege hätte sich hier verstecken können, ohne daß wir sie gefunden hätten!« warf Nolan ein, der gerade zu der kleinen Gruppe getreten war. »Ich rufe meine Männer jedenfalls zusammen«, fügte er hinzu.
    »Danke Ihnen vielmals für Ihre Hilfe«, sagte Chalmers.
    »Und ich werde meine Leute ebenfalls zurückpfeifen«, erklärte Mardell.
    »Es tut mir sehr leid, daß wir Ihren Freund nicht gefunden haben, aber trotz Miß Sinclairs Traum glaube ich nicht, daß Mr. Thompson sich noch in der Burg aufhält.«
    »Aber diese Zelle, in der Leroy sich befindet, die könnte doch existieren, auch wenn sie nicht auf Ihren Plänen ist«, sagte Mabel verzweifelt.
    »Wir haben alle nur mögliche Sorgfalt walten lassen«, sagte Foster.
    »Vergangene Nacht hatte ich den Eindruck, als gäbe es Vampire hier«, bemerkte Chalmers. »Aber ich kann mich geirrt haben.«
    Sie gingen hinaus und ließen Mabel allein in der großen Halle stehen. Polizei und Feuerwehr rückten ab. Und so begann sie ihre systematische Suche.
     

Ihre ersten Schritte führten sie in den Nordturm. Sie kletterte die Stufen der Treppe hinauf, während der Wind um die Turmmauern fegte und den jahrhundertealten Staub in den Mauerritzen lockerte und Mabel ins Gesicht blies. Sie hustete und rieb sich die Augen.
    Als sie wieder ruhig atmen konnte, setzte Mabel ihren Aufstieg fort. Es war, als ob der Wind ihr warnende Botschaften überbringen wollte. Sie verglich einen Augenblick lang die düstere, unheildrohende Umgebung, in der sie sich jetzt befand, mit der behaglichen Atmosphäre ihres Büros, in dem sie an jedem anderen gewöhnlichen Morgen um diese Zeit saß.
    Dann erreichte sie die kleine versteckte Tür, von der aus die Frauenhand nach Leroy gegriffen hatte, und durch die Leroy verschwunden war. Die Tür war eingebrochen worden, und Mabel trat zögernd in den dunklen Gang, der dahinter lag. Die einzige Beleuchtung, die sie hatte, war eine winzige Taschenlampe an der Spitze eines Kugelschreibers, und sie war wütend auf sich selbst, daß sie vergessen hatte, Chalmers und die anderen zu bitten, ihr eine der großen Lampen hierzulassen. Der schwache Strahl ihrer Taschenlampe schien die Dunkelheit und die Schatten rund um sie her eher zu unterstreichen als zu erhellen.
    Ihr Mut schwand ein wenig, während sich der Abstand zwischen der eingebrochenen Tür und ihr vergrößerte. Die Dunkelheit schien nach ihr greifen zu wollen.
    Nach einigen weiteren Schritten bemerkte sie, daß die Mauer zu ihrer Linken aufgehört hatte. Neben ihr, unter dem schwachen Strahl ihrer Taschenlampe, lag das dunkle Nichts, in das Leroy Thompson gefallen war. Sie kniete nieder und sah hinunter. Es schien ein langer Fall zu werden … Mabel glaubte an ihren Traum. Und ihre weibliche Intuition sagte ihr, daß Leroy irgendwo da unten in dem finsteren Labyrinth war. Und wenn sie vorhatte, den Mann, den sie liebte, zu finden und zu retten, dann mußte sie hinunter.
    Sie versuchte eben, soviel Mut zu sammeln, um den Entschluß zu springen in die Tat umzusetzen, als sich der Stein, auf dem sie stand, lockerte und abbrach.
    Mabel fiel inmitten von Staub und Mauerwerk in die Tiefe und landete mit einem dumpfen Aufprall auf dem Haufen trockenen Reisig, auf dem sie auch Leroy hatte landen sehen.
    Einen Moment lang lag

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