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050 - Monsterburg Höllenstein

050 - Monsterburg Höllenstein

Titel: 050 - Monsterburg Höllenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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funzeliges
Taschenlampenlicht angewiesen.
    Herbert Hoven rollte
sein Auto den Berg hinunter. Der Taxifahrer war froh als er das einsame,
finstere Waldgebiet hinter sich hatte und auf der Asphaltstraße Richtung
Autobahn fuhr. Er war kein ängstlicher Mensch. Aber auf dem Berg in der Nähe
der Burg hatte er sich, obwohl er sie mit keinem Blick gesehen hatte
unbehaglich gefühlt. Warum es so war, wußte er nicht…
     
    ●
     
    Der Weg war
beschwerlich. Jessica Paine kam nur mühsam voran. Die Gepäckstücke schienen mit
jedem Schritt, den sie nach oben ging, schwerer zu werden. Sie mußte mehrmals
Pausen einlegen, stellte Koffer und Reisetasche ab und atmete tief die kühle,
frische Nachtluft ein. Das Licht der Taschenlampe begann zu flackern.
    Jessica zuckte zusammen.
    Hoffentlich versagte die
Batterie nicht. Die Amerikanerin schüttelte die Lampe einmal kräftig, und ihr
Schein wurde stärker. Jessica Paine setzte ihren Weg fort. Der Nachtwind
raschelte in den Blättern der Büsche und Bäume zu beiden Seiten des Pfades. Die
Dunkelheit zwischen den Stämmen war undurchdringlich. Jessica Paine bemühte
sich, nicht dahin zu sehen. Sie richtete ihren Blick nach oben, sah in der
Dunkelheit die massige Mauer, die den Burghof umgab, und die Türme, die sich
schwarz gegen den schimmernden Himmel abhoben, der nun sichtbar wurde, nachdem
sie den Berg fast erklommen hatte. Jessica Paine wollte es sich nicht
eingestehen, aber sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Die Dunkelheit, die
Einsamkeit, die fremde Umgebung… Wahrscheinlich waren alle Dinge zusammen die
Ursache dafür, daß sie permanente Angst fühlte.
    Nein, das allein war es
nicht. Da war noch etwas anderes… Sie wurde das Gefühl nicht los, beobachtet zu
werden. Jemand war in ihrer Nähe… Sie spürte seine Anwesenheit beinahe
körperlich. Als ihre Gedanken sich so intensiv mit einer solchen Möglichkeit
befaßten, nahm ihre Furcht noch zu. Jessica begann zu schwitzen, ihr Herzschlag
beschleunigte sich. Am liebsten hätte sie begonnen zu singen und zu pfeifen.
Aber sie unterließ es und beeilte sich, die letzten Meter bis zum Burgtor
zurückzulegen. Die Bäume zu beiden Seiten des Pfades wirkten seltsam verändert.
Sie trugen keine Blätter mehr, wirkten wie abgestorben… Da vernahm sie das
Geräusch.
    Die junge Frau aus
Chicago fuhr mit leisem Aufschrei zusammen. Es war der Augenblick, als ihre
Taschenlampe endgültig erlosch. Die Batterie war erschöpft. Beim Herumwirbeln
ließ Jessica die Lampe einfach zu Boden fallen. Ein schepperndes Geräusch
entstand auf dem steinigen Untergrund, das sich in der Stille als Echo fortsetzte.
»Ist da jemand?« fragte sie leise. Sie atmete schnell, und ihre Stimme klang
unsicher. Zwei Minuten blieb sie stehen und blickte einen Teil des Weges
zurück, den sie gekommen war. Weit und breit war nichts zu sehen… Doch es war
jemand da!
    Zwei Geschöpfe. Sie
verbargen sich im Schatten zwischen den weiter unten liegenden Bäumen und
Büschen. Die Wesen hatten die Gestalt von Menschen, aber es waren keine
Menschen mehr.
    Auf ihren Schultern,
prangten Tierschädel.
    Dabei handelte es sich
nicht um Tiermasken, sondern um gewachsene, lebende Köpfe. Die Unheimlichen
hielten sich verborgen und tauchten nicht auf, solange Jessica Paine ihren
Blick in die Richtung gedreht hatte. Die Amerikanerin riß sich zusammen und
schalt sich im Stillen eine Närrin. Meine überreizten Nerven haben mir einen
Streich gespielt, sagte sie sich. Aber daß ihre Furcht begründet war, ahnte
sie nicht. Die Tiermenschen in der Dunkelheit zwischen den Stämmen fletschten
die Zähne. Die krallenbewehrten Hände öffneten und schlossen sich vor Erregung.
Beide Geschöpfe mußten an sich halten, um nicht nach vorn zu springen und sich
auf das Opfer zu stürzen. In beiden pulsierte die Gier, dieses Leben zu
zerstören. Geifer troff aus ihren Mundwinkeln, in den bernsteinfarbenen
Raubtieraugen flackerte ein mordgieriges Licht. Aber die beiden Halbmenschen
hielten an sich. Sie wußten, daß eine entscheidende Stunde gekommen war. Dieses
Mädchen, das gerade die Tür erreichte, die Koffer absetzte und den Torschlüssel
aus dem Seitenfach der Reisetasche nahm, war schon Opfer. Mit ihr würde eine
entscheidende Runde auch im Dasein der beiden Beobachter beginnen. Der Werwolf
löste sich aus dem Dunkeln und war mit zwei, drei schnellen Sprüngen am
Wegrand. Das leise Knurren aus dem Maul des anderen und die krallenbesetzten
Hände rissen ihn zurück. Die

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