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0500 - Der Dunkle Gral

0500 - Der Dunkle Gral

Titel: 0500 - Der Dunkle Gral Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fehler, bitte. Verwechsle die beiden Dinge nicht. Der eine hat mit dem anderen nichts zu tun, obwohl es gewisse Berührungspunkte gibt. Der Gral, an den du denkst, ist die Schale, in der das Blut Christi aufgefangen wurde. Damit hat der Dunkle Gral nichts zu tun.«
    »Weshalb wurde er der Dunkle Gral genannt?«
    »Weil er das Dunkel der Zeiten aufreißen kann und Trennendes zerstört. Deshalb nannte man ihn den Dunklen Gral. Viele haben gedacht, daß er böse und schwarzmagisch wäre, das stimmt nicht, der Dunkle Gral ist etwas Wunderbares.«
    »Das du besitzt, Peter von Aumont.«
    »Nein, ich besitze es nicht, ich kenne ihn nur.«
    »Aber ich bin hergekommen, um den Dunklen Gral in Besitz zu nehmen«, sagte ich sehr laut und spürte dabei den dumpfen Druck im Magen. Ich konnte nicht anders, aber ich rechnete damit, daß wieder alles verkehrt laufen würde und die Schwierigkeiten nicht kleiner wurden. Möglicherweise war ich abermals einer falschen Spur aufgesessen.
    »Um viel über den Dunklen Gral zu wissen, muß man ihn nicht besitzen«, erklärte mir von Aumont.
    »Du weißt also, was er ist.«
    »Das ja.«
    »Dann sag es.«
    Peter von Aumont schüttelte den Kopf. »Nein, ich werde es dir nicht sagen. Du wirst ihn sehen können.«
    »Wo er nicht hier ist.«
    Er streckte einen Arm aus und winkte mit dem Zeigefinger. »Komm zu uns, überschreite die Grenze in eine andere Dimension. In das Reich der Geister und der Toten. Komm…«
    Ich zögerte. Zuviel Negatives war mir bisher widerfahren. Oft genug hatte ich falsche Propheten und Scharlatane erlebt, die freundlich schauten und sich anschließend als Verräter entpuppten. Noch stand ich in meiner Zeit, wenn ich in die andere ging, konnte ich auch in eine Falle schreiten.
    »Du traust mir nicht?«
    »So ist es.«
    »Ich stehe auf deiner Seite, John Sinclair. Das Schicksal hat dich hergeführt, daran solltest du immer denken. Es ist keine Falle, glaube mir. Du wirst den Gral erleben und du wirst so überrascht sein wie nie in deinem Leben. Glaub es mir.«
    Dieser Mann wußte genau, wie er Menschen locken konnte. Ich konnte auch schwerlich ablehnen, der Weg zurück war mir ebenfalls verbaut. Dort oben auf dem Friedhof würde sicherlich van Akkeren lauern und darauf warten, daß es mir gelang, das Geheimnis um den Gral zu lüften.
    »Wißt nur ihr davon?« fragte ich, »und nicht die Baphometh-Templer?«
    »So ist es.«
    »Aber sie wollen das Geheimnis ebenfalls lösen. Sie liegen auf der Lauer.«
    »Das wissen wir«, erwiderte von Aumont. »Es war ihre größte Niederlage, daß die Baphometh-Templer es trotz zahlreicher Anstrengungen nicht geschafft haben, das Geheimnis des Grals herauszufinden. Sie wissen nicht einmal, wer der Gral ist.«
    »Und wenn ich ihn habe, wird van Akkeren zuschlagen.«
    Da schaute mich der Großmeister der Templer lange an. »Wenn ich ihn habe«, wiederholte er meine Worte und verzog die Lippen zu einem breiten, wissenden Lächeln.
    »Was amüsiert dich so?«
    »Ich werde später darauf zurückkommen, und du wirst es auch selbst merken«, erwiderte er. »Jetzt möchte ich, daß du zu uns kommst, Mann mit dem Kreuz.«
    »Ich werde das Schwert mitnehmen.«
    »Es stört uns nicht.«
    Mir war noch immer nicht klar, weshalb ich in diese andere Zeit hineinschreiten sollte, das merkte der Großmeister auch und sagte: »Du mußt kommen, um zu sehen, du wirst Dinge erkennen, vor denen deine Augen bisher verschlossen waren.«
    »Gut, ich vertraue dir.«
    Schwert und Kreuz ließ ich zusammen. Ich wuchtete mir die Klinge über die Schulter und schaute noch einmal auf diesen zitternden Vorhang, der zum Greifen nahe war.
    Einen Schritt nur.
    Ich ging hin.
    Etwas streifte mich wie ein Schleier oder ein Hauch. Es wehte über mein Gesicht, ich spürte die Kühle und gleichzeitig eine angenehme Wärme. Über meinen Körper rann ein Rieseln.
    Irgendwie war es wunderbar und angenehm. Ich wäre am liebsten stehengeblieben, sah dann die ausgestreckte Hand des Großmeisters und umfaßte sie.
    Waren es die Finger eines Toten?
    So fühlte sie sich an. Ich umklammerte Eisröhren, und sie waren auch so glatt.
    »Komm zu uns!« vernahm ich das Flüstern.. »Erweitere unseren Kreis. Sei willkommen…«
    Ihren Kreis sollte ich also erweitern. Aber bitte nicht als Toter. Ich wollte leben und das Geheimnis des Grals gelüftet bekommen. Es war nur ein kleiner Schritt von der Gegenwart, von meiner Zeit in eine andere, in ein anderes Reich, in eine fremde Dimension, eben in

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