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0501 - Die Mord-Clique

0501 - Die Mord-Clique

Titel: 0501 - Die Mord-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal mit den Wimpern zu zucken.«
    Sarah schluckte. Sie war blaß geworden. Auf der Stirn glitzerten kleine Perlen aus Schweiß.
    Dieser Mann kannte sich sehr gut aus. Und er hatte ihren Namen so flüssig ausgesprochen, als hätte er ihn schon vorher gehört und nicht erst vorhin durch sie.
    Hatte man ihr vielleicht eine heimtückische Falle gestellt? Wenn ja, dann waren die Godfreys auch daran beteiligt. Aber was hatte sie ihnen getan? Nichts. Nach Jahren hatten sie sich wiedergesehen.
    Lady Sarah war von dem Ehepaar eingeladen worden.
    Bestimmt hatten sich die Godfreys vorher über Sarah informiert.
    Sie mußten wissen, mit welchen Dingen sie sich beschäftigte und daß auch Jane Collins bei ihr wohnte. Jane war ein Schwachpunkt.
    Die Hölle hatte versucht, ihre Dienerin zurückzuholen. Gelungen war es dem Teufel und seinen Schergen nicht, dennoch würde die andere Seite nie aufgeben und alles daransetzen, Jane und auch Sarah Goldwyn irgendwie zu treffen, was bei beiden auch mit dem Tod enden konnte.
    Sarah schaute gegen die runden Gläser der dunklen Brille. Was dahinterlag, konnte sie nicht erkennen. Das Glas wirkte, als wäre es mit schwarzer Farbe bepinselt worden.
    »Sie werden jetzt genau das tun, was ich Ihnen sage, Mrs. Goldwyn«, erklärte der Blinde. »Auch wenn ich mein Augenlicht verloren habe, ich sehe trotzdem, nur eben auf eine andere Art und Weise. Ich weiß zum Beispiel, daß sich die Spitze meines Messers dicht vor Ihrem Hals befindet und ich nur noch meine Hand nach vorn zu drücken brauche, um Sie tödlich zu erwischen.«
    »Sie würden mich tatsächlich ermorden?«
    »Sicher!«
    »Was habe ich Ihnen getan, daß Sie sich mir gegenüber so verhalten? Weshalb hassen Sie mich?«
    »Nicht Sie persönlich, Mrs. Goldwyn. Die Umstände haben mich dazu gezwungen.«
    »Welche?«
    »Man wird es Ihnen später schon erklären.«
    Die Horror-Oma hatte genau verstanden. »Dann stecken Sie alle hier unter einer Decke?«
    Der Blinde lachte leise. »Wir sind gewissermaßen Verbündete und haben ein Ziel.«
    »Darf ich darüber mehr erfahren?«
    »Nein, nicht jetzt. Vielleicht später, aber darüber müssen wir noch abstimmen.« Caspar Richberger räusperte sich. »Drehen Sie sich um, und gehen Sie bis zum Kamin.«
    Lady Sarah entschied sich schnell. Die Bewegung war ihre einzige Chance, noch einigermaßen heil aus dieser Klemme herauszukommen. Sie drehte sich um und handelte gleichzeitig.
    So schnell und heftig tauchte sie weg, daß ihr schon schwindlig wurde. Richberger bemerkte es. Er stach zu, nur traf er nicht. Die Klinge fehlte, sie zupfte nur an Lady Sarahs Jackenärmel.
    In den folgenden Sekunden zeigte Lady Sarah, daß auch sie nicht ohne war. Der Stock verwandelte sich in eine Schlagwaffe, und Sarah konnte damit umgehen.
    Sie hämmerte ihn schräg gegen den Nacken des Blinden, traf auch, der Mann taumelte zur Seite und mußte den nächsten Treffer hinnehmen. Diesmal hatte die Horror-Oma zugestoßen.
    Richberger ächzte. Er beugte sich nach vorn. Pfeifend entwich die Luft aus seinem Mund. Die Gestalt zitterte, und Lady Sarah erwischte ihn mit einem dritten Schlag, der Richberger zu Boden schickte.
    Ihn hatte sie ausgeschaltet. Der Mann verlor den Hut. Schütteres Haar wuchs zu beiden Seiten des Kopfes. Auch die Brille war verrutscht. Lady Sarah konnte einen Teil der Augen sehen. Innerhalb der Höhlen wirkten sie wie zwei grauweiße Inseln.
    Da krachte der Schuß!
    Sarah Goldwyn hatte das Gefühl, im Zentrum einer Explosion zu stehen. Sie traute sich nicht mehr, auch noch einen Schritt zu gehen.
    Die Einschläge der Ladung lagen nicht weit von ihr entfernt, sie hatten ein Stück Teppich und die Holzdielen des Bodens aufgehackt.
    An der Treppe aber stand James Godfrey. Mit beiden Händen hielt er eine doppelläufige Schrotflinte umklammert, die genau auf Sarah Goldwyn wies…
    ***
    Vom Boden her lachte der Blinde. Er tastete dabei nach seinem Hut.
    Sarah bekam dies nur aus dem Augenwinkel mit, ihr hauptsächliches Interesse galt James Godfrey.
    »Also doch«, sagte sie.
    Godfrey lachte. »Natürlich. Was hattest du denn gedacht?«
    »Gedacht nichts«, erwiderte die Horror-Oma. »Ich habe nur gehofft, daß es nicht wahr sein würde.«
    »Es ist wahr.«
    »Ja – leider.«
    Der Blinde stand auf. Er keuchte wütend. »Ich würde ihr am liebsten jetzt das Messer in den Rücken jagen.«
    »Laß es sein, Caspar.«
    »Aber sie hat mich geschlagen – mich!«
    »Ich weiß. Vielleicht bekommst du noch deine

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