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0501 - Die Mord-Clique

0501 - Die Mord-Clique

Titel: 0501 - Die Mord-Clique Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden war frisch gewischt und gebohnert worden.
    Über ihr hing ein großer Kronleuchter. Keine Birne brannte dort.
    Nur Wandleuchten gaben Helligkeit, die allerdings für eine gründliche Untersuchung nicht ausreichte.
    Lady Sarah stand vor der Kabine und überlegte, was sie unternehmen sollte. Weiter im Haus bleiben und es untersuchen oder einfach hinausgehen und denken, es wäre nichts geschehen?
    Es gab noch eine dritte Möglichkeit. Sie konnte wieder hoch zu den Godfreys gehen und ihnen berichten, was sie entdeckt hatte.
    Ungewöhnlicherweise nahm sie von dieser Alternative Abstand.
    Sie wußte selbst nicht genau warum, es war wohl ein tiefes Mißtrauen, das sie plötzlich erfaßt hatte, auch vor den Godfreys.
    Zwischen diesen Wänden stimmte etwas nicht. Alles sah so normal, fast harmlos aus, aber es gab trotzdem Dinge, die nicht zu fassen oder zu begreifen waren, die praktisch dazwischen lauerten und bei Sarah Goldwyn ein ungutes Gefühl erweckten, das sich verdichtete und die Horror-Oma daran denken ließ, eventuell in einer Falle zu stecken.
    Es war wohl ihr Schicksal, stets in Fälle hineinzustolpern, an denen andere Menschen vorbeigingen.
    Sie dachte darüber nach, daß drei Ehepaare in diesem Haus wohnten. Das waren sechs Personen. Wenn diese sechs zusammenhielten und gegen sie standen, hatte sie keine Chance.
    Aus diesem Grunde beschloß Sarah, das Haus zu verlassen. Sie wollte mit Jane Collins oder John Sinclair über ihre Vermutung reden und dann nachhaken.
    Die Horror-Oma ging auf die breite Eingangstür zu. Sie mußte durch die große Halle schreiten. Mal schritt sie über einen weichen Teppich, dann wieder über den normalen Holzboden, auf dem ihre Schritte hallten.
    Es war alles so anders geworden. Dieses Haus gefiel ihr überhaupt nicht mehr. In seinem Innern war es kalt, ohne Wärme, es kam ihr vor wie ein Labyrinth.
    Sarah drehte sich auch nicht mehr um, als sie die Tür erreichte und die Hand auf die Klinke legte. Sie drückte sie herunter, wollte die Tür aufziehen und stellte fest, daß sie es nicht schaffte. Die Haustür war verschlossen.
    Man hatte sie in eine Falle gelockt!
    ***
    Das wurde Sarah Goldwyn schnell klar, und ihr Herzschlag beschleunigte sich plötzlich. Die Unruhe wuchs in ihr. Wenn die Haustür auch verschlossen war, so würde es ihr trotzdem gelingen, den Bau zu verlassen. Sie dachte an die Fenster, deren Scheiben sie mit ihrem Stock einschlagen konnte.
    Noch war es nicht soweit.
    Lady Sarah drehte sich um. Sie tat dies so rasch wie möglich, weil sie das Gefühl hatte, beobachtet zu werden.
    Da war niemand.
    Sie schaute in die menschenleere Halle, sah die Sessel vor dem Kamin plaziert, die Türen im Hintergrund der Halle, die breite Treppe, die Teppiche, aber keines der Ehepaare, die in diesem Gebäude wohnten.
    Bevor Lady Sarah zu härteren Maßnahmen griff oder sich an die Godfreys um Hilfe wandte, wollte sie zusehen, das Haus aus eigener Kraft zu verlassen.
    Bestimmt gab es noch einen Hinterausgang, von dem Sarah hoffte, daß er nicht verschlossen war.
    Sie schritt quer durch die Halle, passierte dabei den Aufzug und erreichte eine dicke Bohlentür, die ebenfalls verschlossen war. Bei dem zweiten und dritten Hinterausgang erlebte sie das gleiche. Für Lady Sarah stand jetzt endgültig fest, daß man sie bewußt eingesperrt hatte.
    Nur den Grund konnte sie sich nicht vorstellen. Weshalb sollten die Menschen, die zu ihren Bekannten zählten, sie einschließen? Sarah konnte sich beim besten Willen keinen Grund vorstellen. Es sei denn, man wollte etwas von ihr.
    Sie trat zurück und dachte daran, daß ihr jetzt tatsächlich nur die Scheiben blieben. An die Godfreys wollte sie sich nicht mehr wenden, die steckten bestimmt mit den anderen Ehepaaren unter einer Decke und hatten eine ganze Menge zu verbergen.
    Lady Sarah hatte sich umgedreht und ging wieder zurück. Es war am besten, wenn sie das Fenster gleich neben der Tür nahm.
    Die Horror-Oma befand sich etwa in Höhe einer der beiden Säulen, als sie die Schritte vernahm.
    Sie kamen die Treppe hinab. Sie hörte das Aufschlagen der Sohlen und Absätze, dicht danach ein Schleifen, als würde jemand einen Fuß hinter sich herziehen.
    Und die Schritte nahmen an Lautstärke zu. Die noch nicht sichtbare Person mußte sich die Treppe hinabbewegen.
    Lady Sarah blieb hinter der Säule. Sie wollte sich so spät wie möglich zeigen. Möglicherweise verließ die Person das Haus, dann mußte sie die Tür öffnen, und das war dann die

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