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0503 - Adelige Blutsauger

0503 - Adelige Blutsauger

Titel: 0503 - Adelige Blutsauger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Dunkelheit. Sie hassen das Sonnenlicht. Wenn eben möglich, halten sie sich tagsüber versteckt. Und natürlich an Plätzen, wo kein Sonnenstrahl hindringt. Da sind natürlich die Keller, Grüften und Gewölbe in alten Burgen oder Schlössern.
    Ich war noch einmal in die Gruft zurückgekehrt und hatte sie sehr genau durchsucht, aber leider nichts gefunden. Es war nur ein Eingang vorhanden. Es gab auch keine Geheim- oder Falltüren. Zudem hatte ich die restlichen Särge geöffnet und verweste Leichen gefunden. Skelette, zwei davon waren nur mehr Staub, bis auf die Reste eines Schädels.
    Im Rittersaal fand ich mich schließlich wieder und überlegte mein weiteres Vorgehen.
    Die Burg war ziemlich groß. Wenn ich sie durchsuchen wollte, mußte ich systematisch vorgehen. Da war es besser, ich fing an einer Seite an und ging dann über bis zur anderen.
    Zwei Türme rahmten das Gemäuer ein. Der eine stand an der West-, der zweite an der Ostseite.
    Ich entschied mich für den an der Westseite. Um ihn zu erreichen, nahm ich den äußeren Weg. Als Mensch kam ich mir im Vergleich zu der hohen Burgmauer zwergenhaft vor.
    Wenn ich an ihr hochschaute, hatte ich das Gefühl, auf eine Steilwand zu blicken. Auf der Mauerkante hatten Raben ihre Plätze gefunden.
    An der Westflanke packte mich der Wind. Er schüttelte mich durch und »kämmte« mir die Haare. Mein Blick glitt von hier aus weit über das Land, hinein in die Täler mit ihren kleinen Seen, der manchmal dunkelgrün wirkenden Landschaft, den sanften Hügeln, dem dichten Wald. In der Ferne zeichnete sich graublau und sehr schwach die Kulisse der Grampian Mountains ab.
    Es war ein wunderschönes Land, dieses Schottland. Ein Gebiet zahlreicher Sagen, Mythen und Legenden.
    Aber auch ein Land der Geister, der Dämonen und Vampire. Wo die alten Legenden plötzlich zu einer gefährlichen Realität wurden.
    Ich konnte davon ein Lied singen.
    Jeder Burgturm oder Söller besitzt einen Eingang. Das war auch hier nicht anders. Ich blieb vor der breiten. Holztür stehen und schaute sie mir zunächst einmal an.
    Wind und Wetter hatten das Holz gebleicht. Auch das Schloß sah sehr alt aus und war verrostet. Als ich die Tür öffnen wollte, sperrte sie. Verschlossen war sie nicht. So setzte ich meine Körperkraft ein.
    Ich wuchtete mich gegen die Tür, bekam sie einen Spalt auf und zwängte mich hindurch.
    Natürlich war es finster. Fenster gab es nicht.
    Wieder mußte ich mich auf meine Lampe verlassen. Das helle Halogenlicht strahlte in den Turm und erwischte auch die ersten Stufen der in die Höhe führenden Wendeltreppe.
    Im finderdick liegenden Staub entdeckte ich auf den Stufen die Abdrücke von Schuhen. Hier war vor mir jemand hochgelaufen.
    Einer der Vampire vielleicht?
    Ich rechnete damit, steckte das Kreuz griffbereit in die Tasche und lockerte die Beretta.
    Dann erst machte ich mich auf den Weg.
    Wer über eine Wendeltreppe einen Turm hochgeht, bekommt leicht einen Drehwurm. Damit es mir nicht so erging, setzte ich meine Schritte nur zögernd. Ich passierte die ersten Lukenfenster. Es sickerte nur wenig Tageslicht in die Finsternis. Der Ausschnitt verlängerte sich auf den Stufen zu einem grauen Schatten.
    Ich lief weiter.
    Spinnweben, Kriechtiere, der feuchte Geruch von Moder und Vergänglichkeit, das waren meine Begleiter auf dem Weg nach oben. Die gesamte Luft war schlecht zu atmen, ich spürte sie wie einen Druck.
    Manchmal schleiften die dünnen Fäden auch über meine Stirn oder die Haare. Von der Decke fielen Wassertropfen. Ein paar klatschten in mein Gesicht.
    Ich ging nicht zum erstenmal durch einen alten Burgturm. Ich hatte schon mehrere besichtigt und erforscht, auch die entsprechenden Turmzimmer. Davon sah ich hier noch nichts. Dafür sah ich bei einem Blick aus einer oberen Luke auf die Straße, die hinab ins Tal führte. Sofort entdeckte ich auf dem grauen Band ein Fahrzeug, den Jeep.
    Ich verlor wahrscheinlich die Farbe im Gesicht. Mit einem Jeep war Kate Manderston losgefahren. Wenn mich nicht alles täuschte, lag der Wagen sogar in ihrer Fahrtrichtung.
    Dann mußte Kate in den Graben gefahren sein. War sie abermals zu schnell gefahren? Das konnte ich mir nicht vorstellen, schließlich mußte ihr der erste Unfall Warnung genug gewesen sein.
    Dort stimmte so einiges nicht!
    Die Entdeckung hatte mich in Zugzwang gebracht. Wenn Kate, von wem auch immer, mit Gewalt gestoppt worden war, befand sie sich in den Händen dieses Unbekannten. Ein besseres Druckmittel

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