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0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Hinterhof des Hotels. Und über ihm löste sich das Skelett in Nichts auf…
    ***
    Aus dem spärlichen Unterhaltungsfetzen hatte Sid Amos rasch erkannt, daß die beiden Personen im Hotelzimmer mit absoluter Sicherheit keine Verbündeten waren. Eine dritte Person war nicht anwesend. Amos rechnete sich plötzlich Chancen aus, den ERHABENEN zu überrumpeln. Er mußte ihn nur überraschend genug angreifen können.
    Seine Hand konnte er immer noch nicht schleudern; dafür reichte seine Kraft bislang nicht aus. Das machte vermutlich auch gar nichts aus. Er mußte Eysenbeiß, den Dieb, nur daran hindern, die Amulette oder den Dhyarra-Kristall einzusetzen.
    Aber dann war er es, der überrumpelt wurde. Von einem Moment zum anderen glitt ein Schatten unter der Tür hindurch und griff ihn an. Asmodis reagierte zu spät. Er hatte nicht geahnt, daß er längst entdeckt worden war. Der Schatten umklammerte seinen Hals und drückte zu. Sid Amos versuchte, seine Magie einzusetzen, sich damit den Schatten vom Leib zu halten, denn es war unmöglich, mit den blanken Fäusten auf ihn einzuschlagen. Der Schatten war zwar in der Lage, fest zuzugreifen, aber seinerseits war er ungreifbar; es war eine recht einseitige Angelegenheit. Funken sprühten auf. Schwefelgestank breitete sich im Korridor aus. Sid Amos entfesselte seine letzten Kräfte, um sich gegen den tödlichen Würgegriff zu wehren. »Diesmal werde ich dich töten«, hörte er die Stimme des Feindes. »Der Denkzettel war dir offenbar nicht genug. Also - stirb.«
    Er sah, daß Eysenbeiß die Zimmertür jetzt geöffnet hatte und dem ungleichen Kampf im Korridor zusah. Amos konnte nur noch hoffen, daß zufällig jemand kam und auf das mörderische Spektakel aufmerksam wurde, Alarm gab oder eingriff. Aber würde das wirklich etwas nützen?
    Eysenbeiß schien ähnliche Gedanken zu hegen, denn er ließ den Schatten Amos’ ins Zimmer hineinzerren. Dem Ex-Teufel schwanden allmählich die Sinne. Er war nicht in der Lage, den Würgegriff zu sprengen. Seine magische Kraft war schon wieder verausgabt. Sie hatte ihm nur einen winzigen Aufschub gegeben, ohne den er jetzt vielleicht schon tot wäre.
    Auch Dämonen konnten sterben, wenn man ihnen ihre magischen Kräfte nahm - vor allem, wenn sie der Hölle längst den Rücken gekehrt hatten…
    Das letzte, was Sid Amos sah, war das Mädchen auf dem Bett. Er erkannte Angelique. Dann wurde es Nacht für ihn.
    ***
    Cascal schrie auf. Diesmal reagierte er jedoch schneller. Im Reflex streckte er seine Arme aus; die Hände packten zu, umschlossen irgend etwas. Da war Metall. Es gab einen heftigen Ruck, als sein Fall abrupt gestoppt wurde. Der Ruck drohte ihm die Armgelenke auszukugeln. Sein Körper prallte gegen Metallverstrebungen; ein stechender Schmerz durchraste sein linkes Knie. Er hing an der Feuerleiterkonstruktion, etwa in Höhe des zehnten Stockwerks. Er kämpfte den Schmerz im Knie nieder und arbeitete sich über das Geländer des unter ihm befindlichen Laufganges in Sicherheit.
    Schwer atmend lehnte er sich gegen den Rauhputz der Hotelfassade.
    Hatte jemand seine Schreie und das Poltern gehört?
    Es war ihm im Moment gleichgültig. Wichtig war nur, daß er den Sturz überlebt hatte. Er beugte sich wieder vor und wagte einen Bick nach oben, konnte aber Angeliques Skelett nicht mehr sehen.
    Allmählich wurde er seines Schreckens wieder Herr. Das Amulett warnte nicht mehr. Jetzt, wo er ein wenig Ruhe und damit Zeit zum Nachdenken fand, fragte er sich, ob er die Situation vorhin nicht falsch eingeschätzt hatte. Die Magie, die er verabscheute, hatte ihm schon des öfteren haarsträubende Dinge und Trugbilder vorgegaukelt. War das Skelett vielleicht auch so ein Trugbild gewesen? Schließlich gab es nur einen Grund für Angeliques Entführung: Ein Druckmittel gegen ihn in der Hand zu haben. Angelique im Tausch gegen das Amulett! Der Unheimliche, der den Schatten geschickt hatte, würde schwerlich ahnen können, wie überflüssig seine Aktion war. Aber er mußte davon ausgehen, daß er überhaupt nichts erreichte, wenn er seine Geisel tötete. Nur lebend war sie ihm von Nutzen.
    Was aber bedeutete dann das Skelett auf der Feuerleiter-Galerie? Warum war es aufgetaucht?
    Um ihn zu erschrecken, so daß er in den Tod stürzte?
    Dann hatte das Trugbild um ein Haar seine Aufgabe erfüllt! Und das Verschwinden des Skelettes zeigte an, daß der Unheimliche Ombre jetzt wohl für tot hielt!
    »Na warte«, murmelte er. »Dann brauche ich ja keine

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