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0505 - Jagd der Skelette

0505 - Jagd der Skelette

Titel: 0505 - Jagd der Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rücksicht mehr zu nehmen.« Er hatte sich wieder einigermaßen erholt, die Schmerzen in Schultern und Knie hatten auch nachgelassen. Er begann, wieder emporzusteigen.
    Der Unheimliche sollte eine Überraschung erleben. Denn sicher würde er sich vergewissern wollen, ob sein Plan funktioniert hatte.
    Ombre durfte jetzt keine Sekunde mehr verlieren…
    ***
    Eysenbeiß starrte den Mann an, der jetzt mitten im Zimmer lag und sich nicht mehr rührte. Überrascht zog er den Schatten zurück. In der Nacht hatte er ihn nur als Asmodis erkannt. Jetzt aber… dieses Gesicht, die Statur…?
    Er war ihm in El Paso begegnet. Im Vorbeigehen, als er Riker aufsuchte. Da hatte Asmodis allerdings einen maßgeschneiderten Anzug getragen. Er begriff nicht, wieso er ihn da nicht schon erkannt hatte. Er war wohl zu abgelenkt gewesen. Aber er begriff jetzt, wieso Asmodis ihm auf die Spur gekommen war. Was, bei allen Höllengeistern des Oronthos, hat Asmodis in El Paso zu suchen gehabt? Eysenbeiß versuchte sich zu erinnern, was er gesehen hatte. Richtig, Asmodis hatte eine cremfarbene Ausweiskarte am Anzugsrevers getragen, keine hellblaue wie »Mister Magnus«. Das bedeutete, daß Asmodis zur Firma gehörte…
    Eine seiner zahlreichen Tarnexistenzen, in denen er sich auf die Erde bewegte, hatte er also in die T.I. eingeschleust! Weshalb?
    Es mußte ihm um die DYNASTIE DER EWIGEN gehen. Ganz gleich, ob er insgeheim noch für die Hölle wirkte, ob er mit Zamorra zusammenarbeitete oder auf eigene Rechnung aktiv wurde - es würde Asmodis so oder so nicht gefallen können, wie eng die geschäftliehen Kontakte zwischen der Dynastie und der T.I. geknüpft waren. Hatte er sich deshalb ins Management geschleust, um diese Kontakte zu sabotieren?
    Eysenbeiß fuhr sich mit der Zungenspitze über Salems trocken werdende Lippen. Er mußte mehr darüber erfahren - vor allem, ob Asmodis schon Aktionen in die Wege geleitet hatte. Asmodis lebte noch; das war gut. Ein Toter hätte Eysenbeiß keine Antwort mehr geben können.
    Angelique hatte es geschafft, trotz ihrer partiellen Lähmung den Kopf zu drehen. Sie sah den reglosen Körper auf dem Teppich liegen. Ihr Gesicht zeigte Ratlosigkeit; sie kannte oder erkannte ihn nicht. »Willst du ihn auch als Druckmittel einsetzen, Mistkerl?« fragte sie. »Ich fürchte, das wird nicht so ganz funktionieren. Oder richtest du hier ein Gefangenenlager ein?«
    »Vielleicht eher eine Leichenhalle«, erwiderte Eysenbeiß trocken.
    »Sehe ich etwa tot aus!« fauchte sie ihn an.
    »Noch nicht, aber das kann sich in Kürze ändern.«
    »Du brauchst mich lebend«, stellte sie fest. »Also rede keinen Unsinn. Du kannst mich nicht einschüchtern.«
    Eyenbeiß beugte sich über sie und grinste sie kannibalisch an. »Du solltest dich nicht zu sicher fühlen. Vielleicht hat sich in den letzten Minuten etwas entscheidend geändert. Vielleicht brauche ich dich ja gar nicht mehr. Glaubst du im Ernst, ich würde dich auch nur eine Sekunde länger als nötig am Leben lassen?«
    Sie versuchte nach ihm zu spucken, aber das funktionierte nicht so, wie sie es wollte, weil ihr teilweise gelähmter Körper nicht mitspielte. Eysenbeiß lachte wieder und ging zum Fenster. Er wollte nach Ombres zerschmettertem Körper sehen. Er zog die Jalousie hoch. Tageslicht fiel herein. Eysenbeiß öffnete das Fenster, das als Notausstieg zur dahinterliegenden Feuerleiter diente, und wollte sich hinausbeugen.
    Nur Augenblicke später befand er sich im freien Fall…
    ***
    Es war die Chance, auf die Ombre gewartet hatte. Gerade war er wieder oben vor dem bewußten Zimmer angekommen, dachte daran, daß ein anderer als er es vielleicht kein zweites Mal riskiert hätte, hierher zu kommen, und überlegte, wie er überraschend in dieses Zimmer hineingelangen konnte -doch sein Problem löste sich im gleichen Moment, als die Jalousie von innen geliftet wurde. Ombre huschte sofort zur Seite. Das Fenster wurde nach innen aufgezogen, und ein Mann beugte sich vor, vor dessen Brust zwei Amulette hingen.
    Zwei!
    Von Zamorra wußte Ombre, daß es nur ein Wesen gab, das über gleich zwei dieser Silberscheiben verfügte: Asmodis, der Ex-Teufel. Derselbe, der Ombre vor einiger Zeit unbarmherzig gejagt hatte. Später hatten sie dann so etwas wie einen »Burgfrieden« geschlossen. Aber dieser Mann sah nicht so aus, wie Ombre Asmodis - beziehungsweise Sid Amos - in Erinnerung hatte. Im gleichen Moment warnte Ombres Amulett wieder.
    Seine Überlegungen spielten sich

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