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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte.
    Am Waldrand blieb sie stehen. Vor ihr lag das mit Gestrüpp bewachsene Gelände, wo sich auch das alte Grab befand. Galinka verschmolz mit dem Schatten zwischen den Bäumen.
    Längst war die Sonne versunken. Die Finsternis würde bald alles zudecken. Noch herrschte das dunkle Grau der allmählich verschwindenden Dämmerung vor.
    Ob die Polizisten das Grab gefunden hatten? Möglicherweise, denn Tommy war bei ihnen gewesen. Das hatte ihr überhaupt nicht gefallen. Sie bereute es jetzt, den Jungen nicht hatte töten lassen.
    Menschliche Regungen zu zeigen, konnte zu einem gefährlichen Bumerang werden.
    Das Gelände lag ruhig vor ihr. Es war wie fast immer zu dieser Jahreszeit. Obwohl der Tag sehr heiß gewesen war, kühlte es gegen Abend stark ab.
    Die Feuchtigkeit brachte auch Nebel mit, der in langen Bahnen vom Boden her in die Höhe stieg. So hatten sich die grauen Tücher über die Büsche gelegt und umhüllten sie wie breite Schals.
    Sie blieb nicht lange stehen und schob sich weiter vor. Wie ein Phantom wich sie den Sträuchern und Büschen aus, fand immer wieder Lücken, in die sie eintauchte. Ihre Schritte waren kaum zu hören, und sie näherte sich dem Grab nicht sofort, weil sie noch einen Besuch machen wollte.
    Vor einem Erdhügel blieb sie stehen. Er war nicht sehr hoch, dafür dicht bewachsen und auch an seiner Seite. Niemand wäre auf den Gedanken gekommen, hier ein Versteck zu suchen. Galinka aber griff in die knorrigen Zweige hinein und konnte sie spielerisch leicht zur Seite schieben, weil sie einfach nur auflagen.
    Ein dunkles Loch wurde sichtbar.
    Der Eingang zu einer Höhle.
    Sie blieb davor stehen, als sie das matte Blitzen sah. Die Sensenklinge hatte es hinterlassen. Es geschah deshalb, weil sich das Skelett allmählich vorschob. Schon längst hatte es erkannt, wer dort angekommen war.
    »Es ist soweit«, flüsterte sie gegen den düsteren Eingang. »Komm hervor, dein erstes Opfer wartet. Wir haben es geschafft, und ich besitze die Salbe.«
    Der Unheimliche schob sich vor. Im Hintergrund der Erdhöhle wirkte er wie ein wallender Schatten. Erst als er in die Nähe des Eingangs geriet, waren seine Knochen zu sehen. Das bleiche Gebein hob sich unter dem Rand der Kapuze deutlich ab.
    Galinka Bachmann war zur Seite getreten, um ihm Platz zu schaffen. »Ich werde vorgehen!« flüsterte sie wieder. »Bitte, halte du dich noch versteckt. Zeige dich erst, wenn ich es dir sagte.«
    Mit keiner Bewegung ließ das Skelett erkennen, ob es die Worte verstanden hatte, aber es hielt sich an den Rat.
    Auch hier kannte die Frau eine Abkürzung. Sie lief über den weichen Boden und durchquerte die feuchten Nebeltücher, die sie mit ihren kühlen Armen umfingen.
    Jetzt hatte sie es auf einmal eilig. So rasch wie möglich wollte sie es hinter sich bringen und vergaß auch nicht, sich des öfteren nach Verfolgern umzuschauen.
    Die Umgebung lag ruhig und gespenstisch still in der nächtlichen Dunkelheit.
    Bevor sie die letzten Meter zurücklegte, blieb sie stehen und schaute sich noch einmal um. Das Skelett hatte sich tatsächlich an ihre Anweisungen gehalten und war in einem Versteck geblieben.
    Es würde aber zur rechten Zeit erscheinen, daran glaubte sie fest.
    Es dauerte nicht einmal eine halbe Minute, bis Galinka Bachmann ihr Ziel erkennen konnte.
    Da lag das Grab.
    Der Stein wirkte wie ein breites Mahnmal. Er hatte sich im Boden festgeklammert, war moosbedeckt und ohne Beschriftung. Nahe des Steins befand sich auch der Mechanismus, der die Grabplatte bewegte.
    Vorsichtig und nach allen Seiten sichernd, überwand Galinka auch den letzten Rest. Sie schaute öfter zu Boden, suchte nach Fußabdrücken, weil sie damit rechnete, daß dieses Grab unfreiwilligen Besuch bekommen hatte.
    Entdecken konnte sie nichts. Der Boden zeigte zwar Spuren, die konnten aber auch von ihr stammen.
    Neben dem Grabstein ging sie in die Hocke. Zielsicher fanden ihre Finger den kleinen Hebel. Bevor sie ihn herumlegte, warf sie noch einen Blick in die Runde.
    Es blieb ruhig.
    Dann zog sie den Hebel zurück…
    ***
    Wir schauten ihr zu!
    Will Mallmann und ich lagen nicht weit entfernt flach auf dem Boden, atmeten die feuchte Luft, rochen die Erde und peilten durch eine Lücke zwischen den Sträuchern.
    Wir hatten die Frau so gut wie nicht gehört. Nur ein Rascheln, ein geheimnisvoller Gruß, mehr nicht. Dann war sie erschienen. Aus einer anderen Richtung hat sie sich dem Grab genähert, stets lauernd, vorsichtig, wachsam, sich

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