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0506 - Das unheimliche Grab

0506 - Das unheimliche Grab

Titel: 0506 - Das unheimliche Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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interessant…«
    »Schnüffler!« schrie sie uns an. »Verdammte Schnüffler! Das ist schlimmer als im Ostblock. Sie kommen zu mir und durchsuchen mein Haus. Es ist einfach unerträglich, verdammt! Dazu haben Sie kein Recht, ich wiederhole es. Kein Recht!«
    »Wir sind trotzdem fündig geworden. Rusko, der Mönch, sah so aus wie das Skelett, das wir suchen.«
    Galinka Bachmann schaltete auf stur. Wir konnten nichts dagegen tun, sie aber setzte sich in Bewegung, ging an uns vorbei und verschwand im Anbau.
    Dort rumorte sie herum und fluchte in ihrer Heimatsprache. Als wir nachschauen wollten, kam sie schon zurück. Ihre Hände waren leer, trotzdem hatte ich das Gefühl, als hätte sie etwas aus dem Zimmer hervorgeholt. Uns würdigte sie mit keinem Blick. »Ich werde jetzt gehen«, sagte sie. »Suchen Sie hier herum, soviel Sie wollen. Ich habe mit der Sache nichts zu tun, und ich lasse mir auch nichts anhängen.«
    »Da wäre noch die Aussage des Jungen!« Mit dieser Bemerkung stoppte Will die Frau.
    »Er ist ein Spinner, ja, ein Spinner. In der Nacht war ich hier, er kann nichts gesehen haben, verstehen Sie? Gar nichts. Jetzt lassen Sie mich in Ruhe.« Mit einer wütenden Bewegung schlug sie einen zackigen Halbkreis und lief auf die Tür zu.
    Wir stoppten sie nicht, gingen ihr nach und sahen, daß sie den Pfad hinabschritt.
    »Verdammt«, sagte Will Mallmann. »Die hat uns ganz schön hängenlassen.«
    »Das kannst du sagen.«
    »Sollen wir ihr nach?« fragte Will.
    »Nein, wir werden sie bestimmt wiedertreffen.«
    »Und wo?«
    »Ich glaube Tommy. Er hat von einem Grab gesprochen. Dort müssen wir hin.«
    Will Mallmann nickte. »Das Grab im Wald«, murmelte er. »Ob dort die Lösung liegt?«
    »Bestimmt. Vielleicht finden wir da auch Rusko, den Knochenmönch.« Ich räusperte mich. »Irgendwo muß er sich versteckt halten. Tagsüber hat man ihn nie gesehen. Er muß ein gutes Versteck gefunden haben, zu dem uns die Alte bestimmt nicht freiwillig hinbringt.«
    »Das fürchte ich auch.«
    Tommy stieg aus und lief auf uns zu. Erschreckt schaute er uns an.
    »Sie haben die Frau laufenlassen?«
    »Ja.«
    »Aber wieso? Ich hatte Ihnen doch erzählt…«
    »Sie stritt alles ab«, bemerkte Will. »So steht nun mal Aussage gegen Aussage.«
    »Das kann ich mir vorstellen. Was hat sie denn gesagt?«
    »Du wärst ein Lügner und hättest dir alles zusammengesponnen. Aber sie kannte dich, Tommy, das war für uns der Beweis, daß deine Angaben korrekt gewesen sind.«
    »Ich schwöre es.«
    »Du mußt uns noch einmal helfen, Junge.« Will schaute ihn sehr deutlich an.
    »Wie denn?«
    »Es gibt doch dieses alte Grab, von dem du uns berichtet hast. Da wollen wir hin.«
    Tommy bekam große Augen. »Ehrlich?«
    »Ja.«
    Er schluckte. »Es ist eine Gegend, in die ich nicht gerne gehe. Ich… ich fürchte mich davor.«
    »Kann ich mir denken«, sagte Will. »Aber jetzt sind wir bei dir.«
    Tommy senkte den Kopf und dachte nach. »Wollen Sie denn sofort dahin fahren?«
    Ich schaute Will an. »Was meinst du?«
    »Das ist eine Frage. Am Tag werden wir kaum etwas sehen. Das Grauen hat sich in der Finsternis abgespielt.«
    »Dann warten wir bis zur Dunkelheit.« Ich wandte mich mit meiner nächsten Frage an den Jungen. »Du bist doch hier geboren, Tommy. Weshalb gibt es das alte Grab dort, wo sich kein Friedhof befindet? Das muß einen Grund gehabt haben.«
    »Ja, ich weiß. Da hat man einen Fremden begraben. Das ist aber schon lange her.«
    »Wer könnte uns Auskunft geben?«
    »Meine Mutter vielleicht.«
    »Gut, fahren wir zu ihr.«
    »Sie ist nicht da, sie muß arbeiten.«
    »Wo?«
    »In einem Lokal in der Küche.«
    »Hat sie denn Pause?«
    »Später. Sie kommt aber schon gegen drei Uhr am Nachmittag nach Hause und muß am Abend wieder weg.«
    Will schaute auf die Uhr. »So lange können wir warten. Vielleicht essen wir noch etwas. Allmählich bekomme ich nämlich Hunger.«
    »Du hättest auch frühstücken sollen, Alter.«
    »Ich bin eben nicht so verfressen wie ein gewisser John Sinclair.«
    Er warf der Bruchbude noch einen Blick zu. »Hierher werden wir wohl nicht zurückkehren.«
    »Und Galinka Bachmann?« fragte ich.
    »Die sicherlich auch nicht mehr.«
    Ich war überhaupt nicht zufrieden, weil ich einfach den Eindruck nicht loswurde, daß der Fall an uns vorbeilief. Er zog sich zudem zäh dahin. Wir kannten das Motiv noch nicht. Diese Galinka Bachmann hatte uns stehenlassen wie zwei Armleuchter. Möglicherweise war sie jetzt schon

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