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0506 - Die Göttin der Symbionten

Titel: 0506 - Die Göttin der Symbionten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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heran!"
    Er steuerte aus der Gaswolke, die das riesige Tier von unten auf sie abgeschossen hatte.
    Lesska Lokoshan flog ebenfalls aus der Gaswolke, steuerte in weitem Bogen über den Fluß und landete etwa zweihundert Meter hinter dem Koloß. Dort klappte er seinen Kugelhelm zurück und stieß einen gellenden Schrei aus.
    Das Tier wirbelte auf seinen acht Säulenbeinen herum und brüllte. Es hörte sich an wie der Probelauf eines Raketentriebwerks. Sekundenlang verschleierte sich Lesskas Blick. Die Schallwellen drohten seinen Schädel zu sprengen, doch er harrte aus.
    Als der Schrei des Kolosses verhallte, hob Lesska die Arme, ging langsam auf das Tier zu und sprach dabei mit seiner lauten Baßstimme auf es ein. Das Tier richtete abwechselnd die rohrähnlichen Auswüchse auf den Kamashiten, schoß aber keine neuen Gasladungen ab. Nach einiger Zeit stülpte es die Auswüchse nach innen, blähte zwei große Hautmembranen zu beiden Seiten des. Schädels auf und gab Töne von sich, die an die Geräusche eines mittleren Vulkanausbruchs erinnerten.
    Langsam knickten die Beine ein, bis der Bauch den Boden berührte. Dann verstummte es.
    Der Faunameister ging langsam um die Vorderfront des Schädels herum, strich mit der Hand über eine der Membranen - und stieg dann gemächlich auf den Schädel.
    Er winkte seinen Gefährten zu und sagte über Helmtelekom: „Kommen Sie, Freunde, hier ist Platz genug für drei. Keine Sorge, Honey ist ganz zahm. Nicht wahr, Honey?" Er tätschelte abermals die Membrane.
    Honey gab ihr Einverständnis durch ein Grollen kund, das an ein Tropengewitter erinnerte.
    Sehr vorsichtig näherten sich Kasom und Kosum von der Seite und ließen sich von Lesska Lokoshan einweisen. Sie fanden reichlich Platz in den muldenförmigen Vertiefungen des Kopfpanzers. Der Kamashite ließ sich von Kasom das starke Nylonseil geben, das der Ertruser am Gürtel trug. Danach stellte er seinen Impulsstrahler auf feinste Bündelung, schoß je ein Loch in zwei Hornauswüchse zu beiden Seiten des Schädels und befestigte die Seilenden daran.
    Unter den skeptischen Blicken seiner Gefährten kletterte er dann in „seine" Sitzmulde, ruckte an dem Seil und gab einen durchdringenden Schrei von sich.
    Honey stand behutsam auf und bewegt sich zögernd vorwärts.
    Nach knapp zehn Minuten hatte Lesska sie so weit gebracht, daß sie auf Seilzug gehorchte und in die Richtung ging, in die er sie dirigierte.
    Die Augen des Faunameisters strahlten. Er stand auf, schrie gellend und lachte, als das mächtige Tier schneller und schneller rannte.
     
    *
     
    Honey hatte soeben einen Dschungel durchquert und trabte auf eine nur von dornigen Büschen bewachsene Ebene hinaus, als das hohle Brausen die Männer aufschreckte.
    Lesska zog gleichmäßig an beiden Enden des Leitseils und rief dem Tier einige Worte in der Sprache zu, die er beim Umgang mit Tieren verwandte.
    Honey stemmte die Füße in den Boden, rutschte noch etwa fünfzig Meter und blieb in einer Staubwolke stehen.
    Toronar Kasom erhob sich.
    „Ich sehe mich einmal um", teilte er seinen Gefährten mit, schaltete sein Flugaggregat ein und stieg senkrecht empor.
    Innerhalb von höchstens fünf Sekunden war er wieder zurück.
    „Lesska!" rief er erregt. „Lenken Sie Honey auf einen Berg oder einen Hügel. Eine mächtige Flutwelle kommt auf uns zu."
    „So hört es sich auch an", erwiderte Lokoshan.
    Die Männer wurden kräftig durchgeschüttelt, während Honey sich den Hang hinaufmühte. Das Tier erreichte den Kraterrand, als die Flutwelle donnernd gegen die Flanke des Kegels schlug.
    Es wurde von einem Wasserschwall überschüttet und rutschte den inneren Kraterhang hinab.
    Lesska Lokoshan stieß mit dem Kopf gegen eine Hornplatte des Tieres und verlor das Bewußtsein. Als er wieder zu sich kam, kletterte Honey gerade den Innenhang hinauf.
    Der Kamashite blickte sich um. Seine Gefährten waren verschwunden. Er schluckte, als es aus dem Schlund des Kraters grollte und eine dünne Rauchfahne emporstieg.
    „Mr. Kasom! Mr. Kosum!" schrie Lesska. „Wo sind Sie?"
    Jemand hustete. Der Lautstärke nach zu urteilen, konnte es nur der Ertruser sein.
    „Treten Sie auf die Bremse, Lesska!" rief Kasom.
    Lokoshan brachte das Tier mit einiger Mühe zum Stehen. Es witterte offensichtlich den nahen Vulkanausbruch. Kurz darauf tauchte Toronar Kasom neben Honeys Schädel auf. Er trug den Emotionauten über der Schulter.
    „Was hat er?" fragte der Faunameister. Er sah, daß Kosum bewußtlos

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