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0507 - Der Plan der Teufelin

0507 - Der Plan der Teufelin

Titel: 0507 - Der Plan der Teufelin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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versaubeutelt.«
    ***
    Die Fürstin der Finsternis kämpfte gegen ihre Ungeduld an. Sie wartete darauf, daß endlich etwas geschah, daß Zamorra sein Château wieder verließ. Die Befragung des Ex-Dämons konnte doch nicht so lange dauern. Oder hatte der gerissene Meister des Übersinnlichen etwa herausgefunden, daß der Cyborg in Höllen-Tiefen manipuliert worden war?
    Stygia bedauerte, daß sie nicht sehen konnte, was sich innerhalb des Châteaus abspielte. Und je mehr Zeit verstrich, je länger sie auf eine Meldung ihres vassagischen Beobachters zu warten hatte, desto unruhiger wurde sie.
    Daß etwas schiefgegangen sein könnte, konnte sie sich nicht vorstellen…
    ***
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, murmelte Zamorra verdrossen. Auch ihn machte das fortwährende Geplapper des MIB immer nervöser. »Damit stehen wir also wieder am Anfang. Hättest du nicht…«
    »Darf ich dich daran erinnern, daß es deine Idee war?« erwiderte Ted Ewigk. »Und daß du es warst, der mir die Fragen soufflierte?«
    »Ungern. Na schön. Was machen wir jetzt mit diesem völlig verdrehten Burschen?«
    »Wie ein Politiker«, bemerkte Nicole. »Wenn die Sache vermurkst ist, werden andere gefragt… äh… Ted, kannst du nicht versuchen, ihn mit dem Dhyarra-Kristall wenigstens zur Ruhe zu bringen? Vielleicht gibt es auch eine Möglichkeit, seinen Datenspeicher anzuzapfen, ohne daß er dabei den Mund aufmachen muß. Wie sieht es mit deinem Arsenal aus? Gibt es da keine entsprechenden Geräte? Du hast doch dieses handschriftliche Verzeichnis…«
    »Scheinbar gab es vor tausend Jahren noch keine Roboter dieses Typs… es gäbe vielleicht eine Möglichkeit, aber ich bin nicht sicher, ob die euch und mir gefallen kann.«
    »Und wie sieht die aus?« wollte Zamorra wissen.
    Ted hob die Schultern. »Wir legen seine Energieversorgung still, also den Kristallsplitter im Schädel, und bauen seinen Computer aus. Dann wird sich schon eine Möglichkeit finden, ein Datenkabel anzuschließen und seine Informationen abzurufen.«
    Nicole wurde blaß. »Das bedeutet, wir müßten ihn… zerlegen?«
    »Richtig. Mir gefällt diese Vorstellung auch nicht.«
    »Wir können ihn nicht einfach umbringen«, murmelte Zamorra, »Es ist ein Roboter«, sagte Ted, »Nur ein Roboter, eine Maschine, die zufällig aus Biomasse besteht. Man kann sie abschalten.«
    Abermals schüttelte Zamorra den Kopf. »Ich kann es jedenfalls nicht«, gestand er. »Du etwa? Und erst recht nicht könnte ich anschließend seine Körperhülle öffnen, um das Programmgehirn und den Speicher zu entfernen…«
    »Gebt mir den Blaster«, verlangte Ted Ewigk dünnlippig. »Ich versuche es.«
    Aber Zamorra schüttelte den Kopf, und auch Nicole war nicht bereit, eine solche Aktion zu dulden. »Wir müssen uns etwas anderes einfallen lassen.«
    Ted atmete auf. »Dann denkt mal scharf nach«, verlangte er, insgeheim erleichtert, weil sein Vorschlag ihm selbst unangenehm gewesen war. Aber er sah keine andere Möglichkeit. Außerdem machte ihn das ständige monotone Plappern des MIB nervös. Die sich ständig wiederholenden Sätze wurden jetzt schneller. Das Programmgehirn schien zu begreifen, daß es in einem Paradoxon gefangen war, und versuchte noch fieberhafter, einen Ausweg zu finden, den es aber aufgrund seiner Kapazität niemals würde erfassen können. Ted sah den Augenblick kommen, wo auch das Sprechvermögen überfordert wurde, was per Rückkopplung zum endgültigen Zusammenbruch des Computers führen würde. Dann wurden alle Daten ohnehin zerstört, gelöscht. Warum also nicht schon jetzt ein Ende machen?
    Entschlossen preßte er seinen Dhyarra-Kristall gegen den Schädel des Roboters und konzentrierte sich darauf, mittels einer Art Energie-Überladung einen Kurzschluß herbeizuführen.
    ***
    Phi war nicht sicher, ob der Plan des ERHABENEN funktionierte. Aber ihm konnte es gleichgültig sein. Er konnte sich jederzeit darauf berufen, daß ja nicht er selbst es gewesen war, der diesen Plan ausgeheckt hatte. Und um ganz sicher zu sein, kommentierte er jeden seiner Schritte und gab damit dem ERHABENEN Gelegenheit, einzugreifen und ihn zu stoppen, wenn dieser Phi bei einem vermeintlichen oder tatsächlichen Fehler ertappte.
    Natürlich konnte der Plan nur dann Erfolg haben, wenn die Vermutung des ERHABENEN stimmte! Wenn also tatsächlich Zamorra hinter dem Verschwinden des Roboters steckte!
    Weisungsgemäß steuerte Phi den Dhyarra-Kristall 7. Ordnung. In diesem Moment dachte er nicht

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