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0507 - Die Lady mit dem Schädeltick

0507 - Die Lady mit dem Schädeltick

Titel: 0507 - Die Lady mit dem Schädeltick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du.«
    »Der Kaffee wird helfen«, meinte Glenda.
    »Das hoffe ich auch.«
    Ich nahm die Tasse direkt mit ins Büro. Suko trank seinen Tee. Er rieb seine Hände. »Ich bin heute in Form«, sagte er, als ich ihn mit müden Augen über den Rand der Tasse hinweg anschaute. »Da könnte ich direkt Bäume ausreißen.«
    »Dann geh in die Sahara.«
    »Da war ich schon.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, deshalb gibt es dort kaum noch Bäume.«
    Ich winkte ab und nahm die ersten Schlucke. Die Superbrühe war wieder einmal ausgezeichnet. Allerdings konnte der Kaffee meine Müdigkeit auch nicht völlig vertreiben.
    Glenda gesellte sich zu uns. »Hat schon jemand angerufen?« fragte Suko.
    Ich winkte ab. »Nun mal langsam, keine Hektik. Heute ist kein Tag für große Aktivitäten.«
    »Hätte ja sein können.«
    »Nein, es ist alles ruhig«, sagte Glenda.
    »Ein Glück und Segen.« Ich nahm den nächsten Schluck und nickte Glenda zu. »Dein Kaffee wird immer besser.«
    »Ist das überhaupt noch möglich?«
    Bevor ich mir eine Antwort einfallen lassen konnte, meldete sich das Telefon. Ich griff schnell zu und hörte die Stimme unseres Chefs, Sir James Powell.
    Er wünschte einen guten Morgen. So wie die Stimme klang, mußte er ungemein in Form sein. »Darf ich Sie dann bitten, zu mir zu kommen, John? Und bringen Sie Suko mit.«
    »Ist okay, Sir.« Ich hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, als Suko schon aufstand.
    »Dann wollen wir mal.«
    »Meine Güte, bist du dienstgeil.«
    »Das soll vorkommen.«
    Ich zwinkerte Glenda zu, stand ebenfalls auf und trottete hinter meinem Freund her. Da Sir James mich so förmlich angeredet hatte, rechnete ich damit, daß er nicht allein war. Das stimmte auch. Bei ihm war ein Mann, der eine Lederjacke trug, etwa in meinem Alter war und das dunkelblonde Haar zu einem Scheitel gekämmt hatte.
    Seiner Haut sah ich an, daß er viel draußen arbeitete.
    Wir wurden ihm vorgestellt und erfuhren selbst, daß er Keith Barney hieß und von Beruf Taucher gewesen war. Jetzt war er Leiter eines Bergungskommandos.
    Wir nahmen Platz, und Sir James nickte Keith Barney zu. »Es ist am besten, wenn Sie erzählen.«
    Das tat er auch. Barney gehörte zu den ruhigen, besonnenen Menschen. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß er übertrieb. Als er schließlich auf den Kern des Problems zu sprechen kam, bat ich ihn, die letzten Sätze noch einmal zu wiederholen.
    »Also, wir öffneten die Kisten und fanden in ihr die Leiche einer Frau, die nicht verwest war.«
    »Genau da fängt unser Problem an!« sagte Sir James.
    »Moment.« Ich hob den Arm. »Kann es sein, daß man die Tote im Nachhinein in die Kiste gelegt hat?«
    »Nein!« Keith Barney widersprach. »Die Metallkiste war verriegelt. Nichts wies darauf hin, daß man die Riegel zwischenzeitlich geöffnet hatte. Das hätten wir gesehen.«
    »Wann genau ist das Schiff gesunken?« erkundigte sich Suko.
    Barney hob die Schultern. »Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Man schätzt, vor ungefähr zweihundertfünfzig Jahren.«
    »Woher kam es?«
    »Aus England. Heimathafen Bristol. Es wollte wohl nach Mittelamerika und fuhr einen Umweg. An der westlichen Kanalmündung und schon fast auf hoher See sank es dann.«
    »Sie kennen nicht zufällig den Namen der Frau?«
    »Doch. Sie heißt Brent. Madeline Brent.«
    Damit konnte ich nichts anfangen. Ich fragte weiter. »Wie sah sie aus? Sie war ja nicht verwest. War sie aufgequollen? Hat das Salzwasser Sie angegriffen?«
    »Nein. Es ist auch nur wenig Wasser in die Kiste eingedrungen. Der Deckel schloß dicht.«
    »Die Frage ist doch, John«, mischte sich Sir James ein, »wie kann ein Körper so lange erhalten bleiben? Das ist unser Problem?«
    »Denken Sie an die alten Ägypter, die…«
    »Sie wurde aber nicht behandelt.«
    Keith Barney nickte zu den Worten. »Das stimmt genau. Wir fanden sie noch in ihrer Kleidung. Einen roten Rock aus Samt trug sie. Eine weiße Bluse dazu, die Korsage ebenfalls, auch das Haar war nicht angegriffen. Auf ihrem Kopf wächst eine wunderschöne, rotbraune Pracht. Sie ist eine verdammt schöne Frau gewesen. In Schönheit gestorben, kann man sagen. Oder auch nicht gestorben.«
    »Das müßte ja heißen, daß sie noch lebt.«
    Nach meiner Bemerkung bekam Barney eine Gänsehaut. »Ich will den Teufel nicht an die Wand malen, aber sie sah tatsächlich so aus, als hätte sie sich nur zum Schlafen hingelegt. Ich habe den Fund natürlich weitergemeldet. Man verwies mich an Sie, weil Sie sich um diese Dinge

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