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0507 - Die Lady mit dem Schädeltick

0507 - Die Lady mit dem Schädeltick

Titel: 0507 - Die Lady mit dem Schädeltick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bekam plötzlich eine Gänsehaut, die auch sein Gesicht erfaßte, denn er hatte gesehen, daß sich der Hebel langsam nach unten bewegte.
    Er war von innen gedrückt worden, aber dort im Kühlhaus befand sich niemand.
    Bis auf die Tote…
    Sollte sie etwa?
    Ngono begann zu zittern. Er hob den rechten Arm und preßt den Handballen gegen die Lippen, um einen Angstlaut zu unterdrücken.
    Starr schaute er auf den Hebel, doch seine Gedanken bewegten sich in eine andere Richtung. Er erinnerte sich an alte Geschichten, die man sich in seiner Heimat erzählte.
    Diese drehten sich um furchtbare Gestalten, um lebende Tote, um sogenannte Zombies…
    Sein Herz schlug plötzlich schneller. Es raste. Er hatte nie einen Zombie gesehen, auch nicht so recht daran geglaubt, aber es konnte sie durchaus geben.
    Jetzt stand der Hebel unten. Es besagte nichts anderes, als daß irgend jemand die Tür von innen geöffnet hatte.
    Kam er hervor?
    Ngono stand wie festgeleimt auf der Stelle. Plötzlich sah er, wie die unbekannte Person die Tür aufdrückte. Auch nicht schnell, sie war sehr schwer und schwang lautlos in die Halle hinein.
    Als der Spalt so breit wie die halbe Länge eines Arms war, kam die Tür zur Ruhe. Allerdings nur für einen Moment, dann wurde sie wuchtig in die Halle hineingestoßen.
    Ngono würgte. Er hatte schreien wollen, aber nichts mehr herausbekommen.
    Vor ihm stand die Tote!
    Sie lebte, und sie hielt sich auf der Schwelle auf, die Arme gespreizt, die Beine ein wenig breit hingestellt. Ihr Gesicht war blaß wie ein Leichentuch, die Augen mit den dunklen Pupillen wirkten, wie in die Höhlen hineingemalt, und nicht allein die Kälte aus dem Kühlraum drang dem Farbigen entgegen, es war auch eine andere Kälte, die sich wie ein Reif um seine Brust legte.
    Die des Todes…
    Er schluckte und atmete pfeifend. Für einen Moment schwankte die Gestalt, dann stand sie wieder normal vor ihm, und sie schob jetzt ihr rechtes Bein vor, ein Zeichen, daß sie auf Ngono zugehen wollte. Der schritt zurück und streckte dabei beide Arme aus, »Geh weg, du Bestie!« keuchte er. »Geh, ich will dich nicht sehen. Nein, du bist des Teufels, du…« Seine Zähne klapperten, aber dieser weibliche Zombie ließ sich nicht beirren.
    Ngono war ihr Ziel.
    Der Farbige duckte sich und huschte zur Seite. Er brauchte eine Waffe, lief schon dorthin, wo sich das Lager befand und überlegte es sich im letzten Augenblick anders.
    Die Flucht war besser.
    Er mußte hier raus. Mit einem Hammer oder einem Schraubenschlüssel konnte er dieses verdammte Wesen nicht stoppen. Der weibliche Zombie aber besaß eine gewisse Schlauheit. Es war ihm gelungen, Ngono den Weg abzuschneiden. Als dieser an der Gestalt mit dem roten Rock vorbeiwollte, bewegte diese sich plötzlich schneller. Sie schien Gummi in den Armen zu haben, so lang wurden diese, und sie griffen auch hart zu.
    Ngono spürte auf seinen nackten Armen die kalten Totenfinger wie lange Eisnadeln. Er blieb zitternd stehen, warf den Kopf zurück und fing an zu schreien.
    Irre Laute drangen aus einer Kehle. Er stand dort wie ein Zitteraal, und die Unheimliche löste eine Hand von seinem Arm und faßte in das krause Haar des Mannes.
    Der Griff war ungemein hart. Ngono glaubte, daß ihm jedes Haar einzeln ausgerissen würde. Tränen traten in seine Augen, er schrie noch immer, dann wuchtete Madeline Brent ihn mit gewaltiger Kraft vor. Diesen Stoß konnte er nicht mehr ausgleichen.
    Er stolperte zurück, merkte plötzlich den Widerstand und begriff erst, als er das Klirren hörte, wohin ihn die Gestalt geschleudert hatte.
    Genau in die Scheibe.
    Sie wurde zu einer Mordwaffe. Eine spitze Scherbe erwischte ihn unter dem Kinn.
    Ngono spürte noch diesen fürchterlichen Schmerz, bevor die reale Welt um ihn herum versank, daß er mit dem Rest der Scheibe nach hinten kippte und zu Boden prallte, bekam er nicht mehr mit. Da war er bereits tot.
    Madeline Brent wandte sich ab. So etwas wie ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie dem Ausgang entgegenschritt. Ihre Füße schleiften dabei über den Boden. Je mehr sie zurücklegte, um so sicherer wurde ihr Gang. An der Ausgangstür hielt sie für einen Moment inne, dann öffnete sie die nicht verschlossene Tür, als hätte sie bisher nichts anderes getan. Sekunden später war sie nicht nur verschwunden, sondern auch im Wirrwarr des Hafens untergetaucht.
    Sie fand immer wieder Deckungen und suchte nach einem Schiff, das sie zu ihrem Ziel bringen würde.
    Nicht einmal

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