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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte sie angesprochen.
    »Entschuldigen Sie bitte…«
    »Schon gut.« Die Frau nahm die Hände von Jennas Schultern. Für einen Moment starrte die Frau sie mit Augen an, die unwahrscheinlich klar und hart blickten.
    Sekunden später schon war die Frau verschwunden. Jennas Zusammentreffen mit ihr schien nicht mehr gewesen zu sein als ein schnell vorbeihuschender Traum.
    Die junge Frau atmete tief durch und blieb stehen. Erst jetzt kam sie zum Nachdenken, und sie grübelte auch über bestimmte Dinge.
    Noch einmal ließ sie die flüchtige Begegnung mit der Fremden vor ihrem geistigen Auge Revue passieren.
    Sie hatten miteinander gesprochen…
    Himmel, die Stimme! Jennas Augen weiteten sich vor Schreck. Die war ihr bekannt vorgekommen, obwohl sie die Frau noch nie gesehen hatte. Hinzu kam der kalte, fast brutale Blick – wie bei einem Raubtier.
    Ja, das war sie! Das mußte sie einfach gewesen sein. Die Fremde, die angerufen hatte.
    Für Jenna gab es keine Alternative. Sie hatte die Frau gesehen. Aus dem Nichts war sie erschienen, und Jenna erinnerte sich an die Wüstennacht, wo sie ebenfalls diese Person gesehen hatte.
    Wer konnte sie sein?
    Es war eigentlich müßig, die Frage zu stellen, weil Jenna darauf keine Antwort wußte.
    Die Königin von Saba sicherlich nicht. Möglicherweise hatte sie etwas mit ihr zu tun.
    Jenna Jensen hoffte auf John Sinclair, als sie sich mit etwas flatternden Knien der Eingangstür näherte, die noch zu dieser Stunde geöffnet werden konnte.
    Die junge Frau betrat das große Foyer. Links ging es zu den Fahrstühlen. Dem Eingang gegenüber saß der Portier in seiner Loge hinter dicken Glaswänden.
    Jenna ging zu ihm. Der Mann hatte sie schon gesehen und schaute die Besucherin fragend an.
    »Sie wohnen nicht hier, Madam?«
    »Nein, ich möchte jemanden besuchen. Einen Mr. Sinclair.«
    »Sind Sie angemeldet?«
    »So ungefähr.«
    Der Portier verzog die Lippen. »Damit kann ich nichts anfangen.«
    »Dann fragen Sie bei ihm nach, bitte.«
    »Das hätten Sie auch von außen selbst machen können«, erwiderte der Portier im mürrischen Ton.
    »Gut, dann werde ich.« Jenna stockte, weil der Mann vor ihr plötzlich grinste. »Ist etwas?«
    »Drehen Sie sich mal um.«
    Das tat sie.
    Soeben betrat ein hochgewachsener blonder Mann die große Eingangshalle.
    »John!« rief Jenna. Dieser Ruf klang unendlich erleichtert.
    ***
    Ich hatte nicht darauf geachtet, wer nun an der Loge stand. Als mich der Ruf erreichte, blieb ich stehen.
    »Jenna Jensen!« Sie kam mir entgegen und flog zitternd in meine ausgebreiteten Arme.
    »Meine Güte, bin ich froh, daß ich Sie endlich getroffen habe, John.«
    Jenna war bestimmt keine Schauspielerin, ihre Worte hatten sich verdammt echt angehört.
    Ich drückte sie zurück. Sie zitterte noch immer. »Okay, Jenna, ich habe Ihre Nachricht bekommen. Leider konnte ich nicht früher hier sein.«
    »Das verstehe ich.« Sie schaute sich furchtsam um. »Es ist ja noch nichts geschehen.«
    »Sollen wir zu mir fahren?«
    Tief atmete sie durch. »Ja, das wäre gut. Hier in der Halle möchte ich doch nicht reden. Den Hausmeister kenne ich nicht, und der andere…«
    »Jenna, ich muß Ihnen etwas sagen.«
    »So?«
    »Der Hausmeister lebt nicht mehr. Ich meine den Mann, dem Sie die Nachricht übergeben haben.«
    Die Frau starrte mich an. Hinter ihren Brillengläsern sah ich die Augen sehr groß werden. »Das darf doch nicht wahr sein«, flüsterte sie. »Das ist unmöglich.«
    »Er ist tot.«
    »Und seit wann?«
    »Seit kurzem. Ich hatte mich mit ihm getroffen. Ein Tier muß ihn umgebracht haben, eine Bestie.«
    »Der Wolf!«
    »Wieso?«
    »Es geht doch um die Wölfe, John.« Sie sprach sehr schnell und war furchtbar aufgeregt. »Die Wölfe sind schlimm. Deshalb wollte ich ja mit Ihnen reden, John. Die Wölfe sind es. Sie haben mir die schreckliche Furcht eingejagt. Und sie befinden sich auch in der Nähe.«
    »Wo?«
    Jenna deutete nach draußen. »Nicht weit entfernt. Auf dem Weg zu Ihnen habe ich einen vierbeinigen Schatten gesehen. Der starrte mich grauenvoll an. Es war einfach schlimm.«
    »Ja, das kann ich mir denken.« Ich deutete auf den Lift. »Jetzt werden wir erst einmal hochfahren. Danach sehen wir dann weiter. Okay, Jenna?«
    »Wie Sie meinen.«
    Sie war sehr schweigsam auf der Fahrt nach oben. Wenn wir uns anschauten, lächelte sie. »Es geht mir jetzt besser, John. Der Druck ist zwar noch nicht ganz verschwunden, aber ich fühle mich gut.«
    Da der Lift hielt, schaute

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