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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ohne zu trinken. »Wie kommen Sie denn darauf, John?«
    »Weil ich diese Bestien kenne.«
    »Gibt es die denn überhaupt?«
    »Und wie, Jenna. Es gibt die Werwölfe. Ich habe leider oft genug mit ihnen zu tun gehabt.«
    »Das glaube ich Ihnen sogar.« Jenna schüttelte sich. »Wenn ich an unseren gemeinsamen Fall denke, wird mir auch ganz anders.« Sie winkte ab.
    »Nun ja, John, Sie müssen es wissen. Nur kann ich mir nicht vorstellen, daß die Königin von Saba etwas mit Werwölfen zu tun gehabt hat. Das ist einfach zu weit hergeholt.«
    »Was ist die Königin für Sie?« fragte ich, ohne auf ihre Bemerkung einzugehen.
    »Nun.« Jenna Jensen hob die Schultern. »Was ist sie für mich? Vielleicht das Maß aller Dinge.«
    »Oder ein Teil von dem, was man die Wiege der Menschheit nennt?« erkundigte ich mich vorsichtig.
    »Auch das.«
    »Nur hat es die Wölfe schon viel früher gegeben. In prähistorischer Zeit, und sie haben bestimmt auch dort gelebt, wo die Königin von Saba ihr Reich hatte.«
    »Das streite ich nicht ab.«
    »Könnte es sein, daß sie das Grab der Königin bewachen? Sie haben es ja trotz intensiver Bemühungen noch nicht gefunden.«
    »Das ist richtig.«
    »Wie stehen Sie zu meiner Theorie?«
    Ihre Lippen zuckten. »Ich weiß nicht so recht«, sagte sie. »Das ist historisch unhaltbar.«
    »Ist die Königin denn haltbar?«
    »Für mich ja. Für Sie doch auch, John. Sie wissen ebenfalls, daß sie existiert.«
    »Genau. Deshalb gehe ich bisher auch davon aus, daß die Wölfe und sie trotz allem eine Allianz gebildet haben könnten. Alles andere ist zweitrangig. Wir werden uns jedenfalls auf die Wölfe konzentrieren müssen, um an die Königin heranzukommen oder ihr auf der Spur zu bleiben. Verstehen Sie das?«
    »Schon, nur…«
    Das Telefon meldete sich. Ich entschuldigte mich bei Jenna, drehte mich im Sessel und streckte den Arm aus, um den Hörer zu greifen.
    Mit einem knappen »Ja bitte« meldete ich mich.
    »Ich will die Frau sprechen!«
    Es war eine scharfe, flüsternde Stimme gewesen, die ich vernahm.
    Mit der Frau konnte nur Jenna gemeint sein, und die Anruferin war ebenfalls eine Frau gewesen.
    »Wieso? Ich meine…«
    »Halte mich nicht hin. Gib sie mir.«
    »Bitte.« Ich hielt Jenna den Hörer hin.
    »Für mich?« Sie deutete mit der Fingerspitze auf ihre Brust.
    »Ja«, sagte ich leise. »Es ist wahrscheinlich die Person, die Ihnen auch vor dem Haus begegnet ist.«
    Jenna nahm den Hörer entgegen. Sie war bleich geworden und zitterte auch. Auf ihrem Gesicht lag eine Gänsehaut. Einige Male holte sie noch tief Luft, dann stellte sie ebenfalls flüsternd ihre Frage. »Ja, wer sind Sie?«
    Die Antwort konnte ich nicht hören. Ich konzentrierte mich auf Jenna, die angespannt im Sessel hockte und sicherlich keine guten Nachrichten empfing, wie ich ihrem Gesicht ablesen konnte. Auf der Stirn lagen feine Schweißperlen. Sie atmete auch heftig, kam zu keiner Antwort und reichte mir den Hörer, den ich auf den Apparat legte.
    »Na, was hat sie gewollt?«
    Jenna Jensen gab mir keine Antwort. Sie saß starr auf der Sesselkante und schüttelte den Kopf. »Irgendwie war es furchtbar«, sagte sie nach einer Weile.
    »Was war furchtbar?«
    »Dieser Anruf. Es war die Frau. Sie hat mich sogar gewarnt. Sie erklärte, daß sie mich überall finden könnte und daß ich jetzt reif wäre.«
    »Reif? Für was?«
    »Keine Ahnung.« Sie räusperte sich. »Vielleicht für den Tod, John.«
    Ich winkte ab. »Da habe ich auch noch ein Wörtchen mitzureden, glauben Sie mir.«
    »Die Stimme klang aber sehr konsequent. Dieses Weib läßt sich nichts vormachen.«
    »Das glaube ich allerdings auch.«
    »Und was wollen wir tun?«
    »Nichts weiter. Abwarten. Die andere Seite ist am Zug.«
    Jenna nickte gedankenverloren. »Da mögen Sie im Prinzip recht haben, John, doch da ist noch etwas.«
    »Raus damit!«
    Jenna starrte mich scharf an. »Wissen Sie, John, diese Person hat noch erklärt, daß wir diese Nacht nicht überleben würden. Wir beide nicht. Auch Sie könnten da nicht helfen. Die Wölfe sind bei ihr. Sie werden uns töten. Noch in dieser Nacht!«
    »Das sagte sie?«
    »Ja!«
    Ich lächelte nicht über die Worte, verfiel aber auch nicht in Panik und blieb zunächst einmal ruhig. Ich schob gewisse Gedanken zur Seite und dachte über die Frau nach.
    Sie führte die Wölfe an. Diese vierbeinigen Bestien gehorchten ihr.
    Aber es waren keine Werwölfe wie damals bei Lupina, die sich als Königin der Wölfe angesehen

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