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0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hauch«, flüsterte Jenna. »Er ist eiskalt und streift über Gesichter, Arme und Beine…«
    Ich nickte Jenna zu, weil ja auch wir das Gefühl kannten. Meine nächste Frage galt der Anzahl der Wölfe. »Sie haben von vier Wölfen gesprochen, Jenna. Meinen Sie, daß es bei dieser Zahl bleibt?«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Suko. »Die schafft es bestimmt, daß sich ein ganzes Rudel materialisiert.«
    »Damit müssen wir leider rechnen.«
    »Also keine Chance für eine Flucht!« stellte Jenna fest.
    »Doch – immer.« Ich zeigte für einen Moment ein Grinsen. »Wir können uns ja wehren.«
    »Nehmen wir denn den Lift?«
    Ich nickte Jenna zu. »Das wäre nicht schlecht.«
    »Allerdings sind wir dort auch eingeengt«, gab Suko zu bedenken.
    »Der Lift ist ein Gefängnis.«
    »Und das Treppenhaus?« fragte Jenna.
    »Ist auch gefährlich. Sehr sogar.« Ich schaute aus dem Fenster in die Dunkelheit über London. Mein Blick glitt über einen Teil von Soho hinweg. In der Ferne sah ich ebenfalls die schlanken Türme zahlreicher Hochhäuser. Auch ein Flugzeug zeichnete eine Warteschleife über den Himmel. Die Positionsleuchten grüßten wie fremde Sterne.
    Das alles war Technik, das konnte man kontrollieren, die Magie aber nur selten. Wir als Menschen wiesen sie wohl in die Schranken, aber eine Kontrolle über sie zu erringen, gelang nur wenigen.
    »Woran denkst du?« fragte mich Suko.
    »An die Königin von Saba.«
    »Gut. Und woran noch.«
    »An den Dunklen Gral!«
    Mein Partner schaute mich überrascht an. »Das ist nicht schlecht. Was ist der Grund?«
    »Den kann ich dir sagen. Der Dunkle Gral ist ein gewaltiges Geheimnis, ein uraltes dazu. Ich führe ihn zurück bis zu König Salomo, und der König hat, wenn wir der Legende Glauben schenken sollen, die Königin von Saba getroffen.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Vielleicht sollte ich mir den Dunklen Gral einmal vornehmen. Möglicherweise gelingt es mir mit seiner Hilfe, einen Abwehrriegel aufzubauen.«
    Suko schüttelte den Kopf. »Wenn wir nichts Genaues wissen, wäre er mir zu hinderlich.«
    »Du willst es also so versuchen.«
    »Ja, durchschlagen.«
    Ich räusperte mich. »All right, du hast mich überzeugt. Lassen wir den Gral vorerst in Ruhe und machen wir es auf die alte Tour.«
    »Vielleicht sollte man den Kollegen Bescheid sagen.«
    »Und dann?«
    »Die sperren ab!«
    Es war alles nichts Halbes und nichts Ganzes. Das merkten wir selbst. Dementsprechend unwohl fühlten wir uns auch. Jenna Jensen hatte unserem Gespräch zugehört. »Lange möchte ich nicht mehr bleiben.«
    »Das kann ich verstehen, Jenna. Aber wo wollen Sie hin?«
    »In meine Wohnung.«
    »Sind Sie dort sicher?«
    Sie schaute mich an. »Nein, eigentlich nicht. Wenn wir es aber schaffen, die Wohnung zu betreten, sind unsere Fluchtchancen besser, sollte sich Morgana noch einmal zeigen.«
    Das war nicht von der Hand zu weisen. Unser Wagen stand in der Tiefgarage. Wir mußten so rasch wie möglich dorthin. Der Lift war und blieb die schnellste Möglichkeit. Vielleicht war Morgana auch geschockt, weil wir es geschafft hatten, den magischen Riegel zu knacken. Bevor sie sich erholte, konnten wir längst im Wagen sitzen.
    Keiner von uns zögerte noch. Wir waren trotzdem sehr vorsichtig, als wir die Wohnung verließen.
    Ein kahler Flur empfing uns. Es strich auch kein kalter Hauch über unsere Gesichter, nichts wies darauf hin, daß sich die Magie der Morgana hier oben konzentrierte.
    Suko war schon vorgelaufen und stand an der Fahrstuhltür. Jenna ging dicht neben mir her. Ihr Gesicht glich einer Maske. Sie stand unter einer ungewöhnlichen Spannung.
    »Der Lift ist leer!« meldete Suko. Er hatte sich so hingestellt, daß der Kontakt unterbrochen war und die Tür offen blieb.
    Ich ließ Jenna vorgehen, hinter ihr betrat ich die Kabine, den Schluß machte Suko.
    Keiner von uns sprach. Wir waren voll konzentriert. Suko tippte mit der Fingerspitze auf den Knopf, der uns hinab in die Tiefgarage brachte.
    Die Kabine fuhr an.
    Jenna atmete tief aus. Ich schaute sie an und lächelte dabei flüchtig.
    »Schaffen wir es, John?«
    »Aber sicher.«
    »Sie sind so zuversichtlich.«
    »Das muß man in unserem Job sein.«
    Liftfahrten können schnell vorbei sein oder auch lange dauern.
    Diese hier dauerte sehr lange. Wir warteten darauf, daß die Zeit verging. Auch ich spürte jetzt die Spannung in mir. Mein Blick glitt über die Skala, wo die einzelnen Zahlen der Stockwerke aufleuchteten und anzeigten, in

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