Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0508 - Morganas wilde Meute

0508 - Morganas wilde Meute

Titel: 0508 - Morganas wilde Meute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mir die Sekunden lang und immer länger vor. Ich spürte den Druck im Magen, atmete schnell und heftig, konnte die Zeit aber auch nicht beeinflussen.
    Wann kam Suko zurück?
    Noch einmal berührte ich den Knauf. Rüttelte daran – und hatte das Gefühl, verrückt zu werden. Ob ich geschrien hatte oder nicht, konnte ich selbst nicht sagen.
    Eine gewaltige Kraft erwischte mich unheimlich hart und wirbelte mich zurück.
    Ich landete auf dem Boden, prallte noch gegen die Wand, stieß mir den Hinterkopf und glaubte dabei, daß Feuer durch meine Adern rinnen würde. Mein Herz hämmerte wie wild. Ich hatte die Augen weit geöffnet, ohne allerdings etwas sehen zu können, bis sich ein Schatten vorbeugte und mich eine Hand an der Schulter umfaßte, wo sie mich rüttelte.
    »John, verdammt, was ist?«
    Ich konnte nicht sprechen. Die Zunge lag im Gaumen. Ich fühlte mich wie gelähmt.
    Suko durfte auf mich keine Rücksicht nehmen. Er mußte die Tür öffnen, aber er wußte nichts von der verdammten Gefahr, die diese Tür ausströmte.
    Ich selbst war leider nicht in der Lage, meinen Freund aufzuhalten. So lief Suko gegen sein Verderben.
    Den Schlüssel hielt er bereits in der Hand. Es war ja nur eine einfache und unzählige Male durchgeführte Bewegung, reine Routine, einfach lächerlich.
    Dennoch konnte ich meinem Freund nicht helfen. Statt eines Schreis drang nur ein Krächzen aus meinem Mund, das Suko höchstwahrscheinlich nicht hörte.
    Er bekam den Kontakt – da passierte es!
    Weder ein Blitz, ein Krachen noch ein anderes Geräusch. Es war wie bei mir. Nur wurde Suko nicht bis gegen die Wand geschleudert. Wo er stand, riß er auch die Arme hoch, sein Gesicht verlor an Farbe, er taumelte zurück und fiel.
    Dicht neben mir schlug er schwer auf. Seine Mundwinkel zuckten, die Augen bildeten Kreise in seinem Gesicht, nur bewegen konnte er sich nicht. Ihn hielt die gleiche Starre umfangen, die auch ich gespürt hatte. Aber bei mir war sie weniger geworden. Ich »lebte« wieder. Mein Blut floß, es pulsierte, ich fühlte mich wieder besser und war auch zu Kräften gekommen.
    Sehr schwerfällig noch rollte ich mich auf die Seite. Ich wollte mich abstützen, weil ich einfach hoch mußte. Es gab überhaupt keine andere Chance mehr.
    Zudem hatte ich die unheimlichen Geräusche nicht vergessen, die durch die Tür geklungen waren: Jennas Schrei, das Schnauben und Knurren.
    Ich kroch zur Tür. Dicht davor lag etwas auf dem Teppichboden und blinkte metallisch. Es war der Schlüssel, den Suko bei diesem stromstoßartigen Überfall verloren hatte.
    Zentimeterweise näherte ich mich der Tür und damit auch dem Schlüssel. Ein zweiter Versuch würde mich ebenso niederschlagen wie der erste. Es gab allerdings eine Chance, um die Magie zu testen.
    Mein Kreuz!
    Wenn irgend etwas es schaffte, die Magie zu lösen, dann war es mein silberner Talisman.
    Mir fiel es verdammt schwer, mit zwei Fingern an die dünne Kette heranzukommen und sie über den Kopf zu streifen. Als ich mein Kreuz in der Hand hielt und sein Gewicht spürte, ging es mir besser.
    Ich kniete noch immer vor der Tür.
    Mit einer mühsamen Bewegung hob ich den Arm. Aus der rechten Faust schaute das Kreuz. Dahinter sah ich aus meiner Perspektive den magisch aufgeladenen Türknauf.
    War es zu schaffen?
    Ich sprach die Formel und brachte gleichzeitig das Kreuz und den Knauf zusammen.
    »Terra pestem teneto – Salus hie maneto!«
    Der Schrei war furchtbar laut. Aber er kam nicht von mir. – Ich nahm den Schlüssel – und schob ihn ins Schloß!
    ***
    Es klappte!
    Lieber Himmel, ich bekam keinen Schlag, der Schlüssel bewegte sich normal, ich konnte ihn leicht drehen und die Tür öffnen. Als sie nach innen schwang, zog ich mich am Knauf in die Höhe, stolperte geduckt und wie ein Betrunkener in den eigenen Flur und rief nach Jenna Jensen.
    Sie lag auf dem Boden und rührte sich nicht.
    War sie tot?
    Ich fiel neben sie. Meine Blicke tasteten ihren Körper ab. Ich suchte nach den Wunden, nach roten Blutflecken und irgendwelchen Bißstellen.
    Da war nichts vorhanden!
    Mir fiel nicht nur ein Stein vom Herzen, es war schon eine Geröllhalde, die da hinabpurzelte. Der Himmel hatte ein Einsehen gehabt.
    Jenna Jensen lebte. Wer immer sich in dieser Wohnung aufgehalten haben mochte, er hatte es nicht geschafft, sie zu töten.
    Ich war noch zu schwach, um sie hochzuheben und auf die Couch zu betten. Selbst kam ich mir vor, als hätte ich getrunken und taumelte zu einer Couch, auf die ich mich

Weitere Kostenlose Bücher