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0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

Titel: 0509 - Ein Gehängter kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill. »Wir haben ihre Spuren gefunden. Haben Sie oben alles abgesucht?«
    »Ja.«
    »Dann bleibt uns der Keller!«
    Ich nickte Bill zu. Sheila bekam eine Gänsehaut, auch Mrs. Miller fühlte sich unwohl.
    »Dort war ich noch nicht«, sagte Eliza Burton leise.
    »Kennen Sie den Keller denn?«
    »Nein, aber er ist schrecklich. Dort sollen die fürchterlichen Greueltaten passiert sein. Er ist eine Brutstätte des Teufels…«
    »Das hat mich schon immer interessiert«, erklärte ich. »Wo der Teufel doch ein besonderer Freund von mir ist.« Ich nickte Bill zu.
    »Du kommst mit?«
    »Klar!«
    »Ich ebenfalls«, meldete sich Sheila.
    »Das mußt du wissen«, sagte ich.
    Sie kam auf mich zu. »Es geht um meinen Sohn, John. Ich kann nicht einfach zuschauen, wie er…«
    »Schon gut, schon gut.« Bill legte seiner Frau eine Hand auf den Arm. »Wir nehmen dich mit.«
    Mrs. Miller und Eliza Burton wollten nicht. Ihre Furcht vor den unheimlichen Dingen war einfach zu stark.
    »Aber den Weg können Sie uns noch zeigen«, bat ich Mrs. Burton.
    »Ja, folgen Sie mir.«
    Nicht nur die Conollys und ich schlossen sich ihr an, auch Nadine blieb nicht zurück. Die Wölfin mußte gespürt haben, daß wir vor einer großen Aufgabe standen.
    Ich bekam Gelegenheit, Eliza zum erstenmal aus der Nähe zu sehen. Vom Alter her war sie schlecht zu schätzen. Vielleicht zwischen Vierzig und Fünfzig. Jedenfalls wirkte sie negativ und depressiv.
    Die scharfen Falten lagen wie ein Muster in ihrer dünnen, blassen Haut.
    Wir gingen durch die leere Halle, hinterließen Spuren im Staub und gelangten an eine sehr schmale Tür, die man beim ersten Hinsehen einfach übersah.
    »Dort müssen Sie hinunter.« Eliza drückte die Klinke nach unten und mußte sich anstrengen, um die Tür aufzustoßen, weil sie mit dem Ende über den Boden kratzte. »Ich bleibe hier«, wiederholte sie noch einmal und verzog das Gesicht, weil sie die moderige und kühle Luft nicht mochte, die aus der Tiefe über die Stufen einer Treppe hochwehte.
    »Gibt es da unten Licht?« fragte ich.
    »Das muß wohl.«
    »Gut.«
    Bill schaute sich um. »Daß dieses Haus überhaupt einen Keller hat, wundert mich.«
    »Wieso?«
    »Bei dem feuchten Boden?«
    »Vielleicht ist es ein Felsenkeller?«
    »Das kann auch sein.«
    Ich sollte recht behalten. Schon nach wenigen Schritten änderte sich die Umgebung. Nicht mehr glatter Stein begleitete uns als Wand, dafür grauer, roher Felsen, der im Licht unserer Lampen vor Nässe glänzte. Ich ging an der Spitze. Neben mir bewegte sich der geschmeidige Körper der Wölfin.
    Bill und Sheila flüsterten miteinander. Ich konnte nicht alles verstehen, der Name Johnny aber fiel einige Male. Johnny war mein Patenkind.
    Sollten ihm irgendwelche Mächte etwas angetan haben?
    Das Ende der rohen Felsstufen war schnell erreicht. Ich wartete zusammen mit Nadine auf die beiden Conollys in einem engen, schon fast tunnelartigen Gang.
    Durch ähnliche Gänge wurden auch Touristen durch enge Gebirgsschluchten und Klamms geführt.
    Von der nicht bearbeiteten Decke tropfte Wasser. Es rann in meinen Nacken. Als ich mich deshalb umdrehte, sah ich auch einen schwarzen Lichtschalter.
    Das Umlegen brachte nichts. Es blieb dunkel. Wir mußten uns auf unsere Lampen verlassen.
    »Links oder rechts?« fragte Bill.
    »Rechts.«
    »Gut.«
    Wieder gingen Nadine und ich voran. Der Lampenstrahl erhellte den engen Tunnel fast optimal. Wir konnten uns bewegen, ohne zu stolpern. Das Licht füllte selbst die Ritzen und Spalten aus, wo kleine Kriechtiere aufgeschreckt verschwanden.
    Der Boden zeigte sich uneben. Kleine Steine, festgebacken im Lehm, glänzten ebenso wie die Pfützen, über die wir hinwegsprangen.
    Die Luft ließ sich atmen. Auch wenn sie sehr feucht war und nach altem Wasser schmeckte. Tropfen klatschten permanent auf uns nieder. Hin und wieder bekam ich das Gefühl, als würde die Decke über uns herabfallen und alles begraben.
    Der Lampenkegel fiel auf eine Querwand. Die Einschlüsse im Fels glänzten fast wie Gold.
    Ich entdeckte in der Wand einen Durchgang, der so breit war, daß wir uns gerade noch hineinzwängen konnten.
    Nadine war bereits vorgelaufen.
    Wir alle hörten ihr Knurren. Es klang drohend, warnend. Ich tastete zur Beretta, ließ sie aber stecken, weil ich in diesen Sekunden das Verlies vor mir ausleuchtete.
    Eliza Burton hatte von den schrecklichen Verbrechen berichtet, die hier geschehen waren.
    Sie hatte nicht gelogen.
    Wir standen in einem schaurigen

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