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0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

Titel: 0509 - Ein Gehängter kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flüsterte Sheila, die angespannt war. Das zeigte das Zucken ihrer Mundwinkel deutlich an.
    Noch sahen wir die Person nicht. Das Treppengeländer war sehr hochgezogen und nicht durchsichtig. Es setzte sich aus harten Steinplatten und dem Handlauf zusammen.
    Dann erschien die Person in unserem Blickfeld. Wir sahen einen ziemlich dunklen Kopf. Es war trotz der großen Fenster auch düster im Haus. Der Kopf »wanderte«. Wenig später erkannten wir mehr, eine Schulter, auch einen Arm.
    Es war eine Frau!
    Die Überraschungen jedenfalls rissen nicht ab. Wie paßte sie in dieses Bild? Weshalb befand sich die Person überhaupt in dem Kloster? Wir hielten den Atem an. Irgendwie war jeder von uns davon überzeugt, daß uns diese Person eine gewisse Aufklärung geben konnte.
    Noch einen Bogen mußte sie gehen, um voll in unser Blickfeld zu gelangen.
    Sie ließ die restlichen Stufen hinter sich. In welchem Alter sich die Frau befand, war nicht einmal zu schätzen. Das dunkle Kopftuch machte sie älter, als sie möglicherweise war. Sie trug auch dunkle Kleidung. Violett herrschte bei der hüftlangen Strickjacke vor. Der Rock stach kaum ab, die Schuhe ebenfalls, wie auch der dünne Pullover unter der aufgeknöpften Jacke.
    Wir wußten, daß uns etwas Besonderes bevorstand und hielten sogar den Atem an.
    Bis auf Mrs. Miller. Ihr Schnaufen störte die Stille. Genau in dem Augenblick hatte die Frau die Treppe hinter sich gelassen, ging noch drei Schritte vor und blieb so steif stehen, als wäre sie eine Holzfigur.
    Sie schaute uns an, sah Nadine, verriet aber mit keiner Bewegung, daß die Anwesenheit der Wölfin sie nervös machte.
    Wir rechneten damit, daß sie sprechen würde. Das traf nicht zu.
    Mrs. Miller übernahm das Wort.
    »Eliza, um Himmels willen, was suchst du denn hier?«
    Die Antwort klang uns entgegen. Zögernd, langsam, irgendwie sinnierend gesprochen.
    »Meinen Mann suche ich…«
    ***
    Das war ein Schlag unter die Gürtellinie. Niemand sprach, auch Christiane Miller preßte die Lippen zusammen. Wir mußten uns die Antwort durch den Kopf gehen lassen. Ich dachte daran, was Mrs. Miller uns berichtet hatte.
    Elizas Gatte war gestorben, unter sehr mysteriösen Umständen ums Leben gekommen, angeblich ertrunken.
    Wenn das stimmte, weshalb wurde er jetzt von seiner Witwe gesucht? Da war einiges unklar.
    »Ich glaube, Mrs. Miller, daß Sie jetzt an der Reihe sind. Sie leben hier und…«
    »Ja, natürlich!« hauchte sie. »Es stimmt, Mr. Sinclair. Ich begreife es aber nicht. Francis Burton ist tot.«
    »Weshalb wird er dann gesucht?«
    Mrs. Miller ging vor. Sie schob sich auch an Sheila und Bill vorbei.
    »Eliza«, sagte sie. »Dein Mann lebt nicht mehr. Er ist tot, ertrunken, nicht wahr?« Sie hatte sehr laut gesprochen. Die Worte warfen Echos von den kahlen Wänden, die durch den hallenartigen Raum geisterten.
    Mrs. Burton senkte den Kopf. Sie knetete ihre Hände ineinander.
    »Glaubst du das, Chrissy?«
    »Man sagt es.«
    »Ja, man sagt viel.«
    »Was ist wirklich geschehen?«
    Eliza Burton hob den Kopf. »Ich kann es dir nicht sagen.«
    »Willst du es nicht sagen?«
    Im Gesicht der Frau zuckte es. »Vielleicht. Ich muß erst Klarheit haben, verstehst du?«
    »Wir aber auch!« mischte sich Sheila mit schriller Stimme ein.
    »Wir sind hergekommen, um unseren Sohn zu suchen. Wir, seine Eltern.« Sie sprach anklagend. »Alle Spuren deuten daraufhin, daß sich unser Sohn mit Ihrem Jungen in der vergangenen Nacht getroffen hat. Sie sind zu diesem Haus hier gegangen. Wo stecken sie?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Ist Ihr Sohn auch verschwunden?«
    »Ja, ich habe ihn nicht gesehen.«
    Sheila wußte nicht, was sie noch fragen sollte. Sie hob die Schultern und drehte sich ab.
    Mir gefiel das überhaupt nicht. Ich wurde einfach das Gefühl nicht los, eine Lügnerin vor mir zu sehen. Eliza Burton wußte mehr, als sie zugab. »Sie kommen jetzt aus den oberen Stockwerken. Haben Sie dort eine Spur der Jungen gefunden?«
    »Nein, auch nicht von meinem Mann.«
    Ich wurde ungeduldig. »Verdammt noch mal, welchen Grund haben Sie denn, Ihren Mann, der angeblich verstorben ist, in dieser alten Abtei zu suchen? Nennen Sie ihn uns!«
    »Er muß einfach hier sein.«
    »Aha. Dann hat man ihn also nach seinem Tod in dieses Haus geschafft. Oder?«
    »Das ist möglich.«
    »Haben Sie seine Leiche gesehen?«
    »Leiche?« fragte sie erstaunt gegen. »Mein Mann lebt noch. Sonst würde ich ihn nicht suchen.«
    »Er ist also nicht tot?«
    »Manchmal

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