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0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

Titel: 0509 - Ein Gehängter kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden liegende Kopftuch.
    Genau darauf war sie getreten. Ihr linkes Bein wurde plötzlich lang und länger wie beim Spagat, aber sie war keine Turnerin, konnte diese unfreiwillige Bewegung nicht mehr ausgleichen und kippte nach rechts.
    Schwer prallte sie auf.
    Und Eliza lachte. Endlich hatte sie ihre Gegnerin dort, wo sie sie auch haben wollte.
    Sie stürzte vor.
    »Jetzt bist du dran!« Dieser Satz drang kreischend aus ihrem weit aufgerissenen Mund.
    Chrissy schaute ihr entgegen. Es blieb ihr nicht mehr die Zeit, sich zu erheben, außerdem war sie zu ungelenk für schnelle, hastige Bewegungen. Auf der anderen Seite reagierte Eliza Burton zu hastig.
    Sie war davon besessen, die Frau umzubringen, und sie stach wieder unkontrolliert zu.
    Chrissy riß den Arm hoch. Die Todesangst verlieh ihr unwahrscheinliche Kräfte. Wieder packte sie das rechte Gelenk ihrer Nachbarin und konnte den tödlichen Stoß abblocken.
    Chrissy lag auf der rechten Seite. Mit dem linken Arm stützte sie sich noch auf. Ihr Gesicht war wie im Wahnsinn verzerrt. Auf der Stirn perlte der Schweiß, ihre Lage war einfach zu ungünstig, denn jetzt setzte Eliza all ihre Kraft ein, um ihren Arm nach unten drücken zu können.
    Christiane hielt dagegen. In den ersten Sekunden sah es so aus, als könnte sie die Klinge stoppen, dann siegte die Kraft der Eliza. Sie drückte Chrissys Arm nach unten, und die Klinge näherte sich unaufhörlich Christiane Millers Halspartie.
    Dahinter zeichnete sich Eliza Burtons Gesicht ab. Das war nur dem Äußeren nach noch ein menschliches Gesicht. Tatsächlich lag über ihm der Schatten des Teufels.
    Er hielt die Frau in den Klauen.
    »Jetzt bist du dran, Nachbarin!« keuchte die Burton und drückte noch stärker zu…
    ***
    Das war Horror hoch 4!
    Nicht nur für die Conollys, Johnnys Eltern, auch für mich, den Patenonkel des Jungen, denn mir bedeutete Johnny ebenfalls ungemein viel.
    Wir standen da und schauten das Bild in der Wand an. Der Schreck hatte uns gelähmt. Keiner von uns tat etwas. Das Bild mußten wir erst begreifen.
    Ein bleiches Skelett hielt den Jungen fest und schaukelte in seiner freien Knochenhand eine Henkersschlinge.
    Ich versuchte, mir die Umgebung einzuprägen. Wenn mich nicht alles täuschte, stand das Skelett nicht in einem Raum, sondern im Freien. Irgendwo in einem Gebiet, über das der Wind fegte, das felsig war und von dunklen Wolken umgeben wurde.
    Nadine hockte zwischen uns. Auch sie blieb einfach sitzen, als spürte sie, daß es keinen Sinn hatte, etwas dagegen zu tun.
    Sheila war es, die das lastende Schweigen brach. »Johnnnnnyyy!« brüllte sie und war von keinem von uns zu halten. Bill und ich hatten zugegriffen, aber ins Leere gefaßt.
    Sheila rannte auf die Wand zu. Wahrscheinlich wollte sie in das Gemäuer hineintauchen, so etwas gab es, falls es sich dabei um ein transzendentales Tor handelte, den Zugang zu einer anderen Dimension und Welt.
    Das war es nicht.
    Im Sprung knallte Sheila hart gegen die Wand. Sie tickte auch noch mit dem Kopf davor. Wir hörten ihren Schrei, aber sie war wie von Sinnen und trommelte mit beiden Fäusten gegen den Fels, ohne etwas erreichen zu können.
    Es war Bills Frau. Er rannte auch hin, packte sie an beiden Schultern und riß sie zurück. Sheila stemmte sich dagegen. Sie schrie immer nur Johnnys Namen, aber Bill war hart. Er ließ sie nicht los. Bis Sheila es plötzlich leid war oder nicht mehr konnte, jedenfalls drehte sie sich und preßte ihr Gesicht gegen Bills Brust, der mit unbewegtem Gesicht dastand, ihr Haar streichelte und tröstende Worte stotterte, die er wahrscheinlich selbst nicht verstand.
    Das Bild aber verblaßte.
    Es verschwand sehr langsam nur, als wollte es uns Gelegenheit geben, noch einmal richtig hinzuschauen.
    Dann war es weg.
    Wir sahen die graue Mauer, den Fels mit all seinen Ausbuchtungen, Vertiefungen und Rissen.
    Sheila weinte. Der Anblick war einfach zu viel für sie gewesen.
    Bill schaute über ihren Scheitel hinweg und sah mich fragend an.
    Auch in seinen Augen erkannte ich den Schmerz, die Lippen meines Freundes zuckten ebenfalls.
    Was uns die andere Seite da geboten hatte, war unter der Gürtellinie gewesen.
    Die Wölfin kam. Sie preßte ihren Körper gegen meine Beine wie eine Katze, die etwas wollte. So blieb sie auch stehen.
    »Wir müssen hier raus, Bill«, sagte ich.
    »Und wohin?«
    »Hast du nicht gesehen, daß Johnny und das Skelett irgendwo im Freien standen?«
    »Natürlich. Aber willst du die ganze Insel

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