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0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

0509 - Ein Gehängter kehrt zurück

Titel: 0509 - Ein Gehängter kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sagte ich flüsternd. »Dein Johnny. Er ist verschwunden. Er ist weg und trotzdem hier. Bitte, Nadine, hilf uns, damit wir ihn finden. Nimm Kontakt auf. Wo kann er sein? Zeige es mir…«
    Die Wölfin hörte zu. Sie bewegte dabei sogar ihre Ohren, sie lauschte konzentriert wie ein Mensch, und auch der Ausdruck ihrer Augen veränderte sich.
    Er wurde wissend.
    Hatte sie begriffen?
    Nadine blieb nicht mehr hocken. Sie stemmte ihren Körper hoch.
    Mit etwas schaukelnden Schritten setzte sie sich in Bewegung und lief auf eine bestimmte Stelle an der Wand zu.
    Ich warf einen Blick auf das Ehepaar Conolly. Auch sie verfolgten den Weg der Wölfin genau und ungemein angespannt. Ich war mir sogar sicher, daß Nadine uns helfen konnte.
    Dicht vor der Wand blieb sie stehen. Es war eine bestimmte Stelle.
    Ich erinnerte mich daran, daß sie diese schon einige Male angesprungen hatte, war von mir jedoch nicht besonders beachtet worden.
    Jetzt stemmte sich die Wölfin hoch. Sie streckte die Vorderläufe und begann zu kratzen.
    Ich leuchtete die Stelle genau an. Auch dort entdeckte ich wieder eine Beschwörungsformel, eingemeißelt in den rauhen Fels. Ich übersetzte sie. »Das Böse wird herrschen in alle Zeiten!« So lautete der Spruch übersetzt. Ich wollte dagegen setzen.
    Nicht mit Worten, mit Taten.
    Mit dem Kreuz, das ich jetzt hervorholte. Es war noch nicht aktiviert worden. Blaß glänzend lag es auf meiner offenen Handfläche.
    Daneben und mit dem Kreuz verbunden, die Kette aus Silber.
    Nadine hatte das Kreuz gesehen. Sie reagierte auf seinen Anblick nicht negativ. Demnach schien sie auch nichts dagegen zu haben, daß ich es einsetzte.
    »Willst du es tatsächlich wagen?« fragte Sheila.
    Ich nickte, ohne mich umzudrehen. Die Stelle, in die der Spruch in die Wand eingemeißelt war, schaute ich mir genau an. Sie konnte das Fenster zu einer anderen Welt sein, zu Johnny vielleicht…
    Ich brachte beide Dinge zusammen. Noch sprach ich die Formel nicht. Die Magie des Kreuzes reichte auch so.
    Ein gewaltiges Licht blendete uns alle. Wesentlich heller als das Strahlen der Lampen. Das Licht blieb. Es zeichnete sogar einen Ausschnitt in die Wand, ein Viereck, ein Bild, das eigentlich dahinter liegen müßte.
    Wir sahen Johnny – und wir sahen das Skelett.
    Es hielt den Jungen auf dem rechten Arm und in der linken Hand eine Galgenschlinge, die es langsam hin- und herschaukelte…
    ***
    »Was willst du denn mit dem Messer, Mummy?«
    Dieser Satz allein schnitt bereits wie eine scharfe Klinge in die Seele der Christiane Miller.
    Eliza Burton mußte die Waffe in der Hand halten. Sonst hätte der Junge nichts gesagt, und er staunte selbst darüber, das erkannte Chrissy an seinen großen Augen.
    Sie hatte früher einmal zu den guten Turnerinnen gehört. Im Laufe der Jahre war zwar an Gewicht einiges hinzugekommen, trotzdem konnte sie sich noch immer relativ gut bewegen.
    Das bewies sie zwei Sekunden nach Bennys Bemerkung, als sie sich zur Seite drehte und gleichzeitig herumfuhr. Jetzt stand sie mit dem Rücken zur Wand, aber sie schaute auf die Tür.
    Von dort grinste Eliza sie an.
    Ja, es war ein Grinsen. Ein häßlicher Triumph auf ihrem Gesicht und ein kaltes Leuchten in den Augen.
    Christiane Miller überlief es heiß und kalt zur gleichen Zeit. Ihr stockte der Atem. Obwohl Eliza mit diesem mörderischen Instrument bewaffnet war, konnte sich Chrissy nicht vorstellen, daß sie es auch einsetzen würde.
    »Das kann doch nicht wahr sein«, flüsterte sie.
    »Was denn, Süße?«
    »Das mit dem Messer. Du willst… du willst mich tatsächlich umbringen?«
    »Wäre ich sonst mit der Klinge erschienen? Ich ziehe sie nur, wenn ich sie auch einsetzen will.«
    Es war also die Wahrheit, die grausame, brutale Wahrheit, die ihr Eliza Burton ins Gesicht sagte.
    Was aber sollte Chrissy tun?
    Das hier war kein Film, in dem der Held die Schwierigkeiten lässig überwand, dabei immer Karate beherrschte und auch vor einem Messer keine Angst zeigte.
    Anders Christiane Miller. Sie mußte das Zimmer verlassen, und zwar lebend, auch unverletzt.
    »Woran denkst du denn, Nachbarin?« fragte Eliza.
    »An deinen Sohn. Du willst vor den Augen des Kindes einen Mord begehen, Eliza?«
    »Warum nicht? Der Junge muß sich daran gewöhnen. Unser Leben hat sich geändert. Die Vergangenheit ist zurückgekehrt, sie hat uns eingeholt, und vieles wird sich ändern. Da du jedoch nicht auf meiner Seite stehst, mußt du aus dem Weg geräumt werden.«
    Eliza Burton spielte

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