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051 - Die Hexe und ihr Henker

051 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 051 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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wollte die Haustür, die er zuvor zugeschlagen hatte, öffnen, war nur einen Moment unvorsichtig, da passierte es schon. Joanna nützte die kleine Chance.
    Sie bückte sich, packte den Schirmständer, der neben ihr stand, mit beiden Händen, schwang ihn hoch und schlug Mike Baker damit nieder.
    Er sah ein Feuerwerk vor seinen Augen niederprasseln, und dann folgte die Schwärze der Ohnmacht!
    ***
    »Wir sollten etwas tun«, sagte Mr. Silver ungeduldig. »Wenn uns niemand einlassen will, helfen wir uns eben selbst. Es fällt mir nicht schwer, dieses Türschloß zu öffnen.«
    Vicky Bonney schlug den Metallring ebenfalls mehrmals gegen die Tür und blickte zu dem grauen Turmfenster hinauf, an dem vorhin ein Gesicht zu sehen war.
    »Das hat keinen Zweck« behauptete der Ex-Dämon.
    »Na schön«, sagte ich zu meinem Freund. »Zeig mal ein bißchen was von deinen kriminellen Fähigkeiten.«
    Der Hüne mit den Silberhaaren grinste. »Wenn hier ein völlig harmloser Lord Jeremy wohnen würde, würde ich so einen Vorschlag nie machen. Aber ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen.«
    »Bin ganz deiner Meinung«, sagte ich.
    Der Ex-Dämon trat an die Tür, legte seine Hände an das Schloß und öffnete es mit einem Magieimpuls. Wir vernahmen das metallische Schnappen, und dann drückte der Hüne die Tür auf.
    Ein kühler, modrig riechender Atem wehte uns entgegen. Wir traten in eine düstere Halle, und mir war, als würden sich rasche Schritte entfernen.
    »Ein Spukschloß«, raunte mir Vicky Bonney zu.
    »Bleib vorsichtshalber in meiner Nähe«, riet ich ihr. »Vielleicht ist Kaddo zu Hause und reagiert auf unser Eindringen mit einem direkten Angriff.«
    Boram und Mr. Silver gingen vor uns. Wenn Kaddo uns angegriffen hätte, hätten sich ihm der weiße Vampir und der Ex-Dämon entgegengeworfen.
    Unsere Schritte hallten durch die schummrige Halle. Dies also war das Zuhause eines Dämons. Wir konnten davon ausgehen, daß Kaddo in diesem Schloß seine düsteren Pläne ausheckte, mit denen er dann die Menschen in der Umgebung peinigte. Ich fand nur seltsam, daß noch niemand auf die Idee gekommen war, den Schloßbesitzer damit in Zusammenhang zu bringen.
    Wenn dies der Fall gewesen wäre, hätte es in Peckinpahs Unterlagen gestanden.
    Wir erreichten die Mitte der düsteren Halle. Ein Luftzug strich an uns vorbei, erfaßte die Tür und warf sie zu. Der dumpfe Knall, der dabei entstand, ließ Vicky Bonney heftig zusammenzucken.
    »Bereust du es, mitgekommen zu sein?« fragte ich.
    »Nein, aber dieses Schloß ist mir nicht geheuer. Normalerweise fühle ich mich in solchen Behausungen nicht so unbehaglich.«
    »Kaddo scheint auch dann präsent zu sein, wenn man ihn nicht sieht«, sagte ich und blickte mich mißtrauisch um. »Ich vermute, daß er bereits von unserer Anwesenheit weiß.«
    »Vielleicht ist er in der Lage, sich unsichtbar zu machen«, flüsterte Vicky.
    Irgendwo knarrte eine Tür. Sehr, sehr langsam bewegte sie sich. Das Geräusch schien kein Ende zu nehmen. Endlich verhallte es aber doch.
    Schlurfende Schritte klangen auf. Ich sah Mr. Silver an. »Kaddo? Kommt er?«
    Der Ex-Dämon hob die Schultern. »Ich weiß es nicht, Tony.«
    »Boram!« sagte ich rasch. »Versteck dich dort!«
    Der Nessel-Vampir huschte davon und verbarg sich neben der Treppe, die zum Obergeschoß hinaufführte. Er trat in den grauen Schatten zurück, der dort herrschte, und war nicht mehr zu sehen.
    »Kann man ihm wirklich trauen, Tony?« fragte Vicky Bonney zweifelnd.
    »Wie du siehst, gehorcht er aufs Wort. Aber du hast mit deiner Frage nicht so unrecht. So trauen wie unserem Freund Mr. Silver werde ich ihm noch lange nicht. Dieses Vertrauen muß er sich erst verdienen.«
    Wir schwiegen und konzentrierten uns auf die schlurfenden Schritte. Jemand schien einen endlos langen Gang entlangzugehen. Wir hörten das Knarren der Schuhe und warteten gespannt darauf, bis dort oben am Treppenende jemand erschien.
    In einem der Räume im Erdgeschoß schlug eine Uhr. Ich bereitete mich innerlich auf die Begegnung mit Kaddo vor.
    Freiwillig würde sich der Dämon von seinem goldenen Amulett nicht trennen, also würde es zum Kampf kommen.
    Endlich trat eine Gestalt in mein Blickfeld, bucklig, kahlköpfig, breitschultrig und abstoßend häßlich. Ein alter Mann, der noch sehr kräftig aussah und einen Blick hatte, der einem unter die Haut ging.
    ***
    Joanna kicherte und starrte auf den Bewußtlosen. Sie warf den Metallschirmständer

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