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051 - Die Hexe und ihr Henker

051 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 051 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hinter sich und suchte die Küche. Vier, fünf Laden riß sie auf, bis sie fand, was sie brauchte. Wieder war es ein Messer, mit dem sie sich bewaffnete.
    Der Befehl des Meisters mußte endlich ausgeführt werden!
    In der Diele kam Mike Baker zu sich. Er stöhnte und griff nach seinem brummenden Kopf. Benommen setzte er sich auf, und als er hinter sich ein Geräusch vernahm, drehte er sich um.
    Joanna Snyder stand in der Tür, hielt ein Messer mit Sägeschliff in der Rechten und grinste wieder so grausam wie in ihrer Wohnung. Sie ließ ihm nicht die Zeit, sich zu erholen, sondern griff ihn sofort an.
    Als das Messer auf ihn herabsauste, warf er sich zur Seite, drehte sich und wehrte sich mit den Beinen. Obwohl die Gefahr bestand, daß sie ihn verletzte, trat Mike Baker mit den Beinen nach der Furie.
    Sie stach zu. Mike zog die Beine an und brachte das gefährliche Mädchen im nächsten Augenblick zu Fall. Die Angst um sein Leben gab ihm die Kraft, sich geistig zu erholen. Seine Reflexe funktionierten wieder richtig, er konnte sich auf sie verlassen.
    Während Joanna stürzte, sprang Mike auf, und mit seiner nächsten Attacke gelang es ihm, sie abermals zu entwaffnen. Sie umklammerte seine Beine, kreischte und gebärdete sich wie toll.
    Mike hatte keine andere Wahl, er mußte sie wie einen Mann bekämpfen, durfte keine Rücksicht darauf nehmen, daß sie ein Mädchen war.
    Mit ihrer wilden Unberechenbarkeit brachte sie ihn mehrmals in kritische Situationen, aber dann entschied er den erbitterten Kampf mit einem Faustschlag.
    Noch einmal wollte sich Mike jedoch nicht mit dieser Furie belasten, deshalb zerrte er sie hoch und schleppte sie ins Wohnzimmer. Sie wehrte sich verbissen, doch es nützte ihr nichts.
    Mike fesselte sie mit seinem Gürtel. Er band sie an die Zentralheizung, damit sie nicht fliehen konnte. Später, wenn er mit Jack Sarno abgerechnet und sich Petula zurückgeholt hatte, würde er sich wieder um Joanna kümmern.
    Er wollte dann versuchen, ihr zu helfen. Es mußte eine Möglichkeit geben, den Bann zu brechen, in den Jack Sarno sie geschlagen hatte.
    Keuchend ließ er von ihr ab. Sie bleckte die Zähne, starrte ihn haßerfüllt an, trat in seine Richtung und spie ihm wüste Flüche entgegen.
    »Ich komme wieder«, sagte er.
    »Scher dich zum Teufel!« geiferte die Furie.
    »Versuchen Sie sich inzwischen zu beruhigen!«
    »Der Meister wird dich töten! Geh! Geh zu ihm! Du kommst nicht wieder, dessen bin ich mir sicher!«
    Mike Baker hörte nicht weiter auf ihr Geschrei, rannte aus dem Haus und stieg wieder in den Sierra. Er war entschlossen, Jack Sarno bis zum letzten Atemzug zu bekämpfen.
    Die Polizei wollte er nicht einschalten. Er befürchtete, daß er damit Petula gefährdete.
    ***
    »Was haben Sie hier zu suchen?« herrschte uns der Bucklige an. Schwerfällig kam er die Treppe herunter. Bei jedem Schritt knarrten seine Schuhe. »Sie sind unerlaubt in dieses Schloß eingedrungen! Das wird Ihnen Lord Jeremy nicht durchgehen lassen.«
    Ich blickte dorthin, wo sich der weiße Vampir versteckt hielt. Ein Befehl von mir hätte genügt; Boram hätte den Butler des Dämons auf der Stelle angegriffen.
    »Sie haben auf unser Klopfen nicht reagiert«, sagte Mr. Silver trocken.
    »Das gibt Ihnen noch lange nicht das Recht, Barrington Castle zu betreten. Die Tür war abgeschlossen!« sagte Jameson streng.
    »Ist Lord Jeremy da?« wollte ich wissen.
    »Nein!« sagte der Butler unfreundlich. »Aber selbst wenn er hier wäre, würde er Sie nicht empfangen!«
    »Wir wissen, er ist kein Menschenfreund«, sagte Mr. Silver ätzend. »Er will auf seinem Schloß niemanden sehen.«
    »So ist es, deshalb werden Sie die Güte haben, Barrington Castle auf der Stelle zu verlassen!«
    Ich sah Boram, der sich langsam aus dem Schatten löste und mich anblickte. Er wartete auf einen Befehl, doch ich schüttelte kaum merklich den Kopf, und der Nessel-Vampir zog sich wieder zurück.
    Jameson schlurfte uns mit grimmiger Miene entgegen. »Sind Sie immer so freundlich?« fragte ihn Mr. Silver.
    »Zu ungebetenen Gästen ja. Gehen Sie. Ich möchte Ihretwegen keine Unannehmlichkeiten haben.«
    »Denken Sie, wir haben den weiten Weg von London hierher gemacht, um uns von Ihnen einfach hinauswerfen zu lassen?«
    »Es hat Sie niemand dazu gezwungen«, sagte der Bucklige frostig.
    »Wo ist Lord Jeremy?« wolle ich wissen.
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete der Butler.
    »Können Sie uns sagen, wann er

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