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051 - Die Hexe und ihr Henker

051 - Die Hexe und ihr Henker

Titel: 051 - Die Hexe und ihr Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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daß sie nicht mehr da war.
    Er sprang einige Stufen hinauf, verfolgt von Paviandämonen, überblickte den Raum, entdeckte aber nirgendwo das schwarzhaarige Mädchen. Die brennende Wut, die daraufhin in ihm hochwallte, brachte ihm Roxane/Arma nicht zurück.
    ***
    Der Mörder mit der Axt!
    Ich startete, rannte unter der mächtigen Krone der Eiche durch und erreichte wenig später die Haselnußsträucher, die Farley Walpo aufgenommen hatten. Ich warf mich in die grüne Wand, zerteilte sie mit den Händen, wühlte mich durch ein Gewirr von Zweigen und Blättern.
    Der Vorsprung des Dämons war nicht groß. Ich hatte gute Chancen, ihn zu erwischen. Pfeifend sausten biegsame Zweige an meinem Kopf vorbei, einige trafen mein Gesicht, doch ich ignorierte den Schmerz. Ich mußte den Kerl mit den drei Namen stellen: Farley Walpo - Lord Jeremy Barrington - Kaddo!
    Ich stolperte aus den Sträuchern und blickte in eine düstere Senke des Schloßhofs. Der Mann mit der Axt schien sich aufgelöst zu haben. Ich sah ihn nicht mehr, aber ich hörte das leise Ächzen einer Tür.
    An der Schloßfront entlang erreichte ich diese Tür. Meine Hand stieß ins Jackett, die Finger schlossen sich um den Kolben des Revolvers, doch ich kam nicht dazu, die Waffe zu ziehen.
    Farley Walpo war plötzlich hinter mir. Der Teufel mochte wissen, wie er das geschafft hatte. Ich kreiselte herum, sah sein häßliches Gesicht mit den aufgedunsenen Wangen, riß abwehrend beide Arme hoch und lenkte damit die niedersausende Axt geringfügig ab.
    Ganz knapp verfehlte mich das blinkende Metall. Ich sprang zur Seite und griff den Frauenmörder an. Meine Faust stieß ihn zurück. Ich versuchte ihm die Axt zu entreißen, aber seine Linke klammerte sich wie festgeschweißt an den Stiel, während er die Rechte zur Faust ballte und mich damit so hart traf, daß ich gegen die Mauer fiel.
    Ein zweiter Schlag folgte. Vielleicht war es die flache Seite der Axt, die mich erwischte. Ich weiß es nicht.
    Wie vom Blitz gestreift brach ich zusammen. Mir wurde schwarz vor Augen.
    ***
    Mit der Angst verging auch die bannende Wirkung des Vampirblicks. Vicky Bonney wandte sich um, als die bleiche Frau nur noch drei Schritte von ihr entfernt war.
    Sie lief zur Gittertür und wollte die Familiengruft der Barringtons verlassen, doch die Tür ließ sich jetzt nicht mehr öffnen. Vicky umklammerte die Stäbe und rüttelte daran.
    Da legte ihr die Vampirin ihre kalte Hand auf die Schulter und riß sie zurück. Vicky duckte sich und schlug aus der Drehung zu. Der weibliche Blutsauger fauchte.
    Vicky warf sich gegen die Untote, und als diese sie umklammern und festhalten wollte, wirbelte sie aus den nackten weißen Armen heraus und hetzte durch die Gruft.
    Wenn sie ihre Handtasche bei sich gehabt hätte, wäre sie nicht so wehrlos gewesen, denn darin befanden sich ihre Derringer-Pistole und drei magische Wurfsterne, aber sie hatte die Tasche achtlos im Salon liegen gelassen.
    Sie sprang hinter einen Sarkophag. Die Vampirin breitete die Arme aus, als wollte sie durch die Gruft fliegen. Lautlos schwebte sie heran. Gier nach Vickys Blut leuchtete in ihren dunklen Augen. Das blonde Mädchen sah keinen Ausweg.
    Solange sich der Sarkophag zwischen ihr und dem weiblichen Blutsauger befand, konnte ihr Lady Agnes nichts anhaben, aber das war eine haltlose Situation.
    Die Blutlady lief links um den steinernen Totenbehälter, Vicky rechts herum. Die bleiche Vampirin blieb stehen, versuchte es in der anderen Richtung, Vicky kehrte sofort um.
    So ging es eine Weile hin und her. Lady Agnes verlor die Geduld. Ihr Gesicht verzerrte sich zu einer bösen Fratze. Sie sprang auf den Sarkophag und warf sich ihrem blonden Opfer entgegen.
    Als sie Vicky Bonney mit ihren harten Klauen packte, stieß diese einen gellenden Schrei aus. Sie versuchte die Untote verzweifelt von sich zu drücken, ihre Hand lag unter dem Kinn des weiblichen Blutsaugers, aber die Blutlady entwickelte Kräfte, die man niemals in diesem abgemagerten Körper vermutet hätte.
    Weit zog die Vampirin die Oberlippe hoch, und Vicky Bonney schauderte beim Anblick der langen, spitz zulaufenden Hauer, die ihr entgegenragten.
    Je länger dieser erbitterte Kampf dauerte, desto klarer wurde Vicky, daß sie ihn nicht gewinnen konnte. Die dolchartigen Vampirzähne kamen ihrem Gesicht immer näher. Was immer sie unternahm, um das Entsetzliche von sich abzuwenden - es fruchtete nicht.
    Nun war der Mund des weiblichen Blutsaugers nur noch wenige Zentimeter

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