051 - Die Hexe und ihr Henker
Kopf, und Kummerfalten entstanden auf seiner Stirn. Den buckligen Butler schien das Verschwinden meiner Freundin nicht zu berühren. Ihm wäre es recht gewesen, wenn wir alle nicht mehr dagewesen wären.
Mr. Silver schlug vor, Vicky zu suchen. Inspektor Leplat bot uns seine Hilfe an. Wir verließen den Salon und trennten uns. Sobald ich allein war, rief ich Boram, doch der Nessel-Vampir war auch nicht mehr da.
Beunruhigt verließ ich das Gebäude und sah mich im Schloßhof um. Obwohl ich wenig Hoffnung hatte, daß sie antwortete, rief ich immer wieder Vickys Namen.
Mir war klar, daß es hier nicht mit rechten Dingen zuging. Normalerweise hätte mich Vicky in dieser Situation von ihrer Absicht informiert. Sie mußte heimlich von uns fortgelockt worden sein. Schaudernd dachte ich an Farley Walpo, den Mörder mit der Axt. Für mich stand außer Zweifel, daß Kaddo in die Gestalt des Frauenmörders geschlüpft war, und bei dem Gedanken, Vicky Bonney könnte diesem Teufel in die Hände fallen, krampfte sich mein Herz zusammen.
Mitten im Schloßhof stand eine riesige alte Eiche, deren Äste tief herunterhingen. Rechts stieß die Krone an die Mauer, links an das Schloß.
Ich näherte mich dem alten Baum und wurde das Gefühl nicht los, daß mich jemand beobachtete. War Kaddo in der Nähe? Ich prüfte kurz den Sitz meines Colt Diamondback, der in der Schulterhalfter aus weichem Ziegenleder steckte.
Obwohl Kaddo ein grausamer, gefährlicher Dämon war, mußte ich sein Leben schonen. Er war die erste Sprosse der Leiter, die zu Loxagons Grab führte. Wenn ich sie absägte, konnte ich die anderen nicht erreichen.
Ich blieb stehen, drehte mich um. Das Gefühl, angestarrt zu werden, wurde intensiver. Mein Instinkt sagte mir, daß sich jemand in meiner Nähe befand, der mir nicht gutgesinnt war.
Ich setzte meinen Weg fort. Mein Blick war ständig auf der Suche nach Vicky Bonney, aber ich hielt auch Ausschau nach dem Gegner, dessen Nähe ich so deutlich spürte.
Und plötzlich entdeckte ich seine Hand.
Nur für einen Sekundenbruchteil lag sie auf der dunklen, rissigen Rinde der Eiche, dann zuckte sie zurück und war nicht mehr zu sehen.
Ich vernahm schnelle Schritte, die sich im Schutz der Eiche entfernten, und als ich drei Schritte zur Seite machte, sah ich einen Mann zwischen Haselnußsträuchern verschwinden, der eine Axt in der Hand trug!
Farley Walpo!
***
Die Paviandämonen quollen in den Raum und griffen sofort an. Metals Körper erstarrte zu Silber, und er tötete mehrere Gegner mit glühenden Feuerlanzen, die aus seinen Augen stachen.
Seine Finger wurden zu Dolchen, die Handkanten scharf wie Messer. Schlagend und stechend kämpfte er.
Schützend stand er vor Roxane, ließ keinen der Dämonen an sie heran. Jetzt packte er einen Paviandämon, stemmte ihn hoch und drehte sich mit ihm. Er schleuderte ihn von sich, und als er auf dem Boden landete, setzte er seinem Leben mit zwei Feuerlanzen ein jähes Ende.
Mago kämpfte auf zwei Ebenen gegen die Übermacht. Einmal setzte er seinen Gegnern mit harten Magieattacken zu, und zum anderen hieb er sich mit dem Höllenschwert durch die Reihen der Gegner.
Die Paviandämonen versuchten ihn zu überlisten, doch er durchschaute jeden Trick und machte einen Erfolg unmöglich. Das Höllenschwert säte den Tod in die Phalanx der Feinde. Es hatte den Anschein, als brauchte Mago das Schwert nicht zu führen, als wüßte es selbst, was es tun mußte.
In der Hitze des Gefechts wurde Metal von Mago und Roxane abgedrängt. Dolche und Speerspitzen knirschten über seinen harten Silberkörper, vermochten nicht in diesen einzudringen.
Jeden Angriff quittierte Metal mit einem Konterschlag, der mindestens einen Feind das Leben kostete.
Mago drehte sich um die eigene Achse, streckte das Höllenschwert dabei weit von sich. Waagrecht zog er die Klinge durch die Luft, und diese Pirouette hatte für viele Paviandämonen tödliche Folgen.
Dennoch war ein Ende des Kampfes noch nicht abzusehen. Das Reservoir an Kriegern schien auf Protoc unerschöpflich zu sein. Manchmal sah es so aus, als würden für jeden getöteten Paviandämon zwei neue auftauchen.
Mago wurde zu einem wirbelnden Kreisel, an den niemand herankam. Er bewegte sich vorwärts, und jene Gegner, die nicht schnell genug zurückwichen, wurden ein Opfer des Höllenschwerts.
Weitere Affen fielen Metals Feuerblick zum Opfer. Er kämpfte sich zu jener Stelle zurück, wo er von Roxane abgedrängt worden war, und mußte erkennen,
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